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Die 10. Schwangerschaftswoche – in der 10. SSW ist euer Baby fast schon fertig

Nadine Scheiner
17 Jun 2022
10 min.
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Die 10. Schwangerschaftswoche startet mit 9+0 und ist zudem der Zeitpunkt, zu dem euer Baby schon perfekt ist. Alle wichtigen Anlagen sind vorhanden und müssen in den kommenden Monaten nun noch richtig wachsen und sich weiter ausbilden. Auch wenn ihr noch nichts davon bemerkt, dass euer Baby schon Purzelbäume schlägt, trainiert es seine Muskeln ganz fleißig im Fruchtwasser.

 

10.-Schwangerschaftswoche
New Africa via shutterstock.com

Das passiert in eurem Körper in der 10. Schwangerschaftswoche

In der 10. SSW hat euer Baby eine Scheitel-Steiß-Länge von rund 3 cm und sein Gewicht erneut verdoppelt. Inzwischen wiegt es etwa 4 Gramm. Das klingt noch sehr wenig, doch innerhalb einer Woche das eigene Gewicht zu verdoppeln ist eine echte Leistung. Während der Kopf in den vergangenen Wochen noch sehr nach unten gerichtet war, richtet er sich nun weiter auf. Der Embryo ist zudem stark damit beschäftigt, zu trainieren. Die Muskeln werden über die gesamte Schwangerschaft bereits gestärkt. Jede Bewegung ist hier eine Trainingseinheit für die Muskulatur.

Vorsorgeuntersuchungen mit Ultraschall und Ultraschallbild sind in dieser Woche eigentlich nicht geplant. Ihr könnt euch natürlich jederzeit an die Hebamme oder den Gynäkologen wenden, wenn ihr das Gefühl habt, dass eine Kontrolle notwendig ist. Bei Blutungen oder starken Schmerzen sollte immer direkt der Arzt aufgesucht werden.

Aber was passiert nun eigentlich in der 10. Schwangerschaftswoche?

  • Extremitäten

Wusstet ihr, dass euer Baby jetzt in der zehnten Schwangerschaftswoche schon Ellenbogen hat? Auch die Knie bilden sich aus. An den Gliedmaßen passiert also jede Menge. Ebenfalls weiter ausgebildet werden die Zehen und die Finger. Wenn ihr genau hinsehen würdet, dann würdet ihr jedoch noch die kleinen Schwimmhäute dazwischen erkennen. Bisher hat der Embryo die kompletten Arme und Beine bewegt, jetzt sind auch die Gelenke vorhanden.

  • Plazenta

Bisher hat die Plazenta die Versorgung eures Babys noch nicht übernommen, doch das ändert sich jetzt. In den letzten Wochen wurde sie angelegt und ausgebildet. Jetzt hat sie die Größe und Kraft erreicht, den Dottersack abzulösen. Wusstet ihr eigentlich, dass die Plazenta das einzige Organ ist, welches durch den Körper immer wieder gebildet werden kann?

  • Der Darm

Der Darm hat, im Vergleich zur 9. SSW, schon einen ziemlichen Weg hinter sich, ist aber noch immer damit beschäftigt, von der Nabelschnur weiter zu seinem Bestimmungsort zu gelangen. Inzwischen hat er den Bauchnabel erreicht.

  • Organe

In den letzten Wochen haben sich im Körper des Embryos die Organe bereits gebildet. Jetzt zeigt sich beim Fötus in der 10. SSW, was sich alles getan hat. Der Magen hat nun den richtigen Ort erreicht. Mit einem ganz genauen Ultraschall wäre vielleicht schon zu erkennen, dass euer Baby sogar bereits eine Leber und auch eine Milz hat. Auch die richtigen Anlagen für die Atmung sind vorhanden. Auch wenn die Lungen noch sehr winzig sind, sind sie schon vorhanden.

  • Gesicht

Während die Nase bereits in der 9. SSW fertig ist und nur noch wachsen muss, brauchen die Augen und auch der Mund noch ein wenig mehr Zeit. Aber auch hier tut sich in der 10. Schwangerschaftswoche etwas. Die Augenlider werden weiter ausgebildet, sie bleiben aber noch immer verschlossen. Auch der Mund ist immer deutlicher zu erkennen. Sogar die Anlagen für die Zahnknospen sind schon vorhanden.

