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Herzförmige Gebärmutter – Uterus Bicornis

Nadine Scheiner
22 Jan 2022
4 min
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Eine herzförmige Gebärmutter ist vielen Frauen kein Begriff. Die meisten wissen nicht einmal, was die lateinische Bezeichnung Uterus Bicornis bedeutet und ob es Komplikationen in der Schwangerschaft geben kann. Fraglich ist auch, warum eine herzförmige Gebärmutter entsteht und welche Auswirkungen diese auf die eigene Schwangerschaft haben kann.
Damit ihr wisst, was eine herzförmige Gebärmutter ist und was diese in Eurer Schwangerschaft ausmacht, haben wir diesen Artikel erstellt.

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Herzförmige Gebärmutter – Was bedeutet das für Eure Schwangerschaft?

Die Gebärmutter ist ein Hohlorgan und wird als Uterus bezeichnet. Eine normale Gebärmutter in Eurer Schwangerschaft sieht aus wie eine Birne, nur umgedreht. Es gibt aber auch Frauen, die eine Uterusanomalie haben, also eine Fehlbildung der Gebärmutter. Einer dieser Fehlbildungen nennt sich Uterus bicornis, die herzförmige Gebärmutter.

Eure Gebärmutter liegt im Beckenbereich. Durchschnittlich ist eine normale Gebärmutter etwa 7 cm lang. Bei Frauen, die schon mehrmals entbunden haben, kann die Gebärmutter sogar bis zu einem Zentimeter größer sein. Etwa 3 % der Frauen sind heute von einer Uterusanomalie betroffen. Leider sind keine genauen Zahlen bekannt, da viele Schwangere nicht wissen, dass sie an einer Gebärmutterfehlbildung leiden.

Herzförmige Gebärmutter Schwangerschaft – Welche Ursachen stecken dahinter?

Bereits in der Embryonalphase entwickelt sich Eure Gebärmutter. Die Müller-Gänge, die sich ebenfalls entwickeln, sind dafür verantwortlich, dass sich die Genitalien bei Eurem Baby entwickeln. Bei einem Mädchen entstehen durch diese sogenannten Müller-Gänge die Eilter, die Vagina und auch die Gebärmutter. Die Gänge sind im Rumpfbereich Eures Embryos angelegt. Im Laufe Eurer Schwangerschaft, also mit der Entwicklung Eures Baby wachsen beide Müller-Gänge mit der Zeit zusammen. Diese beiden Müller-Gänge bilden Euer Hohlorgan, die Gebärmutter. Verläuft das Zusammenwachsen nicht korrekt ab, kann es zu einer Fehlbildung Eurer Gebärmutter kommen.

Bei vielen Frauen ist bei einer Anomalie des Uterus eine Zweiteilung des Organs zu erkennen. Hinzu kommt, dass die herzförmige Gebärmutter einer normalen stark ähnelt. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die herzförmige Gebärmutter an einer Stelle eine leichte Delle hat. Die Form Uterus bicornis ist einer der harmlosen Fehlbildungen der Gebärmutter.

Die Ursachen für eine Uterusanomalie sind vielfältig. Es kann sein, dass eine genetische Ursache dahinter steckt, aber auch eine gestörte Entwicklung Eures Embryos. Solltet ihr beispielsweise in der Schwangerschaft bestimmte Medikamente eingenommen haben, kann auch das zu einer Fehlbildung Eures Uterus führen.

Wie verläuft die Schwangerschaft bei Uterus bicornis?

Um herauszufinden, ob ihr an einer Fehlbildung der Gebärmutter leidet, ist es in der Regel sehr wichtig, eine konkrete Untersuchung beim Arzt machen zu lassen. Bestätigt sich der Verdacht der Uterusanomalie, ist es möglich mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffs zu therapieren. Oftmals raten die Ärzte von einem solchen Eingriff jedoch ab, da es oftmals zu einem habituellen Abort gekommen ist. Ein habitueller Abort ist eine wiederholte Fehlgeburt.

