15 Jun 2022
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Wenn ihr laut Mutterpass bei 31+0 angekommen seid, habt ihr die 32. SSW erreicht. Das ist nun die Zeit, in der es für euer Baby im Mutterleib immer enger wird. Daher kann es gut sein, dass das Baby sich entscheidet, schon die Geburtsposition einzunehmen. Auch die Bewegungen werden weniger.
Ihr habt die 32. Schwangerschaftswoche erreicht und damit sind es bald nur noch acht Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Ihr befindet euch noch im achten Monat, wechselt aber bald in den 9. Schwangerschaftsmonat. Für euer Baby war der Weg bis zu diesem Moment anstrengend, aber auch sehr erfolgreich. Es hat nun eine Größe von rund 42 cm und ein Gewicht von rund 1.700 Gramm.
Aber was passiert nun eigentlich in der 32. Schwangerschaftswoche?
Bestimmt habt ihr euch in den letzten Wochen schon an die regelmäßigen Bewegungen des Babys im Unterleib gewöhnt. Möglicherweise wartet ihr sogar darauf. Es ist gut möglich, dass die Bewegungen jetzt weniger werden. Grund dafür ist, dass es für den Fötus inzwischen wirklich eng in der Gebärmutter ist. Er zieht seine Beine und Arme an den Körper. Bewegungen finden noch immer statt, allerdings werden sie auch immer anstrengender. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Stöße von Armen und Beinen weniger werden. Wenn ihr jedoch bemerkt, dass sich die Aktivität stark verringert, solltet ihr kein Risiko eingehen und auch außerhalb der Vorsorgeuntersuchungen den Gynäkologen oder die Hebamme aufsuchen.
Mit jedem Tag lagert der Körper eures Babys mehr Fett ein. Die Haut wird immer undurchsichtiger und das Fett sorgt dafür, dass euer Baby die Temperaturregulierung nach der Geburt gut selbst übernehmen kann. Die Überlebenschancen in der 32. Schwangerschaftswoche sind sehr hoch. Wenn euer Baby nun als Frühchen auf die Welt kommt, sind die Chancen groß, dass es sich ohne Defizite entwickelt. Es wird aber dennoch etwas Unterstützung bei der Atmung und bei der Temperaturregulierung benötigen.
Noch immer wird euer Baby dank der Plazenta über die Nabelschnur versorgt. Die Plazentaschranke wird langsam durchlässiger, damit der Fötus mit Antikörpern versorgt wird und nach der Geburt einen guten Nestschutz hat. In der Gebärmutter befindet sich rund ein Liter Fruchtwasser. Bei der Vorsorgeuntersuchung wird geschaut, ob noch ausreichend Fruchtwasser vorhanden ist und die Plazenta gut durchblutet wird.
Auch die 32. Schwangerschaftswoche ist für die Lungen eures Babys sehr wichtig. Seit der letzten Schwangerschaftswoche können sie sich aufblähen. Der kleine Körper bildet zudem zunehmend Surfacant. Dieses verhindert, dass die Lungenbläschen verkleben und hat damit eine wichtige Aufgabe für die Atmung. Auch das Training der Muskulatur wird durch den Fötus immer weiter vorangetrieben. Jede Bewegung ist wichtig für die Muskeln. Nach wie vor nimmt euer Baby Fruchtwasser auf und trainiert so den Schluckreflex. Gleichzeitig sorgt der Schluckauf dafür, dass das Zwerchfell immer kräftiger wird. Die Organe wachsen weiter und bekommen mehr Kraft.
Wusstet ihr schon: Die Kontraktionen in der Gebärmutter nehmen zu und euer Baby wird dabei massiert. Auch für den Fötus sind die Kontraktionen wichtig, damit er sich darauf vorbereitet, den Weg durch den Geburtskanal zu nehmen.
Der Bauch hat inzwischen einen besonders großen Umfang bekommen und vielleicht könnt ihr eure Füße nicht mehr sehen. Ihr werdet allerdings merken, dass noch etwas Luft nach oben ist. Das merkt ihr unter anderem auch daran, dass die Haut am Bauch nach wie vor stark jucken kann. Massagen und Öle versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und regen die Durchblutung an. Dadurch lässt der Juckreiz nach. Aber auch andere Beschwerden zeigen sich.
Bewegung ist grundsätzlich gut, allerdings werdet ihr vermutlich merken, dass ihr sehr kurzatmig seid. Die Kurzatmigkeit hängt damit zusammen, dass euer Baby sehr viel Platz in Anspruch nimmt. Die Organe in eurem Körper, die sich bisher keine Sorgen um ihren Platz machen mussten, werden immer mehr zur Seite geschoben. Unter anderem sind sie dadurch auch in der Nähe von Magen und Zwerchfell und die Atmung wird eingeschränkt. Auch Sodbrennen kann verstärkt auftreten. Hier lautet die Empfehlung, beim Essen nicht den Heißhungerattacken nachzugeben, sondern bewusst eher mehrere kleine Mahlzeiten zu essen.
