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Die 21. Schwangerschaftswoche – in der 21. SSW ist endlich Halbzeit

Nadine Scheiner
17 Jun 2022
10 min.
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Ihr habt es geschafft – ab 20+0 ist Halbzeit und ihr tretet auch in den sechsten Schwangerschaftsmonat ein. Euer Baby ist bis hierhin sehr gut gewachsen, alle Organe sind angelegt und arbeiten sogar schon und auch die Sinne entwickeln sich fleißig weiter. Jetzt wird es auch für euren Partner spannend.

 

21.-Schwangerschaftswoche
Vivvi Smak via stock.adobe.com

Das passiert in eurem Körper in der 21. Schwangerschaftswoche

Hattet ihr schon die Feindiagnostik oder das Zweittrimester-Screening beim Gynäkologen? Oder steht doch eher eine Untersuchung bei der Frauenärztin an? In eurem Mutterpass werden alle vier Wochen die aktuellen Werte vermerkt und eigentlich müsste bald wieder ein Ultraschall anstehen, wenn dieser nicht schon in der letzten Schwangerschaftswoche gewesen ist. Sollte es bei der Feindiagnostik Auffälligkeiten oder einen Hinweis auf Fehlbildungen geben, werdet ihr zu einer weiteren Kontrolle überwiesen.

Auf dem Ultraschallbild ist der Fötus schon als richtiger kleiner Mensch zu erkennen. Dank der neuen 3D-Technologien lässt sich sogar das Gesicht richtig abzeichnen, wenn sich euer Baby zeigt. Die Gesichtszüge sind jetzt bereits gut zu erkennen.

Von der Größe her hat euer Baby von Kopf bis Fuß nun ungefähr 26 cm und das Gewicht bewegt sich bei rund 350 Gramm. Es wächst jetzt nicht mehr ganz so schnell wie im ersten Trimester oder auch am Anfang des zweiten Trimesters.

Aber was passiert nun eigentlich in der 21. Schwangerschaftswoche?

  • Die Sinne und das Gehirn

Nach wie vor passiert ganz viel im Gehirn und bei der Sinneswahrnehmung eures Babys. Durch die Entwicklung der Gehirnzellen ist es immer mehr in der Lage, seine Umgebung wahrzunehmen. Die Sinneswahrnehmungen werden abgespeichert und euer Baby hört zu, wie ihr singt, lacht und redet. Es greift immer bewusster nach der Nabelschnur oder führt sich die Finger oder Füße in den Mund. Auch berührt es die Gebärmutterwand und steuert seine Arme und Beine für die Bewegungen an.

  • Der Schlaf

Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass euer Baby einen eigenen Rhythmus entwickelt. Viele werdende Mütter achten besonders auf die Bewegungen, die das Ungeborene macht. Sie kennen inzwischen bereits die Zeiten, zu denen es besonders aktiv ist. Erfahrungsgemäß schläft der Fötus viel, wenn Mama in Bewegung ist, da er so sanft geschaukelt wird. Kommt ihr dann zur Ruhe, beginnt die Party im Bauch. Jedes Kind ist anders, es gibt sehr aktive Babys, die immer in Bewegung zu sein scheinen. Es gibt aber auch die gemütlichen Exemplare, die eher entspannen. Rund 20 Stunden Schlaf braucht euer Baby im Bauch aktuell noch.

  • Die Organe

In der vergangenen Woche haben die Milz und auch die Leber bereits begonnen, ihre Arbeit aufzunehmen. In der 21. Schwangerschaftswoche fangen sie jetzt an, die Leukozyten zu bilden. Die weißen Blutkörperchen haben eine wichtige Rolle im Immunsystem. Auch wenn das Immunsystem in der Schwangerschaft angelegt und erst später ausgebildet wird, so braucht es die Leukozyten jedoch schon dringend.

  • Das Verdauungssystem

Die Kindsbewegungen trainieren die Muskeln, das Öffnen und Schließen des Mundes ist wichtig, damit euer Baby Fruchtwasser aufnimmt. Dieses wird über die Nieren gefiltert und als Urin ausgeschieden. Allerdings verbleibt Urin nicht komplett im Fruchtwasser. Stattdessen wird er über die Plazenta verarbeitet und in euer System übertragen, damit die Giftstoffe über eure Nieren ausgeschieden werden können.

Wusstet ihr schon: Die Stimmen von Mama und Papa kann der Fötus schon gut erkennen und fühlt sich besonders geborgen, wenn er diese hört. Besonders spannend ist der Fakt, dass die Stimmen im Fruchtwasser Vibrationen auslösen. Dadurch hört euer Baby eure Stimme auf eine ganz besondere Weise.

Das passiert mit euch in der 21. Schwangerschaftswoche

Je nach Größe eures Bauches seid ihr noch immer recht beweglich und auch die Wassereinlagerungen halten sich im Rahmen. Dennoch verspüren viele Frauen ab dem sechsten Monat wieder zunehmende Beschwerden.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

In der 21. Schwangerschaftswoche wächst eure Gebärmutter wieder um rund einen Zentimeter und viele der Organe sind schon ein wenig zur Seite gewichen. Das merkt ihr an einer zunehmenden Kurzatmigkeit und vielleicht auch etwas Schwindel. Euer Kreislauf ist noch immer damit beschäftigt, große Mengen an Blut durch euren Körper zu pumpen. Das ist harte Arbeit. Auch die Hormone arbeiten noch stark. Möglicherweise leidet ihr zunehmend an Kopfschmerzen. Die hormonellen Umstellungen sind für den Körper nicht einfach. Seid Ihr Migräne-Patientinnen, solltet ihr dies mit dem Gynäkologen klären. Der kann prüfen, welche Medikamente eingesetzt werden können.

