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Risikoschwangerschaft – Ursachen und Maßnahmen

Nadine Scheiner
16 Aug 2021
4 min.
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Eine Schwangerschaft ist für viele Paare das i-Tüpfelchen ihrer Beziehung. In einigen Fällen kann es allerdings sein, dass der Arzt Eure Schwangerschaft als sogenannte Risikoschwangerschaft einstuft. Das ist meistens genau dann der Fall, wenn eine Mutter bereits älter ist oder wenn schon in den ersten Schwangerschaftswochen oder Monaten Probleme auftreten können. Fehlbildungen der Gebärmutter, ein überhöhter Alkohol- oder Drogenkonsum oder andere Erkrankungen können bereits ein Grund dafür sein, dass eine Risikoschwangerschaft besteht.

Was das genau bedeutet und was bei einer Risikoschwangerschaft beachtet werden muss, möchten wir Euch in unserem kleinen Artikel erklären.

Risikoschwangerschaft
Von SUKJAI PHOTO - Shutterstock

Risikoschwangerschaft Definition - Was bedeutet Risikoschwangerschaft?

Viele von Euch stellen sich wahrscheinlich die Frage „Was ist eine Risikoschwangerschaft?“. Jede Mutter oder jede Schwangere hat diesen Begriff wahrscheinlich schon einmal gehört und weiß grob, was es bedeutet. Bei einer Schwangerschaft gibt es immer ein gewisses Restrisiko für Komplikationen. Das bedeutet, dass diese auftreten können. Stellt der Gynäkologe bei der medizinischen Vorsorgeuntersuchung jedoch fest, dass ein erhöhtes Risiko für Mutter oder Kind besteht, spricht man von einer Risikoschwangerschaft.

Aufgrund verschiedener Ergebnisse aus den Vorsorgeuntersuchungen, die ihr während Eurer Schwangerschaft machen solltet, kommt es zu dieser Einstufung. Es werden verschiedene Kriterien beschrieben, die bei einer umfassenden Vorsorgeuntersuchung geprüft werden. Diese sind in einem sogenannten Risikokatalog festgehalten. Sollte nur eines der Kriterien vorliegen, reicht dies für eine Risikoschwangerschaft bereits aus. Diese Ergebnisse werden dann in Eurem Mutterpass vermerkt.

Es gibt einige Mütter, die von dem Begriff Risikoschwangerschaft an sich verunsichert sind. In der Regel braucht ihr Euch jedoch keinerlei Sorgen machen. Die Komplikationen, die auftreten können, müssen nicht auftreten. Es ist lediglich eine Vorsichtseinstufung. Meistens dient die Einstufung einer Risikoschwangerschaft dazu, um die bestmögliche und vor allem eine sorgfältige Vorsorge zu gewährleisten. Mehrlingsschwangerschaften und Zwillingsschwangerschaften werden beispielsweise als Risikoschwangerschaft eingestuft.

Risiken Schwangerschaft
Von comzeal images - Shutterstock

Wann Risikoschwangerschaft – welche Kriterien stecken dahinter?

Die Risiken bei einer Schwangerschaft hängen meistens von Eurem Lebensstil und der Vorgeschichte ab. Bei einem medizinischen Gespräch werden viele wichtigen Kriterien konkret abgefragt. Folgende Kriterien sind bei der Einstufung einer Risikoschwangerschaft relevant:

  • Liegt das Alter der Schwangeren zwischen 18 und 35 Jahre?
  • Gab es bei früheren Schwangerschaften bereits Komplikationen oder Probleme?
  • Droht eine Frühgeburt?
  • Droht eine Überschreitung des eigentlichen Geburtstermins?
  • Sind allgemeine Krankheiten, wie beispielsweise Asthma, Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder weitere vorhanden?
  • Bestehen schwere psychische Erkrankungen der Mutter?
  • Gibt es in der Familie der Mutter Erbkrankheiten?
  • Wird Alkohol oder Nikotin konsumiert?
  • Werden bestimmte Medikamente eingenommen?

Bei der Frage „Ab wann ist es eine Risikoschwangerschaft?“ kommen noch einige weitere relevante Kriterien hinzu. Schließlich gibt es zudem körperliche Hinweise, die auf eine Risikoschwangerschaft deuten können. Gerade bei einer genauen, körperlichen Untersuchung kommen diese zum Vorschein. In der nachfolgenden Tabelle möchten wir Euch aufzeigen, welche körperlichen Hinweise das sind.

