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Reithelm Kinder – Grundausstattung für den Reitunterricht

Nadine Scheiner
14 Sep 2021
8 min.
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Reithelm Kinder
Von Vladimir Mucibabic - Shutterstock
  • Reiterhelme gehören mit zur Grundausstattung eines jeden Reiters und gelten als Sicherheitselement.
  • Reithelme sollten nach fünf Jahren ausgemustert werden.
  • Moderne Reithelme orientieren sich technisch sowie optisch zunehmend an den Fahrradhelm. Ein klassischer reiten ist an der hohen Form der oberen Knopf Applikation sowie den typischen samt Bezügen zu erkennen.

Was sind Reithelme für Kinder

Reithelme werden oftmals auch als Reitkappen bezeichnet und sind elegante Kopfbedeckungen, welche den Reiter zur Sicherheit zur Verfügung gestellt werden. Reithelme gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, bereits für Kinder zu bekommen. Durch eine stoßdämpfende Innenschale und einer splittersichere Helmschale wird verhindert, dass bei einem Sturz der Kopf verletzt wird. Der Reithelm hat die gleichen Funktionen beziehungsweise und gleichen Aufgaben wie ein Fahrradhelm beziehungsweise ein Motorradhelm. Der Helm soll die Kopfregion des Reiters schützen, wenn dieser vom Pferd fällt. Zusätzlich soll der Reithelm den Reiter davor schützen am Kopf von Ästen, Sträuchern oder Büschen verletzt zu werden. Unter diesem Aspekt sollten gerade Kinder einen Reithelm oder eine Reitkappe tragen.

Der Aufbau eines Reithelms

Der Reithelm beziehungsweise die Reitkappe ist ähnlich aufgebaut und mit den fast gleichen Funktionen wie ein Fahrradhelm ausgestattet. Der Helm besteht aus den folgenden Bestandteilen:

  • Außenschale
  • Innenhelm
  • Verschluss

Die Außenschale, welche vom Helm umgeben ist, kann in unterschiedlichen Farbvariationen gerade für Kinder vorrätig sein. Trotzdem handelt es sich hierbei um ein verstärktes Material, welches als Standard häufig Kunststoff oder Carbon beziehungsweise Polycarbon -Materialien aufweist. Die Außenschale muss laut den aktuellen europäischen Normen mit dem Innenhelm fest verbunden sein. Bei den klassischen und modernen Helmvarianten befindet sich vorne ein Sonnenschutz. Durch die Materialverarbeitung sind die Außenschalen häufig robust aber trotzdem mit einem geringen Eigengewicht versehen.

Der Innenhelm hingegen besteht häufig aus Styropor. Diese Verarbeitungsvarianten kennen die meisten Helmträger bereits von Fahrradhelme. Für einen besseren Komfort werden bei dem Innenhelm häufig Polsterungen verbaut. Die Modelle in diesem Bereich variieren sehr stark da jeder Hersteller hier ein eigenes Prinzip entwickelt hat. Ein sehr guter Helm besitzt einen Innenhelm, welcher antiallergisch ist und zum Waschen herausnehmbare Polster besitzt.

Der Verschluss oder auch die Beriemung sollte beim Reiten eine Menge an Bewegungen aushalten können. Wichtig ist die Beriemung so zu wählen, dass sie bei einem Sturz die Kappe nicht vom Kopf rutschen lässt. Wegen einem mangelnden Bereich an Sicherheit wurden in Europa Kinnschalen in diesem Bereich verboten.

Was macht einen guten Reithelm für Kinder aus

Wenn Kinder Interesse am Reiten entwickeln ist es für Eltern ganz besonders wichtig den Reithelm mit als Grundausstattung aufzunehmen. Trotzdem sollte ein guter Reithelm einige Kriterien erfüllen. Es ist wichtig, dass der Reithelm nicht nur den optischen Ansprüchen des Kindes entspricht, sondern vor allem Sicherheit bieten kann. Deswegen sollte ein Reithelm robust sein, widerstandsfähig sowie einen guten Tragekomfort besitzen. Zusätzlich sollte das Eigengewicht des Helms optimal ausbalanciert sein, sodass Kinder im Nackenbereich entlastet werden können.

