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Die 39. Schwangerschaftswoche – in der 39. SSW wird noch einmal an Gewicht zugelegt

Nadine Scheiner
15 Jun 2022
7 min.
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Ab der Zählung von 38+0 befindet ihr euch in der 39. Schwangerschaftswoche und es sind noch zwei Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Auch jetzt noch ist jeder Tag im Bauch für euer Baby wertvoll, denn es kann weiter reifen und Fett einlagern. Dennoch spürt ihr die Uhren ticken und wisst, dass es nun jeden Tag losgehen kann.

39. Schwangerschaftswoche
sosiukin via stock.adobe.com

Das passiert in eurem Körper in der 39. Schwangerschaftswoche

Es wird immer enger im Bauch und euer Baby hat kaum noch Platz, um sich zu bewegen. Wenn es sich jetzt noch in der Steißlage befindet, dann wird es sich auch nicht mehr drehen. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, dennoch eine natürliche Geburt anzustreben. Das Gewicht liegt nun bei rund 3.200 Gramm und bei einer Größe von etwa 50 cm. Das ist schon in gutes Geburtsgewicht.

Aber was passiert nun eigentlich in der 39. Schwangerschaftswoche?

  • Fettreserven

In der Gebärmutter ist es zwar eng, für euer Baby aber dennoch sicher und warm. Daher fühlt es sich noch wohl. Es ist nach wie vor in Fruchtwasser eingehüllt. Der Fötus nutzt die Zeit, um noch einmal die eigenen Fettdepots aufzufüllen. Gerade in den ersten Tagen nach der Geburt braucht er diese, um die Temperaturregulierung durchzuführen und Energie zu erhalten. Im Kolostrum, der ersten Muttermilch, sind vor allem Antikörper enthalten. Bis der Milcheinschuss erfolgt, dauert es oft ein paar Tage. Es handelt sich um braunes Fett. Dieses gesunde Fett wird vom Körper schnell in Energie umgewandelt. Nach wie vor ist daher eine gesunde Ernährung besonders wichtig.

  • Bewegungen

Jetzt ist es fast soweit und die Geburt steht vor der Tür. Ihr werdet vermutlich häufiger zur Vorsorge und zum CTG gebeten. Es gibt viele werdende Mütter, die sich nun ganz besonders viele Sorgen um das Baby machen. Diese Ängste gelten als diffus, allerdings spielt das eigene Bauchgefühl eine wichtige Rolle. Es ist erst einmal normal, dass die Bewegungen weniger werden. Für das Ungeborene ist es im Bauch nun sehr eng und jede Bewegung ist anstrengend. Dennoch solltet ihr das Baby täglich mehrfach fühlen. Nehmt euch die Zeit, setzt euch in Ruhe hin und streichelt den Bauch. Sanfte Stupser sind ein gutes Zeichen. Wenn ihr bemerkt, dass die Bewegungen nachlassen, solltet ihr immer den Arzt aufsuchen. Über ein CTG lässt sich gut erkennen, ob die Versorgung noch ausreichend ist.

  • Die Plazenta

Die Plazenta leistet eine harte Arbeit und das zeigt sich oft auch optisch. Eine fitte und gesunde Plazenta hat noch keine Verkalkungen. Mit der zunehmenden Schwangerschaft nehmen auch die Verkalkungen zu. Das ist grundsätzlich kein Problem. Schwierig wird es erst dann, wenn dadurch die Versorgung nicht mehr ausreicht. In dem Fall muss noch genauer beobachtet werden. Verkalkungen an sich sind noch kein Grund für eine Einleitung. Dennoch werdet ihr nun vermutlich häufiger zur Hebamme oder dem Gynäkologen bestellt.

  • Die Lunge

In den letzten Schwangerschaftswochen sind die Lungen noch einmal richtig im Fokus. Sie können nun Kortison bilden. Die Bildung von Kortison ist wichtig, damit sich die Lungen nach der Entbindung entfalten. Wenn euer Baby nun geboren wird, dann ist es normalerweise in der Lage, direkt selbst die Atmung zu übernehmen. Wenn das Ungeborene jetzt auf die Welt kommt, wird es bei der Atmung erst einmal noch etwas hektischer reagieren. Allerdings ist das ganz normal.

Wusstet ihr schon: Die Behaarung des Körpers ist nun verschwunden. Es ist kaum noch Lanugo-Haar zu finden. Dafür haben sich vielleicht Haare auf dem Kopf gebildet. Auch wenn es nicht so aussieht, so kommt jedes Baby mit Haaren auf die Welt. Einige sind aber so kurz und hell, dass sie noch gar nicht zu erkennen sind.