Viele Frauen leiden in der 32. Schwangerschaftswoche zunehmend unter Wassereinlagerungen. Diese sorgen nicht nur dafür, dass ihr dicke Hände und Füße habt und vielleicht eure Schuhe nicht mehr anziehen könnte. Es kann sein, dass ihr vermehrt Schmerzen in den Händen verspürt. Typisch sind auch ein Kribbeln oder ein Kältegefühl. Der Mittelnerv in den Händen wird durch die Wassereinlagerungen gereizt und es kann sich ein Karpaltunnelsyndrom bilden. Nachdem die Wassereinlagerungen nach der Schwangerschaft wieder abgeklungen sind, dürften auch die Schmerzen nachlassen.
Die Hormone in eurem Körper arbeiten auf Hochtouren, ihr habt Rückenschmerzen und auch immer wieder Krämpfe in den Beinen. Es ist schwer, die richtige Position zu finden, um zur Ruhe zu kommen. Daher ist der Tipp, möglichst vor der Entbindung noch viel zu schlafen, zwar gut gemeint, lässt sich aber nur schwer umsetzen. Probleme, überhaupt in den Schlaf zu kommen entstehen ebenso, wie die Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen. Wilde Träume sind keine Seltenheit. Manchmal kann es helfen, wenn ihr vor dem Schlafengehen ein Bad nehmt und euren Körper im Bett mit einem Stillkissen stützt.
Es ist noch zu früh für starke Wehen, dennoch spürt ihr möglicherweise, dass euer Bauch immer wieder hart wird. Die Gebärmutter reagiert auf Reize, auf eine Überlastung, übt aber auch einfach so schon das Zusammenziehen. Die Vorwehen haben in der Regel keinen Einfluss auf den Gebärmutterhals. Sollten Blutungen auftreten, ist dies jedoch ein Hinweis auf mögliche Komplikationen. Geht daher direkt zum Arzt oder der Hebamme. Es wird geprüft, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist.
Wichtig: Erbrechen, ein hoher Blutdruck, Übelkeit und Kopfschmerzen sowie Schwindel sind Symptome für eine mögliche Schwangerschaftsvergiftung. Die Präeklampsie tritt vor allem im dritten Trimester auf. Ihr solltet Anzeichen unbedingt ernstnehmen und den Gynäkologen aufsuchen.
Wie sieht es in der 32. Schwangerschaftswoche eigentlich mit Geschlechtsverkehr auf? Wenn ihr euch körperlich wohlfühlt kann es gut sein, dass die Libido noch sehr umfangreich aufgestellt ist. Wichtig zu beachten ist, dass es für euch und euren Partner gleichzeitig eine schöne Sache ist und keiner von euch ein Problem damit hat. Bei einer risikolosen Schwangerschaft könnt ihr auch bis zum Ende Geschlechtsverkehr haben.
Ihr habt nun noch zwei Wochen, bis der Mutterschutz beginnt. Vielleicht habt ihr sogar noch Resturlaub, den ihr vor dem Mutterschutz gerne in Anspruch nehmen möchtet. Dann wird es nun Zeit, die letzten Gespräche mit dem Arbeitgeber zu führen und hier zu besprechen, wie lange die Elternzeit dauern wird und wie es danach weitergeht. Vielleicht möchtet ihr auch weiter arbeiten gehen nach dem Mutterschutz. Auch dies sollte im Voraus unbedingt mit dem Arbeitgeber besprochen werden.
Ihr könnt die Zeit nutzen und dafür sorgen, dass ihr nach der Geburt nicht so viel Zeit mit Unterlagen verbringen müsst. Sobald ihr die Geburtsurkunde habt, könnt ihr Elterngeld und Kindergeld beantragen. Die Anträge sind teilweise jedoch gar nicht so einfach. Bereitet sie doch einfach schon vor. Ihr könnt alle notwendigen Unterlagen online ausdrucken und schauen, was ausgefüllt werden muss und was ihr noch benötigt. Gerade beim Elterngeld geht es auch darum, wie es bei eurem Partner aussieht, wann er Elternzeit nehmen möchte und in welcher Höhe das Elterngeld gezahlt wird.
Hinweis: Der umfangreiche Prozess rund um das Elterngeld ist nicht zu unterschätzen. So gibt es unter anderem auch das ElterngeldPlus. Damit ihr gut informiert seid habt ihr die Möglichkeit, euch bei einer Beratung Unterstützung zu holen. Hier erfahrt ihr mehr über die Varianten, die für euch zur Verfügung stehen.
