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Kurzatmigkeit Schwangerschaft – Atemübungen und weitere Tipps

Nadine Scheiner
24 Jan 2022
3 Min.
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In der Schwangerschaft gehört Kurzatmigkeit häufig dazu. Viele Frauen leiden derzeit unter diesen Schwangerschaftssymptomen, die schon im ersten Trimester beginnen. Je nachdem, wie sich Eurer Körper in der Schwangerschaft anpasst kann es zu geringeren oder stärkeren Problemen kommen. Oftmals tritt die Kurzatmigkeit im letzten Schwangerschaftsdrittel am schwersten auf. In der Zeit ist Eure Gebärmutter groß gewachsen. Euer Baby drückt immer mehr auf Euer Zwerchfell, sodass Eure Lunge weniger Raum hat und es zu einer ausgeprägten Atemnot kommen kann. Die Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft ist für Euch oder Euer Baby nicht gefährlich. Allerdings signalisiert Euch Euer Körper damit, dass ihr Euch einige Ruhepausen gönnen solltet.

In diesem Artikel haben wir Euch alle wichtigen Informationen rund um das Thema Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft zusammengefasst.

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Kurzatmigkeit Schwangerschaft - Kurzatmigkeit Schwangerschaft ab wann?

Wie bereits erwähnt beginnt die Kurzatmigkeit in der Regel schon im ersten Schwangerschaftstrimester. Dabei handelt es sich vor allem um harmlose Beschwerden. Ihr dürft nicht vergessen, dass sich Euer Körper umstellen muss und bald zwei Lebewesen mit Sauerstoff versorgen wird. Aufgrund dessen steigt der Sauerstoffbedarf bereits im dritten Trimester massiv an, sodass sich Euer Atemrhythmus verändern wird.

Generell werdet ihr im Verlauf Eurer Schwangerschaft feststellen, dass der Sauerstoffbedarf immer höher wird. Umso mehr Blut in Eurem Körper zirkuliert, umso mehr Sauerstoff wird benötigt. Das bedeutet, je höher die Blutmenge, umso höher die Sauerstoffmenge. Genau das ist es, was die Atemtiefe bei schwangeren Frauen erhöht. Bis zu 25 % wächst Euer Atemvolumen im Verlaufe Eurer Schwangerschaft an. Von Vorteil ist, dass nicht alle Frauen davon betroffen sind. Viele Frauen leiden von Beginn an, andere erst später. Meistens wird die Luftnot durch die ständige Müdigkeit in den ersten Schwangerschaftswochen verstärkt.

Warum Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft? – Die Rolle der Hormone

Die Hormone in Eurem Körper verändern sich in der Schwangerschaft. Daher spielen bei der Kurzatmigkeit ebenfalls hormonelle Faktoren eine wichtige Rolle. Durch die Wirkung Eurer Hormone weiten sich unter anderem die Gefäße in Eurem Körper. Dies bewirkt zwar eine deutlich bessere Durchblutung, führt jedoch zu weiteren Problemen. Einige Frauen beklagen sich, dass sie aufgrund dessen, meistens ab der Mitte der Schwangerschaft unter einer verstopfen Nase leiden.

Im zweiten Trimester Eurer Schwangerschaft macht sich die Kurzatmigkeit nur noch selten bemerkbar. Oftmals sind die Beschwerden nur gering. Euer Körper hat sich von diesem Zeitpunkt an bereits an die neue Situation gewöhnt und sich angepasst. Euer neuer Atemrhythmus ist bereits normal geworden. Im dritten Trimester Eurer Schwangerschaft können sich die Symptome jedoch verschlechtern. Die Kurzatmigkeit wird allerdings durch das Wachstum Eures Kindes verursacht. Wichtig ist, dass ihr körperliche Anstrengungen zu dieser Zeit vermeidet. Durch eine zu hohe Anstrengung kann es passieren, dass sich die Kurzatmigkeit verschlechtert.

Ist Euer Baby erst einmal auf der Welt, fällt Euch auch das Atmen nach und nach wieder leichter. Oftmals wird es schon besser, wenn Euer Baby in Euer Becken sinkt. Meistens findet dieser Prozess ab der 36. Schwangerschaftswoche statt. Der Druck, der vorher auf Eurer Lunge und Eurem Zwerchfell lag, entfällt.

Ab wann bei Kurzatmigkeit zum Arzt?

Kurzatmigkeit gehört nicht zu den gefährlichen Krankheitszeichen in der Schwangerschaft. Sie sind eher als normal einzustufen. Sollten Euch die Atemprobleme zu sehr belasten ist es jedoch wichtig, dass ihr einen Arzt aufsucht. Gerade dann, wenn die Kurzatmigkeit an folgende Beschwerden gekoppelt ist:

  • Herzklopfen, Herzrasen
  • feuchte Hände
  • Brustschmerzen
  • blaue Finger
  • blaue Lippen

Gerade solche Symptome können erhebliche Komplikationen in Eurer Schwangerschaft herbeiführen. Schließlich kann dies zu einer Schwangerschaftsvergiftung (lat. Präeklampsie, hypertensive Gestose) führen. Treten daher gleich mehrere Symptome zusammen auf, solltet ihr umgehend einen Arzt aufsuchen.

Wichtig ist die vorherige Kontrolle eines Arztes oder einer Hebamme auch, wenn ihr unter Asthma leidet. Es ist wichtig, dass ihr Euch bei akuter Atemnot beraten lasst und gegebenenfalls einen Lungenfacharzt aufsucht. Bei einem Facharzt lernt ihr nach und nach, wie ihr einen Asthmaanfall von der schwangerschaftstypischen Kurzatmigkeit unterscheidet, ohne jedes Mal in Panik zu verfallen. Bei vielen Frauen ist das Asthma während der Schwangerschaft rückläufig, sodass es den meisten Schwangeren im Laufe der Zeit deutlich besser geht.

Eisenmangel kann ebenfalls für die Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft verantwortlich sein. Oftmals ist es sogar sinnvoll, zusätzliche Eisenpräparate einzunehmen. Dies sollte jedoch mit einem Arzt besprochen werden.

Was tun bei Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft?

Verhindern oder bekämpfen lässt sich die Kurzatmigkeit in Eurer Schwangerschaft nicht. Die Kurzatmigkeit wird durch Eure normalen Körpervorgänge verursacht, sodass es kein Medikament oder keine Therapie gibt, die eine Kurzatmigkeit verhindern kann. Vielmehr könnt ihr vorbeugende Maßnahmen treffen, die wir Euch gerne vorstellen:

  • viel Bewegung an der frischen Luft
  • ausreichend Trinken (bis zu 2 Liter pro Tag)
  • Dehydrierung vermeiden
  • starke Gewichtszunahme vermeiden
  • Vorbeugung eines Eisenmangels (rotes Fleisch, Vollkornprodukte, grünes Blattgemüse)
  • verschiedene Atemübungen (Hilfe durch Hebamme)
  • sanftes Yoga
  • Geburtsvorbereitungskurze mit Atemtechniken
  • Bauchatmung zur Entspannung erlernen

Durch diese kleinen Hilfsmittel im Alltag könnt ihr einer starken Kurzatmigkeit vorbeugen. Wichtig ist es auch, dass ihr Euch in Eurer Schwangerschaft regelmäßig Ruhepausen gönnt. Stress und Hektik solltet ihr in jedem Fall vermeiden, damit Euer Körper nicht überfordert ist.

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