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Uterusruptur – Gebärmutterriss Komplikation während der Geburt

Nadine Scheiner
17 May 2022
4 min
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Eine Uterusruptur tritt auf, wenn während der Schwangerschaft, der Wehen oder der Entbindung aufgrund von Druck ein Riss in der Gebärmutter entsteht. Die Gebärmutter kann in einer, mehreren oder allen Schichten zerreißen, die Sauerstoffversorgung des Fötus beeinträchtigen und schwere Blutungen bei der Mutter verursachen.

Bei der Uterusruptur handelt es sich um eine äußerst gefährliche, aber glücklicherweise seltene Komplikation, die oft in Verbindung mit einer vorangegangenen Schwangerschaft mit Kaiserschnitt steht. Dank Fortschritte in der medizinischen Versorgung können auftretende Uterusruptur im 21. Jahrhundert in unserer Region schnell und zuverlässig versorgt werden.

Aber wie oft kommt eine Uterusruptur wirklich vor? Welche Arten der Uterusruptur gibt es und wie kann einer möglichen Ruptur vorgebeugt werden? All dies erfahr ihr in unserem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Uterusrupturen handelt es sich um eine sehr selten auftretende Komplikation, die verschiedenen Formen und Ursachen zugeordnet werden.
  • Ein Gebärmutterriss tritt häufig in Verbindung mit einer vorhergegangenen Bauchwandverletzung wie einem Kaiserschnitt (Sectio), einer Endoskopie oder Ähnlichem auf.
  • Es gibt Symptome, die eindeutig auf eine Uterusruptur hinweisen.
Uterusruptur - Gebärmutterriss
Antonio Guillem via shutterstock

Was ist eine Uterusruptur?

Bei der Ruptur handelt es sich um den Verlust der Kontinuität der Uteruswand, einfacher gesagt: Es handelt sich um einen Gebärmutterriss, der am häufigsten im unteren Bereich der Gebärmutter auftritt. Es handelt sich um eine sehr seltene Komplikation, die nur bei etwa 0,02-0,08 % aller Geburten auftritt.

Zu einem Gebärmutterriss können verschiedene Risikofaktoren beitragen, die häufigste Ursache ist jedoch ein vorangegangener Kaiserschnitt (Sectio) dessen Narbe reißt. Auftreten kann eine Uterusruptur nicht nur direkt bei der Entbindung schon während der Schwangerschaft oder der ersten Wehen kann die Gebärmutter reißen.

Ursachen für eine Uterusruptur sind:

  • Uterusüberdehnung (aufgrund von Mehrlingsschwangerschaften, Polyhydramnion oder fetalen Anomalien)
  • Innerer oder äußerer Geburtseinfluss
  • Iatrogene Perforation (nach z.B. Endoskopie)
  • Übermäßige Verwendung von Uterotonika
  • Vorhergegangener Kaiserschnitt

Arten von Gebärmutterrissen

Es gibt verschiedene Formen der Rupturen, die abhängig von den Ursachen sind und verschiedene Kriterien berücksichtigen. Zu den häufigsten Gebärmutterrissen gehören:

Nach Tiefe oder Grad

Vollständiger Gebärmutterriss:

Eine vollständige Uterusruptur ist dselbst wenn alle Schichten der Uteruswand einschließlich der Serosa gerissen sind, sodass eine direkte Verbindung mit der Bauchhöhle besteht. Es hat eine signifikante mütterlich-fetale Morbidität und Mortalität, die schwere Komplikationen verursachen kann. Zu den häufigsten Komplikationen gehören schwere Blutungen, Blasenruptur, Hysterektomie und eine fetale Hypoxie.

Teilweiser Gebärmutterriss:

Es ist auch eine Uterusruptur möglich, die nicht alle Schichten betrifft, dieser Gebärmutterriss ist auch unter dem Begriff Uterus-Dehiszenz bekannt. In diesem Fall bleiben Schichten bestehen, die verhindern, dass eine direkte Verbindung mit der Bauchhöhle besteht.

Es gibt Fälle, in denen der Gebärmutterriss dieser Form nicht sofort bemerkt wirkt, da keine offensichtlichen klinischen Beschwerden auftreten. Die Komplikationen sind bei dieser Form viel milder, da die Fruchtblase nicht gerissen ist, das Kind in der Gebärmutterhöhle verbleibt und Blutungen nicht oder nur minimal auftreten.