  • Größe der Frau (kleiner als 1,50 Meter): Kleine Frauen haben einen deutlich kleineren Beckenausgang. Dieser weist auf die Gefahr hin, dass der Geburtsverlauf gestört sein kann.
  • Untergewicht: Komplikationen können auch bei untergewichtigen Frauen auftreten. Oftmals kommt es bei dem ungeborenen Kind zu einer Unter- oder Mangelversorgung.
  • Übergewicht: Genauso verhält es sich mit werdenden Müttern, die unter Übergewicht leiden. Frauen, die Übergewicht haben leiden häufig unter Diabetes und laufen Gefahr eine Schwangerschaftsvergiftung zu bekommen.
  • chronischer Bluthochdruck: Chronischer Bluthochdruck kann die Gefahr einer Frühgeburt (Risikogeburt) erheblich erhöhen. Auch Durchblutungsprobleme und Verstopfungen einzelnen Blutgefäße entstehen dadurch.
  • Schwangerschaftsdiabetes (Schwangerschaftserkrankung): Das Thema „Schwangerschaftsdiabetes Risikoschwangerschaft“ ist weit verbreitet. Jede Frau, die unter einer Schwangerschaftsdiabetes leidet, wird in eine Risikoschwangerschaft eingestuft

Neben diesen körperlichen Hinweisen gibt es weitere Probleme, die bei einer gynäkologischen Untersuchung auftreten können. Dazu gehören die folgenden:

  • Myome (Wucherungen) an der Gebärmutter
  • Veränderungen des Gebärmutterhalses
  • Fehlbildungen an der Gebärmutter
  • Infektionen im Genitalbereich der Frau
  • Entzündungen im Genitalbereich

All diese Probleme können sich negativ auf die Schwangerschaft auswirken. Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ist besonders bei einer Risikoschwangerschaft sehr wichtig.

Risiko Schwangerschaft
Von Alexander_Safonov - Shutterstock

Risikoschwangerschaft Alter - Ab wann Risikoschwangerschaft?

Das Alter spielt bei einer Risikoschwanger eine große Rolle. Die Frage „Ab welchem Alter ist es eine Risikoschwangerschaft?“ kann man nicht pauschalisieren. Natürlich tragen Frauen zwischen 20 Jahren und 29 Jahren das geringste Risiko. Frauen unter 20 Jahren haben ein deutlich höheres Risiko, genauso wie Frauen über 35 Jahre.

Bei schwangeren Frauen unter 20 Jahren kann es schneller zu frühzeitigen Wehen kommen. Auch eine Schwangerschaftsvergiftung (Fachjargon: Präeklampsie) ist nicht selten. Gerad in diesen jungen Jahren kommt es zu Frühgeburten oder einer Mangelentwicklung des Kindes. Eine sorgfältige, medizinische Überwachung ist daher sehr wichtig.

Ab welchem Alter Risikoschwangerschaft? - Risikoschwangerschaft ab 35

Bei Frauen ab 35 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit einer Risikoschwangerschaft höher. In der heutigen Zeit bekommen viele Frauen zwischen 35 und 39 Jahren jedoch ihr erstes Kind. Es ist daher keine Seltenheit mehr, dass Frauen im höheren Alter schwanger werden. Betrachtet man sich eine Schwanger aus psychologischer Sicht wird schnell klar, dass dies viele Vorteile mit sich bringen kann. Schließlich haben viele Frauen im hohen Alter bereits eine stabile Partnerschaft, gehen mit Gelassenheit an die Schwangerschaft heran und gehen schon seit vielen Jahren einem gesunden Lebensstil nach. Auch der finanzielle Hintergrund ist im höheren Alter gegeben.

Die Risiken nehmen im zunehmenden Alter einer Schwangerschaft allerdings zu. Bei Frauen über 35 Jahren kommt es statistisch gesehen öfters zu Fehlgeburten, als beispielsweise bei jüngeren Schwangeren. Sogar Chromosomenveränderungen beim Kind sind möglich. Aufgrund der höheren Sterblichkeitsrate werden Mütter ab 35 Jahren generell in eine Risikoschwangerschaft eingestuft. Das Thema „Risikoschwangerschaft ab 35 Beschäftigungsverbot“ spielt dabei ebenfalls eine relevante Rolle. In einigen Fällen bekommen Frauen, die in eine Risikoschwangerschaft eingestuft werden, ein Beschäftigungsverbot.

Bei einer Risikoschwangerschaft solltet ihr Euch keine unnötigen Sorgen machen. Generell solltet ihr Euch als werdende Mutter nicht all zu viele Sorgen machen, da sich dies schnell auf Euer ungeborenes Kind übertragen kann. Das Niveau der Medizin ist in Deutschland sehr gut ausgebaut, sodass es eher selten zu schwerwiegenden Komplikationen bei einer Geburt kommt. Regelmäßige Untersuchungen helfen bei Eurer Risikoschwangerschaft weiter und reduzieren die gesundheitlichen Komplikationen und Gefahren.

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