Die unterschiedlichen Reithelm Typen

Der Reithelm kann nicht nun in unterschiedliche Arten zur Verfügung stehen, sondern auch mit unterschiedlichen Typen dienen. Es gibt den Reithelm in mehreren Ausführungen, Stilrichtungen und für unterschiedliche Bedürfnisse und Geldbeutel. Bei der Kaufentscheidung haben Eltern und Kinder die Möglichkeit zwischen den folgenden Typen zu wählen

Reithelm klassisch

Der klassische Reithelm wird am häufigsten verwendet und besitzt in der Regel eine feste, nicht verstellbare Größe. Wichtig ist, dass dieser Reithelm beim Anpassen sofort perfekt sitzt. Die klassischen Reithelme sind optisch leicht wiederzuerkennen, da diese oftmals mit blauen oder schwarzen Samtbezügen an der Kopfapplikation bezogen sind. Gerade bei Reitturnieren werden klassische Reithelme bevorzugt, da sie eine edele Optik wieder spiegeln. Für Kinder werden diese Reithelme jedoch nicht empfohlen. Denn die Möglichkeit diesen Helm zu verstellen ist nicht gegeben.

Reithelm modernen

Moderne Reithelme berücksichtigen aktuell die neuesten technologischen Möglichkeiten, welche es in diesem Bereich gibt. Damit werden altbekannte Beschwerden von Reitern, welche sich vor allem auf das Eigengewicht des Helmes beziehen, beseitigt. Neben dem Gewicht wurde auch die Belüftungsfunktion der meisten modernen Reithelme verbessert. Kinder welche schnell beginnen zu schwitzen sollten sich an moderne sportliche Modelle halten.

Reithelm Western

Der sogenannte Westernlook ist aus dem eigentlichen Reitsport kaum weg zu denken. Wo früher noch Cowboyhüte getragen wurden sind heute jedoch Reitkappen angebrachter. Nun gehört jedoch zu einem echten Westernlook selbstverständlich auch der Cowboyhut. Deswegen gibt es Reitkappen welche diese optischen Merkmale gleichtun. Die sogenannten Westernreithelme entsprechen der Form nach modernen Reithelmen, welche jedoch farblich braun oder beige angepasst sind. Somit passen diese Reithelme perfekt zur Westernreithose. Wer als echter Westernfan auf dem Cowboyhut in diesem Teil nicht verzichten möchte kann selbstverständlich diesen dank Hutkrempe über den Reithelm ziehen.

Reithelm Militär

Den Namen bekommt der Helm vor allem wegen der optischen Ähnlichkeit zum Militärhelm. Gerade für runde Gesichter und runde Kopfform ist dieser Helm ideal geeignet. Er ist etwas breiter gebaut, als klassischer Reithelm und gibt somit auch die Möglichkeit bei einer runden Kopfform die optimale Sicherheit zu gewährleisten. Diese Helme haben wir jedoch keine Sonnenblende und sind nur in festen Größen erhältlich. Demnach sollten diese Helme für Kinder erst einmal ausgeschlossen werden.

Die unterschiedlichen Arten der Kinderreithelme

Der Militärhelm sowie der Westernhelm wurden bereits in der oberen Kategorie erwähnt. Trotzdem gibt es noch andere Arten, welche spezifischer sind. Kinder, welche bereits einige Zeit reiten, sollten sich auch mit diesen drei Helmen beschäftigen. Eltern können unter anderen folgende Helmarten unterscheiden:

  • Spring- und Freizeithelme
  • Helme für Jagdreiten

Die sogenannten Spring- und Freizeithelme gibt es in klassische Variante aber auch in der modernen Tragevariante. Zu berücksichtigen ist, dass diese Helme oftmals mit einem Samt oder Lederbezug bestückt sind.

Bei den Helmen für das Jagdreiten wird vor allem auf eine splittersichere Jagdkappe gesetzt. Außer diesen Helmen in der klassischen Variante und sind mit einem Sonnenschutz ausgestattet.

Helm mit festen Größen- Vorteile und Nachteile

Bei der Auswahl der Helme wird unterschieden ob Eltern sich für Helme mit fester Größe oder größenverstellbaren Helmen entscheiden. Helme mit festen Größen liegen in der Regel zwischen 53 und 61 cm. Erhältlich sind unter anderem klassische Modelle, welche mit einem Textilüberzug versehen sind oder moderne Helmvarianten, welche mit Kombination unterschiedlicher Materialien dienen. Die Materialkombinationen bestehen hier oftmals aus Textil, Leder, Kunststoff in Metallic -Anmutung. Die Reithelme, welche in einer festen Größe vorrätig sind werden oftmals beim klassischen Reiten und bei Wettkämpfen eingesetzt.

