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Honig in der Schwangerschaft – ist er erlaubt?

Nadine Scheiner
17 Aug 2021
3 min.
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Viele schwangere Frauen fragen sich, was sie in ihrer Schwangerschaft essen dürfen und was nicht. Wie sieht es beispielsweise mit Honig aus? Es ist schließlich den meisten Müttern bekannt, dass ihre Kinder unter einem Jahr kein Honig zu sich nehmen dürfen. Aufgrund dessen sind auch viele Frauen verunsichert, ob Honig in der Schwangerschaft gesund ist.

Honig Schwangerschaft
Von Zurijeta - Shutterstock

Honig Schwangerschaft – Das Naturprodukt für die Süße

Leider ist es bis heute noch sehr weit verbreitet, dass Honig in der Schwangerschaft ungesund ist. Dieser Gedanke ist aufgrund dessen zustande gekommen, dass Honig ein tierisches Produkt ist. Tierische Produkte, wie beispielsweise Rohmilch oder Rohmilchkäse sind in der Schwangerschaft natürlich verboten.

Honig stellt dahingehend jedoch eine Ausnahme dar. Es handelt sich schließlich um ein Produkt, welches eine antimikrobielle Eigenschaft besitzt und keinerlei Risiko in eurer Schwangerschaft darstellt. Selbst zu dem Thema „Honig Schwangerschaft Toxoplasmose“ braucht ihr euch keinerlei Gedanken machen. Durch die Einnahme von Honig könnt ihr euch nicht mit Listeriose oder sogar Toxoplasmose infizieren. Lediglich Sporen von Clostridium botulinum können in dem Honig enthalten sein. Diese sind für euch jedoch völlig unbedenklich, da euer Verdauungstrakt ein eher ungünstiges Milieu für dieses Bakterium aufweist. Es kommt daher keineswegs zu einer Vermehrung dieses Bakteriums. Euer Verdauungstrakt schützt dadurch nicht nur euch selbst, sondern auch euer ungeborenes Kind.

Warum kein Honig in der Schwangerschaft? – Honig in gewissen Maßen

Es gibt einen Honig, den ihr in eurer Schwangerschaft nicht zu euch nehmen dürft. Das ist der Fenchelhonig. Der Fenchelhonig oder Fenchelöl kann sich in einer hohen Dosis auf die Muskulatur eurer Gebärmutter auswirken. Dadurch ist das Risiko eine Fehlgeburt zu erleiden deutlich größer. Anderer Honig, wie beispielsweise Bienenhonig stellt in eurer Schwangerschaft kein Problem dar.

Grundsätzlich solltet ihr mit dem Honig in der Schwangerschaft nicht übertreiben. Honig besteht schließlich zu knapp 80 Prozent aus Zucker und hat daher viele Kalorien. Trotz alledem handelt es sich um die bessere und gesündere Variante zum üblichen Haushaltszucker. Ein übermäßiger Honigkonsum kann trotz alledem zu einer hohen Kalorienzufuhr führen, auch in der Schwangerschaft.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass zu viel Honig oder eine ungesunde Ernährung schnell zu einer Schwangerschaftsdiabetes führen kann. Diese hat wiederum nicht nur für euch, sondern auch für euer ungeborenes Kind schwere Folgen.

Selbst in der Stillzeit stellt die Einnahme von Honig keinerlei Probleme dar. Auch wenn die Botulinum Sporen in dem Honig enthalten sind, ist dies nicht weiter schlimm, da sie nicht in eure Muttermilch gelangen können. Ihr solltet trotz alledem darauf verzichten, eure Brustwarze mit Honig einzureiben. Beispielsweise weil diese wund ist. Genau dann könnte euer Kind den Honig aufnehmen und eben auch die Sporen.

Honig in der Schwangerschaft
Von Flaviya - Shutterstock

Welche Vorteile bietet Honig in der Schwangerschaft?

Ersetzt man auch in der Schwangerschaft Haushaltszucker durch Honig kann dies einige gesundheitliche Vorteile haben. Honig enthält viele gesunde Inhaltsstoffe gegenüber üblichem Haushaltszucker und kann bei Erkältungserscheinungen, Husten und anderen Erkrankungen helfen. Es reicht oftmals schon aus, einen Teelöffel Honig im Mund zergehen zu lassen.

Folgende Vorteile hat Honig zu bieten:

  • kalorienarmer als Zucker (in Maßen)
  • Gelüste auf Süßigkeiten und Schokolade vergehen
  • gesunde Alternative zu anderen Süßungsmitteln
  • hilft bei Erkältungen
  • wirkt entzündungshemmend
  • unterstützt das Immunsystem

Doch wie viel Honig ist in der Schwangerschaft gesund?

Wie bereits erwähnt solltet ihr in eurer Schwangerschaft nicht allzu viel Honig konsumieren. Es reichen drei bis fünf Esslöffel Honig am Tag bereits aus. Dies entspricht zwischen 170 und 200 Kalorien. Außerdem kann zu viel Honig in der Schwangerschaft zu Verstopfungen, Blähungen, Durchfall und sogar Magenkrämpfen führen.

Welche Erreger in Honig sind für euch gefährlich?

Natürlich gibt es verschiedene Erreger im Honig, auf die ihr in der Schwangerschaft normalerweise verzichten solltet.

Listeriose ist beispielsweise eine Infektionskrankheit, die meistens durch Lebensmittel ausgelöst wird und besonders in eurer Schwangerschaft für schwere Probleme und Komplikationen sorgen wird. Listerien kommen zwar auch im Honig selbst vor, können sich jedoch nicht verbreiten oder gar vermehren. Grund dafür ist der hohe Zuckergehalt im Honig und zugleich die antibakterielle Wirkung des Naturproduktes. Daher braucht ihr euch in der Schwangerschaft keine Sorgen um eine Listeriose machen.

Genauso verhält es sich mit der Toxoplasmose. Diese Bakterien kommen gar nicht im Honig vor, sodass auf keinen Fall eine Gefahr besteht.

Pyrrolizidinalkaloiden wurden laut einer Studie aus dem Jahr 2013 in Honig gefunden. Hierbei handelt es sich um Pflanzenstoffe, die in der Leber krebserregend sein können. Doch das Bundesinstitut geht bei Erwachsenen von keiner Gefahr aus. Vielmehr Kleinkinder und Säuglinge könnten Probleme haben. Aufgrund dessen könnt ihr auch bei den Pyrrolizidinalkaloiden in eurer Schwangerschaft durchatmen und braucht euch keinerlei Gedanken machen.

Außerdem braucht ihr euch keine weiteren Sorgen um Salmonellen oder Krankheiten, wie Botulismus oder Säuglingsbotulismus machen. Diese Krankheiten treten nicht durch Honig auf, sondern vielmehr durch andere Nahrungsmittel.

Solltet ihr euch weiterhin unsicher sein, ob Honig das richtige für euch in der Schwangerschaft ist, könnt ihr mit eurem Arzt sprechen. Dieser kann euch auch über andere Krankheiten, wie den Botulismus aufklären und alle Fragen beantworten. Gerade in der Schwangerschaft gibt es einige Nahrungsmittel auf, die ihr besonders achten solltet.

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