Bis heute wird das Risiko der Fehlgeburten und auch die Fruchtbarkeit bei Frau und Mann als Auswirkung auf eine herzförmige Gebärmutter stark diskutiert. Einige Experten behaupten, dass die durch die geringe Abwandlung der Gebärmutter keinerlei Einschränkungen gegeben sind. Auf der anderen Seite gibt es Experten, die sagen, dass es zu Problemen bei der Austragung des Kindes kommen kann. Es ist aufgrund der unterschiedlichen Meinungen sehr gut zu erkennen, dass bis heute nicht genau geklärt ist, welche Auswirkungen die herzförmige Gebärmutter in Eurer Schwangerschaft haben wird. Generell ist es wichtig, dass ihr euch mit Eurem Arzt besprecht und schaut, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und ob diese überhaupt geeignet sind. Es ist wichtig, dass ihr regelmäßig Eure Vorsorgeuntersuchungen vornehmt.

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Welche Probleme können aufgrund der Fehlbildung noch auftreten?

Es gibt viele Studien, die besagen, dass nicht immer Komplikationen in der Schwangerschaft auftreten. Frauen zwischen 60 – 80 % haben keinerlei Probleme, obwohl sie an einer herzförmigen Gebärmutter leiden. Genaue Zahlen kann man jedoch nicht nennen, da Frauen in der Schwangerschaft nicht auf diese Erkrankungen untersucht werden.

Einer der häufigsten Probleme bei Schwangeren mit einer herzförmigen Gebärmutter sind beispielsweise vorzeitige Wehen oder eine Schwäche des Muttermundes. Das bedeutet, dass es möglich ist, dass sich Euer Muttermund vorzeitig öffnet. Bei den späteren Schwangerschaften gibt es in der Regel keine weiteren Probleme mehr. Das bedeutet, dass Frauen, die zum wiederholten Male schwanger werden, kaum noch Symptome haben.
Solltet ihr Euch doch für einen chirurgischen Eingriff entscheiden müsst ihr am Ende Eurer Schwangerschaft mi einem Kaiserschnitt rechnen. Das ist mit ein Grund, warum viele Ärzte von einer Operation dieser Art abraten.

Weitere Vorgehensweise mit dem Arzt besprechen

In der Regel sind nur wenige Frauen von einer Gebärmutterfehlbildung betroffen. Solltet ihr beispielsweise schon eine Fehlgeburt erlebt haben, bei der die genauen Ursachen noch nicht erforscht wurden, besprecht mit Eurem Arzt die Möglichkeit einer Gebärmutteranomalie. Euer Arzt kann Eure Gebärmutter genau untersuchen. Dafür wird in der Regel eine Hysteroskopie benutzt. Bei einer Hysteroskopie wird ein Endoskop eingeführt und Eure Gebärmutter gespiegelt. Dadurch kann der Arzt sehen, ob eine Fehlbildung vorliegt oder Eure Gebärmutter normal gewachsen ist. Es gibt aber auch noch weitere Untersuchungsmethoden, um herauszufinden, ob ihr an Uterus bicornis leidet:

  • 3D-Ultraschall der Gebärmutter
  • Normaler Ultraschall
  • Ultraschall mit Flüssigkeit (diese wird vorher in die Gebärmutter gespritzt)
  • MRT (Magnetresonanztherapie)
  • Bauchspiegelung (Gebärmutterspiegelung)

Bei der Ultraschalluntersuchung mit Flüssigkeit wird diese in Eure Gebärmutter gespritzt, um genau zu schauen, ob Fehlbildungen da sind. Alle Methoden eignen sich am gut, um Eure Gebärmutter genau zu untersuchen. Besprecht die weitere Vorgehensweise der Untersuchung am besten mit Eurem Arzt. Dieser kann Euch genau sagen, mit welchem Vorgehen ihr die besten Ergebnisse erzielen könnt.

Grundsätzlich steht Eurer Schwangerschaft mit einer herzförmigen Gebärmutter nichts im Wege. Wichtig ist allerdings, dass ihr Euch regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen unterzieht und Euch ärztlich betreuen lasst.

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