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Holzspielzeug – Vor- und Nachteile

Nadine Scheiner
02 Sep 2021
5 min.
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Holzspielzeug
Von Igisheva Maria - Shutterstock

Sollte ich meinem Kind Holzspielzeug kaufen?

Holzspielzeug ist umstritten und oft in der Kritik. Dabei geht es um Verletzungsgefahr und Schadstoffe. Viele Hersteller von Holzspielzeug setzen auf günstige Hölzer, die mit schädlichen Lösungsmitteln, Lacken und anderen chemischen Substanzen behandelt werden. Produktionskosten und Absatzahlen stehen dabei im Vordergrund und die Gesundheit von Kindern wird komplett vernachlässigt. Zum Glück geht es auch anders. Ihr solltet allerdings beim Kauf von Holzspielzeug einige Kriterien beachten, die dem Kauf von minderwertigen und Schadstoff enthaltenden Modellen vorbeugen. Studien besagen, dass Kinder rund 15.000 Stunden in den ersten sechs Jahren ihres Lebens spielen. Das ist sehr wichtig, denn Spielen heißt ausprobieren, entdecken, erkennen, forschen und die Welt begreifen. Zudem trainiert Euer Kind beim Spielen die Sinne, wenn es ihm ermöglicht wird, ausgiebig zu spielen. Ein Kind, das spielt, lernt. Es lohnt sich also, über gutes Spielzeug nachzudenken. Leider nimmt das Angebot an unsinnigem Kinderspielzeug immens zu und viele Spielzeuge, die sich in den Regalen der immer bunter werdenden Spielzeugwelt tummeln, bringen Verletzungsgefahren mit sich oder sind hochgradig mit Schadstoffen behandelt. Als Vorbereitung für den Einkauf, insbesondere von Holzspielzeug, haben wie hier einige Information zusammengestellt, die uns bei der Recherche nach Holspielzeug aufgefallen sind. Moms.de ist ein Internetfachhandel für Baby- und Kinderartikel und stets bemüht, Euch aufzuklären und Euch in Sachen Kinder- und Babybedarf gut zu informieren.

Was sollte ich beim Kauf von Kinderspielzeug beachten?

Nicht nur für Holzspielzeug, sondern auch für alle anderen Spielzeugarten, die es für Kinder zu kaufen gibt, gelten folgende Hinweise, die uns zu dem Thema besonders aufgefallen sind.

  • Unlackiertes Holzspielzeug ist meist eine gute Wahl und auch aus ökologischer Sicht empfehlenswert. Auch in Markenspielzeug aus Hartplastik stecken häufig keine Schadstoffe.
  • Billigprodukte und Produkte aus Weichkunststoff meiden, da diese häufig und stark mit üblen Substanzen belastet sind.
  • Spielsachen, die stinken, lieber im Regal liegen lassen.
  • Was klingeln, hupen oder singen soll, im Laden auf seine Lautstärke hin ausprobieren.
  • Produkte abtasten und fühlen, ob scharfe Kanten oder leicht lösbare Teile vorhanden sind.

Allgemeine Hinweise für Spielzeuge

Spielsachen müssen nicht permanent steril oder blitzblank geputzt sein. Bei Holz- und Kunststoffspielzeug reicht es aus, diese ab und zu mit warmem Wasser abzuspülen. Plüschtiere und Puppen solltet Ihr vor dem ersten Spielen bei niedriger Temperatur in der Waschmaschine oder per Hand waschen – damit lassen sich auch mögliche Schadstoffgehalte teilweise reduzieren.

Was sollte beim Einkauf von Holzspielzeug beachtet werden?

Achte auf unbedenkliche Holzfarben statt auf Lacke. Es gibt jedoch auch gute Lacke, die unbedenklich sind und keine Schadstoffe beinhalten. Ein weiteres Risiko könnt Ihr aber auch dadurch ausschalten, dass Ihr komplett auf lackiertes Holzspielzeug verzichtet. Farbige Holzspielzeuge gibt es auch in unbedenklichen Alternativen – diese sind zum Beispiel gebeizt oder lasiert. Anders als der Lack, der sich komplett über das Holz legt, dringen Lasuren und Beizen in das Holz ein und lassen die Maserung durchscheinen. Gute, unbedenkliche Lasuren und Beizen haften nicht in der gleichen Weise am Holz wie Lack das tut. Das bedeutet, sie verändern nicht die leicht raue Oberfläche des Holzes, sondern färben es nur ein.

Gibt es Bio-Holzspielzeug?

Ihr werdet die Erfahrung machen, dass Lasuren und Beizen bei einem neuen Spielzeug anfangs durchaus ein wenig abfärben können und mit der Zeit an Leuchtkraft verlieren – falls Ihr bereit seid, solche kleinen Nachteile gegenüber einer lackierten Schicht den Vorzug zu geben, dann habt Ihr hier eine wirklich gute, farbige Alternative gefunden. Spielzeuge im Einklang mit der Natur heißt das Motto verschiedener Hersteller von Holzspielzeug. Mehrere Traditionshersteller für Holzspielwaren haben bereits einige Ihrer Baby- und Kleinkind-Spielzeugklassiker in einer neuen Bio-Version vorgestellt. Diese Holzspielzeuge sind nur mit Naturölen (Leinöl und Ricinenöl) und Pflanzen- sowie Naturfarben auf Naturölbasis behandelt. So kommen etwa Pigmente aus der Zitronenschale im Gelbton zum Einsatz. Diese Holzspielzeuge werden nicht lackiert. Die Bio-Farben sind aufgrund ihres rein natürlichen Ursprungs sehr zart und lassen die Maserung des Holzes sehr gut durchscheinen.

