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Die 37. Schwangerschaftswoche – in der 37. SSW wachsen die Fettdepots

Nadine Scheiner
15 Jun 2022
5 min.
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Mit 36+0 beginnt die 37. Schwangerschaftswoche und jetzt sind es nur noch vier Wochen bis zur Entbindung. Im Mutterpass steht der errechnete Entbindungstermin, die Termine beim Frauenarzt sind jetzt alle 14 Tage und auch das CTG wird durchgeführt. Hier wird geprüft, ob der Herzschlag eures Babys in Ordnung ist und die Versorgung noch passt.

37.-Schwangerschaftswoche
biopsihoza via stock.adobe.com

Das passiert in eurem Körper in der 37. Schwangerschaftswoche

Wenn euer Baby auf die Welt kommt, dann braucht es einige Zeit, bis sich bei euch der Milcheinschuss einstellt und es mit Nährstoffen versorgt wird. Für diese Zeit braucht es Fettreserven und diese werden nun angelegt. Inzwischen wiegt euer Baby rund 2.800 Gramm und hat eine Größe von etwa 48 cm erreicht. Zum Ende der Schwangerschaftswoche hin gilt euer Baby nicht mehr als Frühchen.

Aber was passiert nun eigentlich in der 37. Schwangerschaftswoche?

  • Fettreserven

Euer Baby ist stark damit beschäftigt, die Fettdepots aufzufüllen. Es handelt sich hierbei um braunes Fett. Diese sorgt als Energiespeicher dafür, dass euer Baby nach der Geburt noch einige Tage ohne Milch auskommt. Aber auch für die Temperaturregulierung ist das Fett wichtig. Inzwischen ist es für den Gynäkologen gar nicht mehr so einfach auszumessen, wie groß euer Baby ist. Alle Daten, die ihr jetzt erhaltet, sind nur Schätzungen. Auch die Hebamme kann eine ungefähre Schätzung abgeben.

  • Bewegungen und die Lage

Euer Baby wird größer und schwerer, eure Gebärmutter kommt aber an ihre Grenzen. Sie kann sich kaum noch dehnen, daher wird es immer enger. Das wirkt sich auch auf die Bewegungen aus. Vielleicht merkt ihr, dass die Bewegungen weniger werden oder nicht mehr so stark sind. Es gibt aber auch sehr aktive Babys, die bis zum Ende der Schwangerschaft für Action im Bauch sorgen. Wenn ihr feststellt, dass euer Baby sich kaum noch regt und ein ungutes Gefühl habt, dann solltet ihr das abklären lassen. Der Weg ins Krankenhaus oder zum Gynäkologen steht euch immer offen. Über ein CTG lässt sich auch außerhalb der normalen Vorsorge herausfinden, ob alles in Ordnung ist. Hier wird auch noch einmal geschaut, wie das Baby liegt. Das Ungeborene hat jetzt kaum noch Platz, um sich zu drehen. Zudem drücken die Senkwehen das Baby immer mehr ins Becken. Daher kann es sein, dass nun noch eine äußere Wendung versucht wird, wenn ihr das möchtet.

  • Käseschmiere

Die Käseschmiere und das Lanugo-Haar haben euer Baby bisher immer gut geschützt und dafür gesorgt, dass die Haut mit der Feuchtigkeit im Fruchtwasser gut umgehen kann. Nun löst sich beides langsam von der Haut ab. Die Käseschmiere zieht sogar zum Teil in die Haut ein, das Lanugo-Haar fällt aus. Beides landet im Fruchtwasser. Wenn euer Baby atmet, nimmt es das Fruchtwasser auf. Die Zellen der Haare und der Käseschmiere lagern sich dann im Darm ab und sind ein Teil des Kindspechs. Das Mekonium stellt den ersten Stuhlgang nach der Entbindung dar. Manche Babys werden aber auch mit Käseschmiere auf der Haut geboren. Hebammen empfehlen, diese auf der Haut zu lassen, da die Haut so mit Fett versorgt wird.

  • Die Sinne

Euer Baby liebt es, eure Stimme zu hören und eure Hände zu spüren. Auch in der 37. SSW ist es daher wichtig, dass ihr ins Zwiegespräch geht und mit eurem Baby Kontakt aufnehmt. Nutzt die Zeit und sprecht mit dem Ungeborenen. Eure Stimme wirkt sich beruhigend aus und die Verbindung zwischen euch wird stärker.

Wusstet ihr schon: Euer Baby spürt die Kontraktionen, die es weiter in das Becken drücken. Gerade die Senkwehen werden im stärker und wirken sich auch auf den Gebärmutterhals und den Muttermund aus. Der Muttermund wird immer weicher.

