Das Wochenbett beginnt nach dem Abgang der Plazenta und dauert an, bis sich der Uterus komplett zurückgebildet hat. Euer Körper braucht diese Phase für die Regeneration. Über das Wochenbett zieht sich oft auch der Wochenfluss. Die Blutungen sind notwendig, um altes Blut aus der Gebärmutter abzuleiten, damit diese vollständig heilen kann.
Wochenbett Blutungen – So lange dauern sie
Das Wichtigste in Kürze
- Wochenbett Blutungen sind immer vorhanden, auch dann, wenn die Schwangere über einen Kaiserschnitt entbunden hat.
- Wie stark die Blutungen sind, ist unterschiedlich. Sie verändern ihre Farbe über die Wochen hinweg.
- Wird der Wochenfluss unterbrochen, kann es zu Infektionen in der Gebärmutter kommen. Hier muss schnell reagiert werden.
Was ist zum Wochenfluss wichtig zu wissen?
Der Wochenfluss entsteht, weil sich in der Gebärmutter eine Wunde bildet. Diese Wunde ist dort, wo die Plazenta mit der Gebärmutter verbunden war. Es handelt sich um einen ganz normalen Vorgang im Körper, der euch keine Sorgen bereiten sollte.
Der Wochenfluss wird auch als Lochien oder als nachgeburtlicher oder postnataler Ausfluss bezeichnet. Normalerweise verursacht er keine Schmerzen. Frauen empfinden ihn jedoch als unangenehm. Zudem kann er einen unangenehmen Geruch abgeben, das ist jedoch ganz normal.
Wichtig: Erschreckt euch nicht, wenn sich die Farbe und die Menge der Lochien verändern. In den ersten Tagen wird der Ausfluss vor allem hellrot sein. Er entwickelt sich zu einem rosafarbenen Ausfluss und wird nach und nach bräunlich. Wenn die Wunde in der Plazenta fast ganz verheilt ist, wird er die rote Farbe verlieren und einen gelblichen Ton bekommen. Auch das ist normal.
Solang der Wochenfluss besteht, solltet ihr eurem Körper auch Schonung gönnen. Bedenkt, dass eine Schwangerschaft eine beeindruckende Leistung ist. Das Neugeborene, die Veränderung der Hormone und die körperlichen Wunden brauchen eure Zeit, die ihr euch gönnen solltet.
Wann gelten Wochenbett Blutungen nicht mehr als normal?
Es gibt bei den Wochenbett Blutungen einige Hinweise darauf, dass es möglicherweise zu Komplikationen gekommen ist. Ein sehr wichtiger Aspekt ist die Stärke der Blutungen. Wie auch eine Wunde auf der Haut, wird die Wunde in der Gebärmutter nicht ständig in einer gleichmäßigen Stärke bluten. Bewegungen und starke Belastungen verstärken die Blutungen. Ruht ihr euch aus, können die Blutungen auch nachlassen. Seht euch die Lochien dennoch an. So erkennt ihr frühzeitig, wenn eine Kontrolle durch den Arzt erfolgen sollte. Auffällig sind die folgenden Punkte:
- Menge der Einlagen: Schaut nach, wie viele Einlagen ihr braucht. Innerhalb einer Stunde sollte eine Einlage ausreichen. Zu Beginn können es auch zwei Einlagen sein, mehr werden normalerweise nicht benötigt.
- Die Stärke: Das Frühwochenbett beschreibt die ersten beiden Wochen nach der Entbindung. Innerhalb dieser Zeit sollten die Wochenbett Blutungen erkennbar nachlassen. Zudem sollte sich die Farbe ändern.
- Zunahme der Stärke: Bewegt ihr euch mehr, nimmt die Stärke möglicherweise zu. Das ist aber nur kurzzeitig. Auch nach dem Stillen können sie zunehmen, da die Gebärmutter hier durch das Hormon Oxytocin dazu bewegt wird, sich stärker zusammenzuziehen. Sollten die Wochenbett Blutungen nach einer Woche wieder zunehmen, ist eine Kontrolle zu empfehlen.
- Das Aussehen: Der Wochenfluss kann sich zwar in der Farbe ändern, er sollte allerdings keine Gerinnsel aufweisen. Gestocktes Blut kann darauf hinweisen, dass der Abfluss gestört ist.
- Krankheitsanzeichen: Schüttelfrost und Fieber sowie Schmerzen im Unterleib sind immer ein Zeichen dafür, dass ihr euch einem Arzt vorstellen solltet.
Habt ihr Zweifel daran, dass alles in Ordnung ist, solltet ihr nicht zögern, eure Hebamme oder auch den Gynäkologen direkt anzusprechen.
Wie lange dauern die Wochenbett Blutungen höchstens?
Die Frage, wie lange die Wochenbett Blutungen dauern, lässt sich nicht allgemein beantworten. Auch hier ist jede Frau anders. Ärzte geben an, dass mit einer Dauer von vier bis acht Wochen gerechnet werden kann. Normalerweise endet er schneller, wenn ihr einen Kaiserschnitt hattet. Der Grund dafür ist, dass nach der Entnahme des Babys eure Gebärmutter ausgesaugt wird. Dadurch wird bereits ein großer Teil der Blutungen entfernt.
Tipp: Es kann für euch verwirrend sein, wenn der Wochenfluss vorbei ist und ihr eine oder auch zwei Wochen später wieder helle Blutungen habt. In diesem Fall kann es sich durchaus um eure Menstruation handeln.
Kann ich die Dauer beeinflussen?
Grundsätzlich habt ihr keinen Einfluss auf die Dauer eurer Lochien. Allerdings könnt ihr dennoch die Heilung der Wunde in der Gebärmutter unterstützen. Daher wird empfohlen, im Wochenbett Ruhe zu halten. Wenn euer Körper sich nicht noch um andere Baustellen kümmern muss, kann die Heilung beschleunigt werden. Steht ihr viel auf, tragt schwer oder steht enorm unter Stress, kann das die Wochenblutungen verlängern.
Im optimalen Fall habt ihr im Wochenbett Unterstützung durch den Partner oder die Familie. Nehmt diese auch ruhig an. Es ist für euch und euer Baby wichtig, dass ihr euch in Ruhe kennenlernen könnt.
Stillt ihr, wird die Rückbildung der Gebärmutter zusätzlich unterstützt. Beim Stillen wird Oxytocin ausgeschüttet, was zu Kontraktionen in der Gebärmutter führt. Dadurch wird auch das Blut schneller ausgestoßen.
Fazit: Wochenbett Blutungen dauern bis zu acht Wochen
Die Blutungen im Wochenbett sind wichtig, damit die Wunde in eurer Gebärmutter heilen kann. Zudem sind sie ein Zeichen dafür, dass euer Körper noch Schonung benötigt. Je mehr ihr auf euren Körper hört, umso schneller kann er sich auch regenerieren.