Das passiert mit euch in der 39. Schwangerschaftswoche

Der Bauch spannt, die Gebärmutter hat immer wieder Kontraktionen und in den Beinen lagert sich Wasser ein – die Beschwerden in der 39. Schwangerschaftswoche sind kaum noch an einer Hand abzuzählen. Aber bald ist es geschafft.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Ihr findet kaum noch Ruhe in der Nacht? Es ist wirklich schwierig, jetzt eine gute Position zu finden. Vielleicht hilft es euch, wenn ihr den Körper ein wenig nach oben lagert. Sicher ist das Stillkissen euer bester Freund. Nehmt die Ruhezeiten wahr, die euch euer Körper anbietet. Wenn ihr am Tag auf dem Sofa einschlaft, dann ist das einfach so und euer Körper nimmt sich, was er braucht. Wenn ihr Schmerzen im Unterleib verspürt oder sich Ausfluss zeigt, dann kann das schon ein Zeichen für eine bevorstehende Geburt sein. Es kann auch zu Zeichnungsblutungen kommen. Vielleicht geht nun sogar der Schleimpfropf ab. Macht euch hier keine Sorgen. Der Muttermund wird weich und daher geht der natürliche Schutz ab. Wenn stärkere Blutungen auftreten, solltet ihr jedoch auf jeden Fall zum Gynäkologen gehen.

  • Vorsorgeuntersuchungen

Inzwischen werden die Vorsorgeuntersuchungen häufiger durchgeführt. Je nach Frauenarzt und eurem Zustand sind die Abstände bei einer oder zwei Wochen. Bei den Vorsorgeuntersuchungen wird ein CTG geschrieben. Dieses zeigt an, ob es eurem Baby gut geht und die Versorgung noch in Ordnung ist. Das Fruchtwasser nimmt langsam eine andere Farbe an. Von klarem Fruchtwasser wird es zu milchigem Fruchtwasser. Dies hängt damit zusammen, dass die Käseschmiere in das Fruchtwasser übergeht. Es ist kein Grund zur Sorge.

  • Die Emotionen

Sprechen wir doch einmal über die Emotionen. Fühlt es sich für euch an, als würden die Hormone Tango tanzen? Könnt ihr innerhalb einer kurzen Zeit von Vorfreude in Angst verfallen? Jeder fragt, wann es denn soweit ist. Ob ihr schon etwas bemerkt und wie sehr ihr euch freut. Das kann durchaus belastend sein. Nehmt eure Emotionen ernst. Auch dann, wenn ihr euch Sorgen macht, ob alles gut geht, solltet ihr darüber sprechen. Dafür ist die Hebamme der richtige Ansprechpartner. Sagt auch Freunden und Familie, dass ihr euch melden werdet, wenn es soweit ist und nicht mehr gefragt werden möchtet. Das ist euer gutes Recht.

  • Die Wehen

Wenn in der 39. Schwangerschaftswoche die Wehen einsetzen, dann ist das kein Problem. Euer Baby wird reif geboren und hat die besten Überlebenschancen, wenn es gesund und fit ist. Doch wie fühlen sich die Wehen eigentlich an und was ist zu tun? Das ist bei jeder Frau anders. Bei einigen Frauen brauchen die Wehen etwas, bis sie in Schwung kommen, bei anderen startet die Geburt recht schnell. Achtet darauf, in welchen Abständen sie kommen und wie schnell sich die Abstände verkürzen. Ihr könnt mit eurer Hebamme in Kontakt treten und euch durch sie beraten lassen, wann ihr ins Krankenhaus oder ins Geburtshaus kommen sollt.

Wichtig: Erinnert euch daran, was ihr im Geburtsvorbereitungskurs gelernt habt. Wie könnt ihr atmen, wenn die Wehen einsetzen? Das hilft, um die ersten Wehen zu veratmen und so einen guten Einstieg in die Geburt zu finden.

 

30. SSW
FotoDuets via shutterstock

Das ist noch wichtig zu beachten

Vielleicht stellt ihr euch die Frage, wie lange die Geburt wohl dauert? Hier gibt es ganz unterschiedliche Erfahrungsberichte, die euch zwar einen Einblick geben, aber eigentlich nicht genau zeigen können, wie es wirklich ist. Grund dafür ist, dass die Geburt bei jeder Frau anders verläuft. Eine Zeichnungsblutung ist oft der Anfang. Euer Körper bereitet sich vor. Der Beginn der Geburt lässt sich gar nicht so genau festlegen. Mit den zunehmenden Wehen befindet ihr euch aber schon mitten im Geburtsvorgang.

Die Dauer variiert deutlich. Einige Babys kommen innerhalb von wenigen Stunden auf die Welt, andere brauchen deutlich länger. Bereitet euch in Ruhe auf die Geburt vor. Nehmt euch etwas zum Essen mit und auch etwas für die Ablenkung. Bereitet euren Partner darauf vor, wie er euch helfen kann. Vielleicht wünscht ihr euch eine Massage, Unterstützung bei der Atmung oder einfach die Hand auf eurer Schulter. Das solltet ihr klar kommunizieren.

Hinweis: Kontrolliert noch einmal die Kliniktasche, ob alles vorhanden ist. Möchtet ihr die Geburtsurkunde über das Krankenhaus beantragen lassen, dann solltet ihr eure Geburtsurkunde, die Vaterschaftsanerkennung oder die Eheurkunde einpacken. Den Mutterpass habt ihr immer in der Tasche. Aber auch bequeme Kleidung sowie Kosmetik sollten nicht fehlen.

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