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Die 25. Schwangerschaftswoche – in der 25. SSW beginnt der siebte Monat

Nadine Scheiner
17 Jun 2022
11 min.
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Ab 24+0 im Schwangerschaftskalender tretet ihr in den siebten Schwangerschaftsmonat ein und habt nun noch 16 Wochen bis zum Entbindungstermin. Das macht sich auch bei eurem Körper bemerkbar. Vielleicht seht ihr eure Füße langsam nicht mehr und habt Probleme, auf dem Rücken zu schlafen. Euer Baby entwickelt nun immer mehr einen Gleichgewichtssinn.

 

25.-Schwangerschaftswoche
Vivvi Smak via stock.adobe.com

Das passiert in eurem Körper in der 25. Schwangerschaftswoche

Bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt oder der Hebamme passiert eigentlich nicht viel. Es wird meist keinen Ultraschall geben, wenn ihr keine Risikoschwangerschaft oder eine Mehrlingsschwangerschaft habt. Aber normalerweise merkt ihr auch durch die Tritte und Bewegungen des Babys, dass es dem Ungeborenen gut geht.

Die Kraft der Tritte nimmt immer mehr zu. Immerhin ist euer Baby nun schon rund 32 cm von Kopf bis Fuß lang und hat ein Gewicht von rund 670 Gramm erreicht. Noch ist die magische Marke von 1.000 Gramm nicht geknackt, doch die Überlebenschancen steigen weiter an.

Aber was passiert nun eigentlich in der 25. Schwangerschaftswoche?

 

  • Das Gleichgewicht

Bisher ist euer Baby ganz sanft durch die Fruchtblase geschwebt, umgeben von Fruchtwasser und dem sanften Ton eures Herzens. Das ändert sich zwar auch in der 25. Schwangerschaftswoche nicht. Allerdings kommt nun noch ein neuer Sinn dazu – der Gleichgewichtssinn. In den ersten Lebensjahren ist euer Baby unter anderem damit beschäftigt zu erlernen, wie es sein Gleichgewicht halten kann. Dafür ist der Gleichgewichtssinn dringend notwendig. Dieser entsteht langsam ab der 25. Schwangerschaftswoche.

  • Der Wechsel der Position

Wenn ihr ein sehr aktives Baby habt, dann könnt ihr auch davon ausgehen, dass der Fötus immer wieder Drehungen und Wendungen im Bauch durchführt. Das darf er auch noch und noch ist sogar ausreichend Platz vorhanden. Allerdings wird es immer enger. Inzwischen stößt der Fötus bereits bei jeder Bewegung an die Gebärmutterwand, was ihr auch bemerkt. Je größer das Baby wird, desto schwieriger werden aber auch die Positionswechsel in der Gebärmutter. Es gibt Kinder, die sich schon in der 25. SSW in der Geburtsposition befinden und dort auch verbleiben. Es gibt aber ebenso Kinder, die sich noch in der 37. Schwangerschaftswoche drehen.

  • Das Gehirn

Die 25. Schwangerschaftswoche ist für das Gehirn eures Babys sehr wichtig. Bisher bestand die Großhirnrinde nur aus einer Schicht. Sie ist unter anderem dafür zuständig, dass der Mensch in der Lage ist, Sinneswahrnehmungen aufzunehmen. In dieser Schwangerschaftswoche wird es spannend, denn es bilden sich aus der Großhirnrinde mehrere Schichten. Dadurch wird euer Baby später in der Lage sein, sowohl motorisch als auch sensorisch zu agieren.

  • Die Zahnknospen

Die Zahnknospen für die ersten Zähne wurden bereits vor einigen Wochen angelegt. Jetzt bilden sich im Kiefer aber auch die Knospen für die zweiten Zähne. Generell ist der Mund inzwischen sehr aktiv. Er schließt und öffnet sich immer wieder und euer Baby nimmt so viel Fruchtwasser zu sich. Dieses ist wichtig für die Verdauung. Das Fruchtwasser wird immer wieder erneuert. Wenn ihr nun einen hohen Blasenriss hättet und Fruchtwasser verliert kann es sein, dass euer Baby dennoch einige Wochen im Bauch bleiben kann, da euer Körper das Fruchtwasser wieder auffüllt.

Wusstet ihr schon: Die vielen Bewegungen des Babys sind übrigens weder für die Plazenta noch für die Nabelschnur ein Problem. Die Plazenta trägt keinen Schaden davon, wenn das Ungeborene ständig mit Händen oder Füßen dagegen kommt. Die Nabelschnur ist sehr flexibel und gut geschützt. Auch dann, wenn sie sich dreht und knickt, wird sie dennoch weiter für eine optimale Versorgung des Kindes sorgen können.

Das passiert mit euch in der 25. Schwangerschaftswoche

Euer Körper stellt sich immer mehr auf die Geburt ein. Frauen, die ein Kind entbinden, brauchen Reserven. Sie werden wenig Schlaf bekommen, vielleicht nicht genug Essen aufnehmen können und müssen auch noch Milch bilden. Das ist ganz schön viel Arbeit für den Körper. Daher lagert er nun langsam immer mehr Wasser und Fett ein, um darauf nach der Entbindung zurückgreifen zu können. Wenn euer Gewicht auf der Waage steigt, kommt das also nicht mehr nur vom Baby und dem Fruchtwasser.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Vielen Frauen fällt nun ab dem siebten Monat vermehrt auf, dass sie nicht mehr gut auf dem Rücken liegen können. Ihnen wird schwindlig oder der Rücken schmerzt. Das Gewicht des Babys drückt auf eure Adern und kann die Blutzufuhr zum Gehirn beeinträchtigen. Besser ist es daher, wenn ihr auf der Seite liegt. Um den Körper zu entlasten bietet es sich an, den Bauch mit einem Stillkissen zu stützen.

