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Sind Wärmepflaster in der Schwangerschaft erlaubt?

Nadine Scheiner
14 Feb 2022
3 Min.
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Wärmepflaster und Wärmeauflagen sind nicht nur angenehm, sondern wirken von außen auf Schmerzen im Rückenbereich ein. Außerdem können Wärmepflaster eure Durchblutung fördern und den Schmerz gezielt lindern. Sie werden schon seit vielen Jahren als bewährtes Mittel gegen Rücken- und Muskelschmerzen eingesetzt. Betrachtet man allerdings die Anwendung in der Schwangerschaft, gehen die Meinungen teilweise stark auseinander. Schließlich wollt ihr eurem ungeborenen Kind keinerlei Schaden zufügen. Ganz verzichten müsst ihr auf die helfenden Wärmepflaster daher nicht.

Wärmepflaster Schwangerschaft
Bild: Nadine Scheiner

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft – wieso leiden so viele Frauen darunter?

Gerade in den ersten Trimestern ist es nicht selten, dass viele Frauen unter starken Rückenschmerzen leiden. Der Grund dafür liegen besonders in den hormonellen Veränderungen eures Körpers. Euer Körper beginnt bei für die Vorbereitung eurer Geburt mehr Relaxin zu bilden. Auch die weiteren Schwangerschaftshormone, die durch euren Körper aufgebaut werden, können ein Grund für Rückenschmerzen sein. Schließlich lockern sich gerade in den ersten Schwangerschaftswochen die Bänder und Gelenke eures Körpers. Aufgrund der Wirkung der Hormone verspüren viele Frauen starke Rücken- und Beckenschmerzen.

In eurer fortschreitenden Schwangerschaft kann es aufgrund der deutlichen, körperlichen Belastung ebenfalls zu starken Schmerzen kommen. Auch Haltungsfehler sind nicht selten. Viele Frauen bekommen das klassische Hohlkreuz.

Die wichtigsten Fakten zum Wärmepflaster in der Schwangerschaft

Bei der Wahl eurer Wärmepflaster gibt es einiges zu beachten. Außerdem solltet ihr euch gut informieren, was Wärmepflaster sind und welche Vorteile oder aber auch Nachteile diese in eurer Schwangerschaft mitbringen.

  • Wärmepflaster werden heute gerne als Heilmittel benutzt, um die Durchblutung an den gewünschten Stellen zu fördern und zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
  • Wärmepflaster mit dem Wirkstoff Capsaicin sind für euer ungeborenes Baby völlig unbedenklich. Diese Wärmepflaster könnt ihr also ohne Bedenken benutzen. Von Pflastern mit dem Wirkstoff Nonivamid wird jedoch abgeraten.
  • Verwendet die Wärmepflaster in eurer Schwangerschaft immer nur mit Absprache eures Arztes. Es kann schließlich vorkommen, dass die Pflaster wehenfördernd wirken.

Wärmepflaster Schwangerschaft – Was ist möglich und worauf ist zu achten?

Wärmepflaster oder Wärmeauflagen funktionieren in der Regel immer gleich. Sie enthalten ihre Wirksamkeit durch enthaltene Substanzen und andere synthetische Wirkstoffe. Klebt man das Pflaster auf die schmerzende Region, kann diese Stelle eures Körpers nicht nur besser durchblutet, sondern gleichzeitig gewärmt werden. Oftmals sind die Beschwerden über Nacht wieder verschwunden.

Grundsätzlich ist in den meisten Wärmepflaster der Stoff Capsaicin enthalten. Dabei handelt es sich um eine Form des Cayennepfeffers, ein natürliches Alkaloid, welches sogar in unterschiedlichen Paprika Arten vorkommt. Bei Säugetieren und dementsprechend auch bei Menschen löst dieser Wirkstoff Hitze und Schärfereize aus. Benutze man den Wirkstoff daher in Salben oder einem Wärmepflaster, kann es die Durchblutung fördern und gleichzeitig auch wärmend wirken.

Es kann allerdings passieren, dass euer Baby den Wirkstoff als Geschmacksreiz über euren Blutkreislauf aufnimmt. Bereits in den ersten fünf Schwangerschaftsmonaten bildet euer Kind seine Geschmacksreize. Es beginnt also auch ab diesem Zeitpunkt damit, seine eigenen Geschmackssinne zu trainieren. Außerdem lernt euer Baby in diesem Zeitraum, dass Fruchtwasser zu trinken und die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen kennenzulernen.

Solltet ihr daher auf ein wirkstoffhaltiges Wärmepflaster zurückgreifen, dass den Wirkstoff Capsaicin enthält, braucht ihr euch keinerlei Gedanken machen, dass dieses Pflaster eurem Kind schaden könnte. Für euer ungeborenes Baby sind diese Wärmepflaster völlig unbedenklich. Solltet ihr beispielsweise gerne scharfe Speisen zu euch nehmen, würdet ihr die gleiche Wirkung bei eurem Kind erzielen. Thermacare Wärmepflaster Schwangerschaft stellen daher keinerlei Probleme für euer Baby dar. Problematischer ist es bei Produkten mit dem Wirkstoff Nonivamid.

Doch warum raten viele Ärzte von Wärmepflastern in der Schwangerschaft ab?

Grundsätzlich lehnen Ärzte und Hebammen nicht alle Wärmepflaster ab. Es geht vielmehr um die Ablehnung von Wärmepflastern, in denen Nonivamid enthalten ist. Bei diesem Wirkstoff ist die Wirkung auf euer ungeborenes Baby noch nicht bekannt. Aus diesem Grund raten Mediziner von diesen Produkten ab.

Es ist in eurer Schwangerschaft grundsätzlich sehr wichtig, dass ihr auch mit externen Substanzen vorsichtig seid, da eure ungeborenen Kinder auch diese aufnehmen können.
Ihr solltet auch ein wirkstoffhaltiges Wärmepflaster nur dann anwenden, wenn euer Arzt oder eure Hebamme keinerlei Bedenken bei den Produkten hat. Aufgrund des Wärmereizes und der steigernden Durchblutung kann es sogar vorkommen, dass die Wärmepflaster wehenfördernd auf euch wirken. Besondere Vorsicht ist schließlich auch dann geboten, wenn ihr die Wärmepflaster direkt über einen längeren Zeitraum nutzt.

Die richtige Anwendung von Wärmepflastern in der Schwangerschaft

Bevor ihr euch für die ausgewählten Wärmepflaster entscheidet, solltet ihr euch von eurem Arzt oder eurer Hebamme beraten lassen. In der Regel werden Wärmepflaster unter verschiedene Synonymen angeboten. Einer der bekanntesten ist wahrscheinlich das ABC-Pflaster.

Wichtig ist außerdem, dass ihr eure Wärmepflaster nur an die Stellen des Körpers klebt, die frei von Verletzungen sind. Selbst auf trockener Haut können die Wärmepflaster Schaden anrichten und Verbrennungen hervorrufen. Lasst euer Wärmepflaster lediglich zwischen 8 und 24 Stunden auf der gewünschten Stelle kleben. Keinesfalls länger. Oftmals wird eine Behandlung für etwa zwei bis drei Wochen empfohlen. Doch auch bei der Behandlungsdauer solltet ihr euch unbedingt mit eurem Arzt und eurer Hebamme besprechen, um eurem ungeborenen Kind keinerlei Schaden zuzufügen.

Es kann passieren, dass das Wärmepflaster besonders bei der ersten Anwendung zu Juckreiz oder Rötungen führt. Sollte dies der Fall sein, müsst ihr die Behandlung sofort abbrechen.

 

 

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