17 Jun 2022
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0 Die 17. SSW ist die Zeit der Bewegung für Mutter und Kind. Ihr tretet nun in den fünften Monat der Schwangerschaft ein und habt damit die Hälfte bald hinter euch. Bis zum Entbindungstermin sind es noch 23 Wochen. Ein Blick auf den Ultraschall bei der Vorsorgeuntersuchung zeigt, dass euer Baby eigentlich schon fertig aussieht. Doch es muss noch viel passieren, bis es bereit für das Leben ist.
In eurem Mutterpass beginnt nun die Zählung mit 16+0 und damit habt ihr die 17. Schwangerschaftswoche erreicht. Das Gewicht des Fötus liegt bei rund 140 Gramm und die Scheitel-Steiß-Länge steigt sogar auf 13 cm. Habt ihr gerade einen Apfel zur Hand? Nehmt ihn doch einmal in die Hand und macht euch bewusst, dass euer Baby nun so groß und schwer ist. Ist das nicht beeindruckend, was sich in der Gebärmutter in den letzen Wochen getan hat?
Sehr unsichere werdende Eltern sind voller Sorge, ob es dem Baby auch wirklich gut geht. Die nächste Vorsorgeuntersuchung ist noch in weiter Ferne und Bewegungen merkt ihr auch noch nicht so richtig? Dann kann ein Doppler für zu Hause vielleicht für mehr Sicherheit sorgen. Mit diesem Gerät könnt ihr gut den Herzschlag eures Ungeborenen hören. Beachtet aber, dass solche Geräte keine vollständige Sicherheit versprechen. Habt ihr Blutungen, Bauchschmerzen oder fühlt ihr euch nicht gut, sollte euch der Weg immer zur Hebamme oder zum Frauenarzt führen.
Aber was passiert nun eigentlich in der 17. Schwangerschaftswoche?
In den vergangenen Schwangerschaftswochen hat der Fötus seine Muskeln immer mehr trainiert und schafft es langsam, die Bewegungen auch zu kontrollieren. Während es bisher immer noch eher Zufall gewesen ist, dass euer Baby die Nabelschnur greifen konnte, ändert sich dies immer mehr. Zusätzlich dazu werden die Reflexe weiter ausgebildet. Der Schluckreflex arbeitet verlässlich und Fruchtwasser wird aus der Gebärmutter aufgenommen. Der Saugreflex setzt ein, sobald etwas in die Nähe des Mundes kommt. Die Reflexe sorgen dafür, dass die Babys gut durch die erste Zeit nach der Geburt kommen. Sie sicher ihr Überleben.
Noch immer ist die Haut eures Babys sehr dünn und fast noch transparent. Grund dafür ist, dass es bei den Fettschichten noch viel Potenzial nach oben gibt. Doch das wird nun in der 17. Schwangerschaftswoche aufgegriffen. Die Fettschicht hat mehrere Aufgaben. Sie unterstützt den Embryo bei der Temperaturregulierung und hat auch eine wertvolle Aufgabe nach der Entbindung. In den ersten Tagen bildet die Brust nur Kolostrum. Das ist wichtig für das Baby, macht aber nicht satt. Die Fettschicht dient dem Körper daher für die Energieherstellung.
Die Verknöcherung ist in jedem Trimester ein wichtiges Thema. Bisher bestand das Skelett des Ungeborenen noch nicht aus festen Knochen. Stattdessen handelt es sich eher um Knorpel, die noch recht beweglich sind. Das ändert sich jetzt nach und nach. Die einzelnen Bereiche verknöchern zusätzlich und die Knochen werden fester. Wichtig zu wissen ist, dass die Knochen nicht komplett aushärten. Sie bleiben weich, damit euer Baby flexibel bei der Geburt ist.
Habt ihr schon einmal etwas von Myelin gehört? Es handelt sich um eine Substanz, die für die Reizweiterleitung wichtig ist und in der 17. Schwangerschaftswoche nun gebildet wird. Sie schützt zudem die Nerven und das Rückenmark.
Eure Hand ist wahrscheinlich schon im Laufe des ersten Trimesters immer wieder zum Bauch gewandert und hat sich schützend auf diesen gelegt. Gut zu wissen ist, dass dies euer Baby nun spürt. Berührungsreize werden vom Ungeborenen aufgenommen und sehr genossen.