Zu den zunehmenden Beschwerden der Schwangerschaft gehört auch das Sodbrennen. Euer Magen wird immer weiter nach oben geschoben und drückt auf das Zwerchfell. Das beeinträchtigt nicht nur die Atmung. Auch die Magensäure hat so einen kürzeren Weg zur Speiseröhre und steigt schneller auf.

Dagegen könnt ihr erst einmal nicht viel machen. Am besten hilft es, wenn ihr euren Oberkörper ein wenig nach oben lagert und zudem möglichst kleine Mahlzeiten auf den Speiseplan schreibt. Verzichtet auf zu viel Zucker oder auch Fett und nehmt ausreichend Wasser zu euch.

  • Schmerzen in Bauch und Rücken

Die zunehmenden Rückenschmerzen sind in der Schwangerschaft bei vielen Frauen ein auftretendes Phänomen und haben viele Gründe. Natürlich nimmt das Gewicht eures Bauches zu. Der Bauch geht nach vorne raus und euer Rücken wird stark belastet. Die wachsende Oberweite wirkt sich auf den Muskulaturbereich in Nacken und Schultern aus. Zudem sorgt Progesteron dafür, dass eure Muskulatur weicher wird. Das Zusammenspielt ruft häufig Rückenschmerzen hervor. Verunsichert sind viele Frauen vor allem dann, wenn sich Bauchschmerzen zeigen. Bedenkt, dass eure Mutterbänder gerade sehr viel Gewicht zu tragen haben und es daher auch mal ziehen kann. Sollten die Bauchschmerzen jedoch wiederkehren oder die Abstände kleiner werden, können sie auch ein Hinweis auf Frühwehen sein. In dem Fall ist unbedingt der Frauenarzt aufzusuchen. Der Gynäkologe wird per Ultraschall schauen, ob der Gebärmutterhals noch stabil ist.

  • Belastung der Venen

Das Blut zirkuliert stark in eurem Körper, das zusätzliche Blutvolumen belastet den Kreislauf und fordert auch die Stabilität eurer Venen heraus. Viele Frauen bekommen in der Schwangerschaft Krampfadern und haben schwere Beine. Auch das Restless-Leg-Syndrom stellt sich teilweise ein. Damit eure Beine entlastet werden, solltet ihr sie immer wieder nach oben lagern. Gegen unruhige Beine kann es helfen, wenn ihr hochdosiertes Magnesium einnehmt.

  • Kreislauf

Auch der Kreislauf kann noch Probleme bereiten. Unter anderem sollte regelmäßig nach eurem Eisenwert geschaut werden. Recht viele Frauen sind von einem Eisenmangel in der Schwangerschaft betroffen. Mit Tabletten kann dem schnell entgegengewirkt werden. Schwindelgefühle können plötzlich auftreten. Trinkt dann schluckweise kaltes Wasser und lagert die Beine nach oben.

Wichtig: Müsst ihr ein Präparat mit Eisen einnehmen, wirkt sich dies möglicherweise auf eure generell schon träge Verdauung aus. Verstopfungen sind nicht nur schmerzhaft, sie können in der fortgeschrittenen Schwangerschaft auch wehenfördernd wirken. Habt ihr häufiger Bauchschmerzen und Probleme mit der Verdauung, solltet ihr die Zufuhr an Ballaststoffen erhöhen und noch mehr Flüssigkeit zu euch nehmen.

25. SSW
Evgeny Atamanenko via Shutterstock

Das ist noch wichtig zu beachten

Wir sollten über den Harndrang sprechen. Ein erhöhter Harndrang kann ein Hinweis auf Schwangerschaftsdiabetes sein. Er kann aber auch einfach nur durch die Kindsbewegungen in der Nähe der Blase oder auch durch eine Harnwegsinfektion entstehen. Wenn ihr denkt, dass ihr unnatürlich oft auf die Toilette müsst, solltet ihr das beobachten. Wann zeigt sich der Harndrang? Habt ihr das Gefühl, dass ihr wirklich den gesamten Urin aus der Blase lassen könnt, wenn ihr auf der Toilette seid? Harnwegsinfektionen können zu Komplikationen bei der Schwangerschaft führen. Daher ist es gut, wenn ihr einmal mehr den Urin kontrollieren lasst.

Berührungen am Bauch sind euch unangenehm? Viele Frauen stehen immer wieder vor dem Problem, dass sie gefragt werden, ob ihr Bauch angefasst werden darf. Es ist euer Nachwuchs und vor allem euer Körper. Wenn ihr das nicht möchtet, kommuniziert dies auch klar. Euer Neugeborenes werdet ihr auch verteidigen und immer bei euch halten wollen. Auch jetzt dürft ihr als werdende Mutter entscheiden, was für euch und euer Kind gut ist.

Hinweis: Ihr habt Angst, dass euer Baby ein Frühchen werden könnte? Frühgeborene in der 25. Schwangerschaftswoche erhalten bereits eine sehr umfangreiche Betreuung außerhalb des Mutterleibs. Die Chancen dafür, dass euer Baby eine Frühgeburt übersteht und sich ins Leben kämpft, nehmen mit jedem Tag zu. Jeder Tag mehr im Mutterleib bedeutet auch mehr Fettreserven, eine bessere Lungenfunktion, eine höhere Unterfütterung der Hautschichten und dadurch auch eine bessere Temperaturregulierung. Auslöser für eine Frühgeburt können Infektionen, Stress oder auch eine Gebärmutterhalsschwäche sein. Solltet ihr das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt oder ihr Wehen habt, zögert nicht, auch außerhalb der Vorsorge zum Arzt zu gehen.

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