Wusstet ihr schon: Nach wie vor ist der größte Teil des Fötus der Kopf. Allerdings tut sich hier schon einiges bei der Anpassung des Körpers. Der Kopf streckt sich mehr und der Körper wird optisch deutlich länger.

Das passiert mit euch in der 10. Schwangerschaftswoche

Immer wieder wandert eure Hand auf den Bauch und legt sich schützend über ihn? Ihr merkt vielleicht noch keine Rundungen bei eurem Bauch, doch ihr spürt möglicherweise schon eine Verbindung und führt diese Schutzgeste aus.

  • Harndrang

Es wird immer erzählt, dass der Harndrang der werdenden Mutter im letzten Trimester steigt. Doch tatsächlich geht es schon viel früher los. Die Gebärmutter wächst immer mehr und sorgt dafür, dass eure Organe im Körper einen neuen Platz finden müssen. Vor allem die Blase ist jetzt im Fokus und wird durch die Gebärmutter zur Seite gedrängt. Das ist auch einer der Gründe dafür, dass ihr vermutlich häufiger auf die Toilette müsst. Dazu kommt der erhöhte Flüssigkeitsbedarf. Vielleicht verspürt ihr zunehmend Durst und diesem solltet ihr nachgeben. Neben den Spurenelementen, Vitaminen und Nährstoffen ist Flüssigkeit nach wie vor besonders wichtig.

  • Die Brust

Es dauert noch ein bisschen, bis die Milchproduktion startet, doch in euren Brüsten tut sich schon richtig viel. Das wird sich vermutlich auch äußerlich zeigen. Die blauen Adern sind in der 10. Schwangerschaftswoche oft sehr deutlich zu erkennen und die Oberweite wirkt praller. Viele Frauen sagen, dass sie nicht an den Brüsten berührt werden möchten, da es ihnen Schmerzen bereitet.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Ihr merkt noch immer Übelkeit und diese kommt oft auch ziemlich überraschen? Die Schwangerschaftsübelkeit hat werdende Mütter auch in der 10. SSW oft noch im Griff und eine Besserung scheint nicht in Sicht. Vielleicht habt ihr aber schon herausbekommen, wie ihr sie lindern könnt. Oft hilft es, wenn ihr bereits vor dem Aufstehen ein Stück Brot oder etwas Frisches kaut. Damit könnt ihr auch gegen einen verstärkten Speichelfluss vorgehen. Generell kann es hilfreich sein, dem Magen immer etwas zu tun zu geben. Vielleicht merkt ihr auch vermehrt ein Ziehen im Bauch oder habt sogar Rückenschmerzen. Bedenkt, dass sich die Gebärmutter Platz macht und das merkt ihr auch an den Muskeln und Mutterbändern. Angst vor einer Fehlgeburt kommt auch oft auf, wenn der Ausfluss zunimmt. Grundsätzlich ist das aber kein Grund zur Sorge um euer Ungeborenes.

  • Gefühle

Die Emotionen sind einer der Faktoren, die viele Frauen stark belasten. Ihr erkennt euch möglicherweise gar nicht wieder. Beim geringsten Anlass laufen schon die Tränen? Ein Blick auf ein Baby sorgt für ein sehnsuchtsvolles Ziehen im Bauch? Ihr sucht häufiger Streit oder merkt, dass es euch euer Partner gar nicht recht machen kann? Damit seid ihr nicht allein. Bedenkt, was alles in eurem Hormonhaushalt und in eurem Körper passiert und das in einer sehr kurzen Zeit. Lasst die Gefühle ruhig zu und sprecht darüber. Dies gilt auch für eure Sorgen und mögliche Ängste vor einer Fehlgeburt oder Erkrankungen des Babys. Der Einfluss der Schwangerschaftshormone ist nicht zu unterschätzen.