Das passiert mit euch in der 37. Schwangerschaftswoche

Die Ungeduld nimmt zu. Ihr schaut jeden Tag auf den Schwangerschaftskalender, wann es endlich soweit ist, obwohl ihr den Geburtstermin im Mutterpass eigentlich genau kennt. Jedes CTG ist wie Musik in euren Ohren, denn hier hört ihr den Herzschlag eures Babys. Eure Gedanken drehen sich rund um die Entbindung. Wann wird es losgehen? Aber auch die Schwangerschaftsbeschwerden nehmen zu.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Rückenschmerzen, Krämpfe in den Waden oder auch Schmerzen im Becken – die Liste an Beschwerden zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft ist lang. Es wird immer schwerer, in der Nacht Ruhe zu finden. Die Mutterbänder dehnen sich, die Last des Bauches wirkt sich auf den Rücken aus. Viele Frauen nutzen ein Stillkissen, damit der Körper entlastet wird. Vielleicht stellen sich auch immer mehr Krämpfe in den Muskeln ein. Die Belastung eures Körpers mit dem erhöhten Blutvolumen und der Versorgung von zwei Kreisläufen ist nicht zu unterschätzen.

  • Gebärmutterhals und Muttermund

Der Weg auf die Welt führt durch den Muttermund und dieser muss ebenfalls auf die Entbindung vorbereitet werden. Die Wehen, die ihr jetzt vielleicht vermehrt verspürt, können sich nun schon auf den Gebärmutterhals auswirken. Dieser verstreicht langsam. Bei den Vorsorgeuntersuchungen werden Frauenarzt oder Hebamme schauen, wo er steht. Auch dann, wenn euer Gebärmutterhals schon verstrichen ist, kann die Geburt noch auf sich warten lassen.

  • Emotionale Vorbereitung

Die Hormone sind natürlich die ganze Schwangerschaft hindurch schon ein starker Begleiter. Sie sorgen dafür, dass ihr wilde Träume habt, teilweise eure Gedanken Achterbahn fahren, ihr den einen Moment glücklich seid und im nächsten Moment wieder traurig. Wenn es dann auf die Geburt zugeht, wird euer Körper noch einmal die Hormone neu würfeln und das merkt ihr auch. Vielleicht habt ihr Angst. Das ist ganz normal, denn als werdende Mama wisst ihr nicht, was auf euch bei der Geburt zukommt und wie es danach weitergeht. Vielleicht kommt jetzt auch Unsicherheit darüber auf, ob ihr alles vorbereitet habt. Es kann helfen, eine Liste zu machen und mit vertrauten Personen über eure Gedanken zu sprechen. Bereitet auch die Kliniktasche weiter vor oder schaut nach, ob ausreichend Windeln vorhanden sind. Sich zu beschäftigen ist eine gute Möglichkeit, die Zeit bis zur Entbindung zu verkürzen.

  • Echte Wehen erkennen

Besonders groß ist die Unsicherheit darüber, woran sich eigentlich echte Wehen erkennen lassen. Vorwehen oder Senkwehen sind oft schon sehr schmerzhaft, sie kommen aber normalerweise nicht in regelmäßigen Abständen. Geburtswehen arbeiten in Wellen. Sie beginnen und kommen dann in gleichmäßigen Abständen. Sie werden stärker und fühlen sich noch einmal anders an. Es gibt viele Frauen die davon berichten, dass ihnen bei der ersten Geburtswehe klar gewesen ist, dass es nun losgeht. Wenn dennoch Unsicherheit herrscht, könnt ihr euch jederzeit an die Hebamme wenden.

Wichtig: Sicher habt ihr euch schon in Ruhe die Krankenhäuser angesehen oder auch die Geburtshäuser besucht. Auch die Anmeldung sollte schon durchgeführt worden sein. Ihr könnt euch aber jederzeit noch anders entscheiden, wenn ihr nun doch eine Hausgeburt oder den Weg ins Geburtshaus in Betracht zieht. Allerdings sollte eine Hausgeburt nicht ohne Hebamme durchgeführt werden.

37 SSW
Samoilova_Olena via Shutterstock

Das ist noch wichtig zu beachten

Bei den Vorsorgeuntersuchungen hat sich gezeigt, dass euer Baby noch in der Beckenendlage liegt? Das ist natürlich ein Schreck, denn die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nun noch dreht, ist sehr gering. Vielleicht wird eure Hebamme es noch mit der Taschenlampe versuchen oder auch das Moxen ausprobieren. Hierbei handelt es sich um eine Technik, bei der mit Wärme gearbeitet wird. Es kann auch sein, dass euch eine äußere Wendung empfohlen wird. Aber auch, wenn das alles nicht funktioniert oder ihr es nicht möchtet, muss das nicht unbedingt auf einen Kaiserschnitt hindeuten.

Natürliche Geburten in der Beckenendlage sind möglich. Sie sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Lasst euch dazu am besten von einer Hebamme und dem Gynäkologen beraten. Hier erfahrt ihr auch mehr dazu, welche Geburtspositionen helfen können, das Baby auf die Welt zu bringen.

Hinweis: Die Kliniktasche sollte in der 37. Schwangerschaftswoche unbedingt bereitstehen. Gerade für euren Partner ist es schwierig, bei einem Geburtsstart noch die notwendigen Unterlagen zusammenzustellen. Es ist leichter für ihn, wenn das alles schon erledigt ist. Kleidung für euch, für das Baby, etwas zum Lesen, Spucktücher und natürlich die notwendigen Unterlagen gehören in die Tasche. Dann kann es auch bald losgehen.

 

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