Wusstet ihr schon: Zwischen der 16. und 17. SSW besteht die Möglichkeit für euch, eine Amniozetese in Anspruch zu nehmen. Sie ist kein fester Bestandteil der Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Pränataldiagnostik, sondern dient zur weiteren Kontrolle bei Auffälligkeiten. Lasst euch gut zu dieser Thematik beraten.
In der Mitte des 5. Monats kommt ihr ganz schön ins Schwitzen. Das hängt aber noch nicht mit eurem Körpergewicht und dem Umfang zusammen, sondern mit der weiter wachsenden Blutmenge und dem Blutdruck.
Eigentlich ist es kalt, doch ihr merkt, wie euch der Schweiß läuft? Das ist kein Grund zur Sorge. Tatsächlich steigt eure Körpertemperatur an. Um das nachvollziehen zu können ist es wichtig, den Kreislauf zu beachten. Eure Blutmenge steigt und der Blutdruck wird erhöht. Immer mehr Flüssigkeit wird durch euren Körper transportiert. Euer Herz, eure Adern und Venen stehen unter einem ständigen Druck und das bringt den Körper ganz schön ins Schwitzen. Merkt ihr, dass der Kreislauf schlapp macht, ist eine leichte Bewegung hilfreich. Spaziergänge an der frischen Luft unterstützen den Kreislauf.
Stellt ihr fest, dass ihr einen dunklen Streifen auf dem Bauch bekommt, zeichnet sich nun eure Linea Alba ab. Ebenfalls eine Verfärbung kann bei den Brustwarzen auftreten. Auch hier braucht ihr euch keine Gedanken machen, denn diese Verfärbungen machen es eurem Baby später leichter, die Nahrungsquelle zu finden.
Es kann sein, dass ihr einen häufigeren Harndrang bemerkt. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Natürlich wachsten das Baby und die Gebärmutter und drücken auf die Organe. Dies betrifft nicht nur den Darm, was unter anderem zu Verstopfungen führen kann. Es betrifft auch die Harnblase. Daher ist es möglich, dass ihr öfter zur Toilette müsst. Gleichzeitig erhöht sich der Druck auf euren Beckenboden. Durch die Hormone wird die Muskulatur weicher. Euer Beckenboden schafft es so nicht immer, stabil zu bleiben. Das kann zu dem Gefühl führen, direkt auf die Toilette zu müssen.
Wichtig: Ziehen im Bauch und Rücken sind normal. Treten die Schmerzen jedoch häufig oder in regelmäßigen Abständen auf oder bekommt ihr Blutungen, solltet ihr den Arzt oder die Hebamme aufsuchen. Es kann sich um Anzeichen für eine Fehlgeburt handeln. Bei vorzeitigen Wehen steigt zudem die Gefahr für eine Frühgeburt.
Ihr habt mit der Ernährung und dem Sport einen großen Einfluss auf euer körperliches Wohlbefinden. Bedenkt, dass euer Körper gerade sehr viel leistet. Er versorgt euch und euer Baby und braucht dafür viele Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente. Mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung versorgt ihr ihn optimal. Dazu gehören Obst und Gemüse, aber auch Kohlenhydrate und vor allem Ballaststoffe. Ein Salat oder Smoothie versorgen den Körper bereits mit sehr wichtigen Nährstoffen und lassen sich in immer wieder neuen Varianten und Kombinationen zusammenstellen.
Ballaststoffe helfen eurer Verdauung dabei, in Schwung zu bleiben. Viele Frauen leiden unter Verstopfungen, da der Darm durch die wachsende Gebärmutter eingeschränkt arbeitet. Wenn ihr dann auch noch einen Eisenmangel habt und zusätzliche Präparate dagegen einnehmen müsst, kann es passieren, dass ihr Bauchschmerzen von den Verstopfungen bekommt. In manchen Fällen hilft nur ein Blister für einen sanften Einlauf. Mit ausreichend Flüssigkeit und Ballaststoffen sorgt ihr dafür, dass eure Verdauung wieder in Schwung kommt.
Tipp: Neben der richtigen Ernährung bringt ihre euren Körper auch mit Bewegung in Schwung. Ihr trainiert eure Muskeln, bekommt ein besseres Körpergefühl und unterstützt ihn bei der Ausschüttung von Glückshormonen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Sport handeln. Auch lange Spaziergänge helfen. Möchtet ihr dabei den Beckenboden ein wenig entlasten, könnt ihr ein Bauchband einsetzen. Es gibt spezielle Bauchbänder für schwangere Frauen, die durch den elastischen Stoff gut nachgeben und gleichzeitig für Halt und Stabilität sorgen.