Was ist bei der Auswahl von Holzspielzeug wirklich wichtig?

Ein Blog-Schreiber hat es trefflich auf den Punkt gebracht und richtig sowie gut beschrieben, worauf es bei dem Einsatz von harmlosen und hochwertigen Holzspielzeug ankommt. So könnt Ihr Euch fragen, welche Argumentation für Euch Bestand hat und ob nicht evtl. ein Umdenken notwendig ist, wenn es im das Anschaffen von Kinder- bzw. Holzspielzeug geht. Falls Ihr auf Nummer sichergehen wollt, dass die Spielzeuge in den Händen Eurer Kinder absolut schadstofffrei und pur sind, dann solltet Ihr unbehandeltes bzw. nur mit Ölen wie etwa Leinöl behandeltes Holzspielzeug kaufen. Argumente wie – damit spielt mein Kind nicht, weil es nicht bunt genug ist – solltet Ihr gleich beiseitelassen. Unsere Kinder werden – lässt man ihnen die Wahl – wohl immer zu den grell bunten, möglichst sogar blinkenden oder garen Geräuschen von sich gebenden Spielzeugen greifen – und sich damit ein paar Minuten beschäftigen bevor es langweilig wird. Das kann allerdings nicht die richtige Argumentation sein. Wichtig ist doch eher, an was für Spielzeuge wir unsere Kinder gewöhnen, wie wir ihr kreatives Spiel auch mit ganz einfachen, ursprünglichen Spielsachen aus Naturmaterialien fördern und ihrer Fantasie Raum geben, sich alles vorzustellen. Eine herrliche Beschreibung die zum Nachdenken anregt und durchaus motiviert, genau abzuwägen, was ich meinem Kind zum Spielen in die Hand legen.

Gibt es naturbelassenes Holzspielzeug?

Ja, das gibt es, und es ist nicht so ungewöhnlich wie Ihr vielleicht vermutet. Klassische Holzspielzeuge für Babys und Kleinkinder wie Fahrzeuge, Stapeltürme, Baby-Greifringe sowie Rasseln, Bausteine und vieles mehr gibt es in ganz und gar naturbelassener Form, die in aller Ruhe gekaut, beknabbert und mit allen Sinnen entdeckt werden können – ohne dass Ihr Euch dabei Sorgen um die Gesundheit Eurer Kinder machen müsst. Schaut Euch im Spielzeugfachhandel einfach um und entdeckt was es da alles gibt. Auch wenn die Preise für naturbelassene Holzspielzeige etwas höher sind, die Anschaffung lohnt sich in jedem Fall. Die Haltbarkeit ermöglich den Wiederverkauf oder auch nur das einfach Weiterverschenken. Macht aus dem Einkauf von hochwertigem Holzspielzeug einfach eine Tugend nach dem Motto wenige ist mehr – Euren Kindern zu Liebe. Denkt daran: Holzspielzeug ist nachhaltig. Man kann gutes Holzspielzeug mit ein wenig Leim und einer Zwinge leicht wieder reparieren und muss es nicht gleich wegwerfen, nur, weil einmal etwas abgebrochen ist. Auch die Entsorgung von echtem Holzspielzeug macht keinerlei Probleme – es ist ja schließlich pure Natur.

Wo bekomme ich eigentlich gutes Holzspielzeug?

Gute Frage, denn selbst für erfahrenen Spielzeugeinkäufer ist das mitunter nicht so leicht zu beantworten – Ihr seht es Teddybären oder Schaukelpferden nämlich nicht gleich an, ob sie sicher und frei von Schadstoffen sind. Es gibt explizite Naturanbietern, die Holzspielzeug anbieten aber auch Kaufhäusern und Kinderfachgeschäften. Außerdem bekommt Ihr Holzspielzeug auf den Seiten von Onlinehändlern wie moms.de -also bei uns – die sich Qualität und das Wohl der Kinder auf die Fahne geschrieben haben. Lasst Euch insbesondere von den Herstellern aufzeigen, wie sie die jeweiligen Spielzeuge herstellen. Beratung bekommt Ihr dazu in Fachgeschäften aber auch online.

Welche schädlichen Inhaltsstoffe besitzen Kinderspielzeuge?

Krebsverdächtigen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), die bedenklichen Phthalat-Weichmacher und die das Hormonsystem schädigenden Substanzen Nonylphenol sowie Octylphenol. In textilen Materialien fahnden Labore nach krebserregenden und allergisierenden Farbstoffen und überflüssigen optischen Aufhellern, die weißen Stoff zum Strahlen bringen sollen. Umstrittene halogenorganische Verbindungen können zum Beispiel aus Farbstoffen, Bleichmitteln und Ausrüstungen gegen Schädlinge stammen. Bei Produkten aus Holz ist immer zu prüfen, ob sie Formaldehyd ausdünsten, dass über die Atemluft aufgenommen als krebserregend gilt. Außerdem gehörten bei vielen Produkten auch giftige Schwermetalle und zinnorganische Verbindungen zum Testspektrum.

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