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Himbeerblättertee – sanfter Helfer für Geburt und Wochenbett

Nadine Scheiner
28 Feb 2022
3 Min.
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In der Vorbereitungszeit vor der Geburt könnt ihr euch über verschiedene Naturheilmittel informieren. Eines davon ist der Himbeerblättertee. Ihm wird eine entkrampfende und wehenfördernde Wirkung zugeschrieben. Bereits seit Jahrhunderten kommt er in der Geburtshilfe zum Einsatz und soll dabei helfen, eine sanfte Geburt zu unterstützen. Lest hier mehr zur Wirkung und der Verwendung.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Himbeerblättertee wird aus den Blättern der Himbeere gewonnen und ist ein Naturheilmittel.
  • Seine Wirkung gilt als entkrampfend und wehenfördernd und kann die Durchblutung der Gebärmutter unterstützen.
  • Im Wochenbett kann Himbeertee dabei helfen, die Milchbildung in Schwung zu bringen.
Himbeerblättertee Helfer für Geburt und Wochenbett
Monkey Business Images via shuttertock

Wie wirkt Himbeerblättertee?

Himbeerblättertee fördert die Durchblutung der Gebärmutter und des Muttermundes und kann damit den Weg durch die Wehenphase erleichtern. Der Schwangerschaftstee sollte allerdings nicht vor der 36. Schwangerschaftswoche eingenommen werden, da er sonst möglicherweise frühzeitige Wehen in einer Überdosierung auslösen kann.

In Himbeerblättertee ist ein hoher Anteil an Vitamin C sowie Kalzium und Eisen enthalten. Viele werdende Mütter haben einen nicht optimalen Eisenwert und fühlen sich erschöpft. Sie sind müde und stehen vor dem großen Berg der Geburt. Himbeerblättertee kann wie ein kleiner Booster wirken und für ein psychisches Gleichgewicht sorgen.

Tipp: Außerhalb der Schwangerschaft wird Himbeerblättertee gerne dafür verwendet, Menstruationsbeschwerden zu lindern und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen. Plant ihr also vielleicht gerade eine Schwangerschaft, ist eine Verwendung ebenfalls hilfreich.

Kann Himbeerblättertee die Geburt beschleunigen?

Es heißt, dass Himbeerblättertee die Geburt beschleunigen und einen Kaiserschnitt verhindern kann. Ganz so ist es nicht. Fakt ist, dass eine entspannte Muskulatur euch natürlich dabei hilft, den Geburtsvorgang gut umsetzen zu können. Ein weicher Muttermund und eine gut durchblutete Beckenmuskulatur und Haut im Intimbereich kann zudem einen Dammriss vermeiden und die Austreibungsphase erleichtern.

Es geht also um eine sanfte Hilfe bei der Vorbereitung von Körper und Seele auf die Geburt. Nicht geeignet ist der Tee dagegen dann, wenn ihr gerne die Geburt natürlich einleiten möchtet. Dies gilt auch dann, wenn der errechnete Geburtstermin schon verstrichen ist. Der Himbeerblättertee braucht eine gewisse Zeit, um seine Wirkung entfalten zu können.

Himbeerblättertee schön zubereitet
kochabamba via shutterstock

Wann sollte ich mit Himbeerblättertee beginnen?

Möchtet ihr gerne austesten, ob Himbeerblättertee im Rahmen der Geburt und des Wochenbettes für euch eine große Hilfe ist, solltet ihr regelmäßig eine Tasse zu euch nehmen. Ein optimaler Start für die Geburtsvorbereitung ist die 36. Schwangerschaftswoche. Zu dieser Zeit bereitet sich die Gebärmutter bereits umfassend auf die Geburt vor. Empfehlenswert sind die folgenden Regelmäßigkeiten:

  • Beginnt entspannt mit einer Tasse pro Tag. Verzichtet auf Teemischungen. Besser ist es, Himbeerblätter zu übergießen.
  • Zwei Wochen vor dem Geburtstermin könnt ihr die Dosierung auf zwei bis vier Tassen pro Tag anheben.

Tipp: Euch schmeckt der pure Kräutertee nicht? Wenn ihr nach Teemischungen schaut, achtet darauf, dass auf Zusatzstoffe verzichtet wird. Eine Auswahl gibt es bei den Naturheilmitteln im Reformhaus oder im Bioladen.

Welche Dosierung ist zu empfehlen?

Für einen optimalen Aufguss ist es wichtig, die passende Dosierung zu nutzen. Wenn ihr euch unsicher seid, könnt ihr eure Hebamme fragen. Eine Dosierung ist leichter, wenn ihr direkt fertigen Himbeertee im Beutel nutzt. Gerade hochwertige Sorten werden jedoch eher in Form von getrockneten Himbeerblättern angeboten. Normalerweise wird empfohlen, einen Teelöffel der Blätter in eine klassische Tassengröße zu geben.

Bei der Zubereitung werden die Teeblätter dann mit kochendem Wasser aufgegossen. Dieses sollte aber nicht mehr sprudeln. Es reicht, wenn der Tee drei Minuten zieht, da sonst zu viele Gerbstoffe gelöst werden.

Tipp: Bevor ihr den Tee trinkt könnt ihr prüfen, ob ihr ihn noch ein wenig süßen möchtet. Ihm wird nachgesagt, dass er einen recht herben Geschmack hat.

Darf ich den Himbeerblättertee auf jeden Fall trinken?

Auch bei Naturheilmitteln kann es Indikationen geben, die gegen eine Einnahme sprechen. So solltet ihr in der Schwangerschaft vor allem dann auf den Himbeerblättertee verzichten, wenn ihr unter Bluthochdruck leidet oder wenn ein Kaiserschnitt geplant ist. Auch bei Mehrlingsschwangerschaften ist es wichtig, sich in aller Ruhe mit der Hebamme zu besprechen und zu schauen, ob Himbeerblättertee eine gute Idee ist. Nicht bei jeder Mehrlingsschwangerschaft wird eine natürliche Geburt angestrebt.

Ebenfalls wichtig ist es in die Absprache zu gehen, wenn ihr im zweiten oder dritten Trimester Blutungen hattet. Hier spielt es eine Rolle, woher die Blutungen kamen und ob der Auslöser nun komplett beseitigt wurde oder ob weiterhin die Gefahr für Blutungen besteht.

Fazit: So kann euch Himbeerblättertee bei der Geburt helfen

Himbeerblättertee ist ein Heilmittel mit einer langen Tradition. Er bringt umfassende Wirkgebiete mit. Diese sind:

  • Er versorgt euren Körper mit Eisen, Kalzium und mit viel Vitamin C.
  • Er sorgt für ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen.
  • Himbeerblättertee kann die Beckenmuskeln lockern.
  • Regelmäßig getrunkener Himbeerblättertee sorgt dafür, dass der Muttermund weich wird.
  • Durch die krampflösende Wirkung auf die Gebärmutter könnt ihr euch besser auf die Geburt konzentrieren.
  • Himbeerblättertee kann Wehen fördern, wenn euer Baby reif für die Geburt ist.
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