  • Kontraktionen

Die Übungswehen sind für die Gebärmutter besonders wichtig. Die sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen sorgen dafür, dass sich eure Gebärmutter immer wieder ein wenig verhärtet und dann wieder weicher wird. Vielleicht merkt ihr sie gar nicht, möglicherweise habt ihr sie gar nicht und vielleicht fallen sie euch stark auf. Hier ist jede Frau anders. Nehmt die Kontraktionen ruhig als Anlass, um zur Ruhe zu kommen. Sie sollten nicht in regelmäßigen Abständen auftreten. Ausfluss kann dadurch verstärkt werden. Sollten sich aber Blutungen zeigen, kann dies ein Hinweis auf eine Infektion sein, die das Risiko für eine Fehlgeburt oder Frühgeburt erhöht. Daher ist der Gang zur Hebamme oder dem Arzt unbedingt zu empfehlen.

  • Schmerzen in Bauch oder Rücken

Bauch und Rücken ziehen immer wieder? Du bekommst verstärkt Rückenschmerzen? Es kann immer sein, dass das Ungeborene auf einem Nerv liegt oder die Mutterbänder stark arbeiten. Auch die zunehmende Last nach vorne führt zu Rückenschmerzen. Es kann helfen, wenn ihr die Füße höher lagert und darauf achtet, sanft eure Muskeln zu dehnen. Vielleicht möchtet ihr euch auch in die Badewanne legen. Das ist ebenfalls kein Problem. Achtet darauf, dass das Wasser nicht zu warm ist, da es sonst zu Problemen mit dem Kreislauf kommen kann.

  • Der Progesteronspiegel

Euer Körper hat nun einen besonders hohen Spiegel an Progesteron und das hat einige positive Effekte. So glänzen eure Haare und fallen weniger aus. Grund dafür ist, dass die Zyklen des Haarwachstums verlangsamt werden. Zudem ist eure Haut vielleicht sehr rosig, glatt und gesund. Das habt ihr ebenfalls dem Progresteron zu verdanken.

Wichtig: Habt ihr Probleme mit der Verdauung. Dies hängt damit zusammen, dass die Prozesse in eurem Körper etwas träge sind. Ihr könnt euren Körper unterstützen, in dem ihr viele Ballaststoffe zu euch nehmt und auch auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achtet.

21. SSW
noizstocker via stock.adobe.com

Das ist noch wichtig zu beachten

Im Durchschnitt bewegt sich die Gewichtszunahme bei rund vier bis sechs Kilogramm. Viel von dem Gewicht sind das Fruchtwasser, die Gebärmutter, das Blutvolumen und das Baby. Euer Körper lagert aber auch Wasser und Fett ein, damit er davon nach der Geburt zehren kann. Vielleicht bemerkt ihr eine zunehmende Belastung für den Beckenboden. Einige Frauen leiden auch sehr stark unter Schmerzen der Symphyse. Verspürt ihr Schmerzen, wenn ihr euch hinsetzt oder hinlegt, kann dies ein Hinweis sein. Wendet euch an die Hebamme oder den Gynäkologen. Es gibt spezielle Symphysengurte, die für eine Erleichterung sorgen können.

Die Beckenbodenmuskulatur sollte auch während der Schwangerschaft gestärkt werden. Der Einsatz von Gymnastik kann dabei helfen. So wirkt ihr späteren Problemen in Form von Kontrollverlust oder auch Inkontinenz entgegen. Versucht nicht krampfhaft, nicht so häufig auf die Toilette zu gehen. Es ist normal, dass ihr einen zunehmenden Harndrang hat. Ihr nehmt vermutlich mehr Flüssigkeit auf und zusätzlich dazu liegt euer Baby vielleicht sogar auf der Blase.

Beckenbodengymnastik erleichtert euch übrigens auch den Vorgang der Geburt. Wenn ihr in der Lage seid, die Muskeln direkt anzusteuern, dann ist es einfacher, mit den Wehen zu arbeiten. Lasst euch von eurer Hebamme einige Übungen zeigen.

Tipp: Nehmt euch täglich Zeit, um euch auf euch und euer Baby zu konzentrieren. Ihr könnt mit Öl jeden Tag den Bauch einreiben. Das reduziert nicht nur die Gefahr für Dehnungsstreifen, euer Baby fühlt auch die Berührung. Dadurch entsteht bereits jetzt eine Verbindung. Zusätzlich dazu könnt ihr sanfte Musik laufen lassen. Eine Zupfmassage ist für die Haut besonders angenehm. Auch Massagen für den Rücken helfen. Allerdings sollten diese von einem Profi durchgeführt werden. Es gibt spezielle Angebote für Rückenmassagen für Schwangere.

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