  • Beschwerden und Infektionen

Gerade eure Nieren und eure Blase arbeiten auf Hochtouren und daher kann es sein, dass ihr vielleicht häufiger unter Blasenentzündungen leidet. In der Frühschwangerschaft ist das keine Seltenheit. Die Organe sind besonders gereizt, der Unterleib stark durchblutet. Da haben Bakterien leichtes Spiel. Gegen eine Blasenentzündung hilft es, viel zu trinken. Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, solltet ihr zudem prüfen lassen, ob die Krankheit durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird. Eine Kontrolle des Urins zur Diagnostik kann schon

14. SSW
Prostock-studio via stock.adobe.com

Das ist noch wichtig zu beachten

Ihr habt eine Erkältung oder starke Kopfschmerzen? Jetzt kommt Unsicherheit auf, eigentlich Medikamente eingenommen werden dürfen. Euer Baby ist in der 10. Schwangerschaftswoche bereits komplett mit eurem Organismus verbunden. Das heißt, auch Wirkstoffe aus Medikamenten können zu eurem Baby gelangen. Nehmt daher nichts ohne eine Absprache mit der Hebamme oder dem Gynäkologen ein. Das gilt auch für pflanzliche Mittel. Es gibt einige pflanzliche Wirkstoffe, die Wehen fördern.

Übrigens: Wenn ihr bis zur 10. SSW noch immer Progesteron zur hormonellen Unterstützung der Embryonalphase zuführt, kann es sein, dass ihr dieses nun langsam ausschleichen dürft.

Die Mutterschaft ist geprägt von Freude und Sorgen. Bereits vor der Befruchtung möchtet ihr alles richtig machen und das zieht sich durch die ganze Schwangerschaft. Daher steht ihr jetzt auch vor der Frage, ob ihr spezielle Untersuchungen durchführen lassen sollt. Die Nackenfaltenmessung oder die Chorionzottenbiopsie sind keine grundlegenden Untersuchungen, die immer durchgeführt und durch die Krankenkasse übernommen werden. Liegen jedoch Risiken vor oder habt ihr generell eine Risikoschwangerschaft – beispielsweise aufgrund eures Alters oder weil es sich um Mehrlingsschwangerschaften handelt – kann es sinnvoll sein. Lasst euch jetzt schon vom Frauenarzt oder der Frauenärztin zu Risiken und Vorteilen beraten und sprecht auch die Fruchtwasseruntersuchung an. Durch eine umfangreiche Beratung seid ihr gut vorbereitet.

Tipp: Wollt ihr gerne Schwangerschaftsstreifen vorbeugen? Wichtig zu wissen ist, dass die genetische Veranlagung eine große Rolle spielt in Bezug auf mögliche Schwangerschaftsstreifen. Habt ihr generell ein schwaches Bindegewebe, nutzt auch umfangreiches Cremen nicht immer etwas. Natürlich wirkt sich auch die Zunahme auch auf die Entstehung aus. Es kann helfen, schon früh mit den Zupfmassagen zu beginnen und eure Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Hier hat sich Öl bewährt. Massiert euren Bauch einfach vom Schambein aus mit dem Öl.

Die Ernährung in der Schwangerschaft

Erste Wassereinlagerungen zeigen sich, in eurem Speiseplan kommt nur die Erdbeere vor oder ihr habt noch immer Verstopfungen? Die Ernährung ist ein wichtiger Punkt, der euch vielleicht beschäftigt. Ihr braucht jetzt schon Umstandsmode und fragt euch, wie es bis zur Entbindung werden soll? Eine Gewichtszunahme ist ganz normal und viele Schwangere denken, dass dies nur mit dem Essen zusammenhängt. Das ist jedoch nicht so. Bedenkt, dass Fruchtwasser und Fötus ebenfalls etwas wiegen und euer Blutvolumen wächst. Das Gewicht im Mutterpass sollte euch also nicht zu sehr beunruhigen.

Frühzeitig einer zu starken Gewichtszunahme vorzubeugen kann aber dennoch sinnvoll sein und lässt sich vor allem mit einer ausgewogenen Ernährung erreichen. Eine Diät ist in der Schwangerschaft immer schädlich und sollte unbedingt vermieden werden. Achtet lieber darauf, was ihr esst. Führt eurem Körper ausreichend Vitamine und Nährstoffe zu. Ballaststoffe regen die Verdauung an. Bei einer schnellen Gewichtszunahme ohne Grund kann es sein, dass ihr engmaschiger kontrolliert werdet.

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