Manchmal wird die Diagnose erst in nachfolgenden Kaiserschnitten oder anderen Operationen am Bauch bemerkt, da nur wenige Serosa betroffen waren.

Nach Ursache

Spontanrupturen:

Spontanrupturen treten aufgrund einer Gewebeschwäche der Gebärmutter auf. Ursache für die Schwäche können Narben, Verletzungen der Gebärmutterwand (Adenomyose, Tumore usw.), Ausdünnung der Gebärmutter-Wand und ähnliche Beschwerden sein. Eingeteilt werden die spontanen Uterusrupturen in passive und aktive Formen.

Nach Zeitpunkt

Es ist möglich, dass ein Gebärmutterriss bereits während der Schwangerschaft auftritt. Die Ursachen dafür können schwangerschaftsbedingte Tumore sein, Trauma/Schock (Unfälle, penetrierende Wunden usw.) und Störung der Haftung der Plazenta.

Es ist natürlich auch möglich, dass ein Gebärmutterriss während der Entbindung auftritt. Dies ist zudem die häufigste Form, da die Gebärmutterwand während der Geburt stark strapaziert wird. Meist tritt die Uterusruptur zu diesem Zeitpunkt aufgrund einer Dehiszenz einer früheren Gebärmutternarbe auf.

Ein Gebärmutterriss kann zudem verschiedene Ausdehnungen haben und unterschiedliche lokale Ursprünge haben:

  • Vaginal
  • Supravaginal oft zervikal
  • Segmentruptur

Bei der Segmentruptur handelt es sich um die häufigste Variante, da dieser Bereich in der Gebärmutter am schwächsten ist. Je nach Richtung kann die Uterusruptur eine Längs-, Quer-, Schräg-, Misch- oder Sternruptur sein.

Anzeichen und Symptome einer Uterusruptur - Wie bemerkt man eine Uterusruptur?

Es gibt verschiedene Anzeichen und Symptome, die auf einen Gebärmutterriss hindeuten in den meisten Fällen wird eine Uterusruptur von vaginalen Blutungen, auch intraabdominale Blutungen und damit verbundene Bauchschmerzen sind häufige Anzeichen. Des Weiteren können sich Veränderungen am Uterussegment zeigen oder eine Vorwölbung des Uterus kann auftreten. Weiterhin ist bekannt, dass ein Gebärmutterriss zum plötzlichen Aufhören der Wehen führen kann und zu Anomalien der Herzfrequenz des Kindes führt.

Postpartale Rupturen, die während der Wehen aufgetreten sind, zeigen sich mit Schmerzen, einem sehr schnellen anhaltenden Herzrhythmus, einer Verschlechterung des Allgemeinzustands der gebärenden Frau und vaginalen Blutungen, die nach der Verabreichung von Uterotonika (Oxytocin) nicht aufhören. Es kann sogar Blut im Urin sein, wenn auch die Blase betroffen ist. Die Zeit bis zum Auftreten der Beschwerden hängt von der Schwere des Bruches ab und dauert bei kleineren Brüchen Stunden.

Resümee: Gebärmutterriss - Wie gefährlich ist eine Uterusruptur?

Eine Ruptur ist äußert selten und kann im 21. Jahrhundert mit der richtigen Behandlung schnell richtig versorgt werden. Problematisch wird die Situation, wenn das Zerreißen nicht erkannt wird, weil keine professionelle Geburtshilfe erfolgt oder die gebärende Frau nicht in einer Klinik ist. Dies kann sowohl für die schwangere Frau als auch das zu gebärende Kind lebensbedrohlich werden.

Solltet ihr Symptome an euch wahrnehmen und den Verdacht haben, dass etwas nicht „normal“ ist, sprecht besser einmal mehr mit eurem Arzt oder eurer Hebamme, sodass die Diagnostik schnellstmöglich erfolgt, wenn ein Gebärmutterriss vorliegt.

Hattet ihr einen Kaiserschnitt (Sectio), solltet ihr diesen mindestens 12 Monate heilen lassen, bevor ihr wieder versucht, schwanger zu werden oder euch große körperliche Anstrengungen zumutet. Ärzte und Hebammen weißen darauf hin, dass das Risiko nach einem Kaiserschnitt weitaus höher ist. Eine korrekte Therapie nach einer Sectio ist daher unerlässlich.

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