Der Vorteil bei diesem Reithelm besteht darin, dass der Kopfumfang der angegebenen Größe selbstverständlich hervorragend entspricht. Zusätzlich sind diese Reithelme sehr bequem und sitzen sehr stabil auf dem Kopf. Die Bedeckung des Hinterkopfes und dadurch die Gewährleistung einer sehr hohen Sicherheit sind ebenfalls als Vorteil anzusehen.

Als Nachteil kann jedoch angeführt werden das Kinder diese Reithelme häufiger wechseln müssen, was verständlich ein enormer Kostenfaktor darstellt. Normalerweise geht man davon aus, dass Kinder die Reithelme bis zum 12. Lebensjahr regelmäßig wechseln. In diesem Fall wird dieser Reithelm also vor dem 12. Lebensjahr nicht empfohlen.

Pro:

  • sitzt sehr robust
  • passt perfekt dem Kopfumfang
  • leichtes Eigengewicht

Con:

  • Kinder müssen den Helm öfter wechseln
  • erst ab dem 12. Lebensjahr empfohlen

Größenverstellbare Helme für Kinder

Für Kinder gibt es spezielle größenverstellbare Helme, welche durch Einstellrad der jeweiligen Kopfgröße angepasst werden können. Die größenverstellbaren Helme können von der Größe XS bis zur Größe L erhältlich sein. Von Anfängern immer Reitbereich, gerade wenn es sich um Kinder handelt, werden diese Helme besonders gerne genutzt. Sie dienen zum Freizeitreiten oder zum Reiten im Gelände.

Helmgrößen:

  • Größe XS: 44-48 cm
  • Größe S: 48-52 cm
  • Größe M: 52-56 cm
  • Größe L: 56-60 cm

Die Vorteile eines Helms welcher größenverstellbar ist, ist selbstverständlich der Kopfring, welcher sich auf den jeweiligen Kopfumfang des Kindes anpassen lässt. Durch diesen Vorteil können Kinder die Helme über mehrere Jahre hinweg tragen. Das entspricht selbstverständlich einer enormen Kostenentlastung. Zusätzlich sind diese Reithelme häufig nach den neuesten modernen technologischen Möglichkeiten entwickelt und haben ein leichtes Eigengewicht und gut belüftet. Das Innenteil ist oftmals in der Regel herausnehmbar und waschbar. Als Nachteil kann angeführt werden, dass nicht alle Helme optimal sitzen, weshalb eine genaue Anprobe nötig ist.

 

Die Kaufberatung zum Kinderreithelm

Eltern die eine Reitkappe beziehungsweise einen Reithelm mit zuverlässigem Schutz kaufen möchten sollten einige entsprechende Mindestanforderungen berücksichtigen. Diese sind in der Norm EN 1384 verankert. Wichtig ist, dass der Reithelm die Kopfpartie in unterschiedlichen Unfällen am besten Schutz. Deswegen sollte darauf geachtet werden, dass die folgenden Prüfungen durchgeführt worden:

Quetsch Prüfung

Diese prüft vor allem die sogenannte Seitensteifigkeit der Reitkappe.

Fallprüfung

Bei dieser Prüfung wird ein Sturz aus einer Höhe von 1,50m simuliert. Dabei wird darauf geachtet, dass der simulierte Sturz so durchgeführt wird, dass der Helm auf drei unterschiedliche Stellen aufschlägt. Diese Stellen sind der Vorderkopf, der Hinterkopf und der seitliche Bereich.

Abstreifprüfung

Bei dieser Prüfung wird darauf geachtet, dass bei einem Unfall der Helm nicht ruckartig vom Kopf gezogen werden kann. Bei dieser Prüfung wird vor allem darauf geachtet, dass die Riemen fest und stabil sitzen.

Durchdringungsprüfungen

Bei diesem Prüfungsbereich soll das Aufschlagen beziehungsweise das Stoßen von Steinen und Ästen simuliert werden.

Neben diesen Prüfungsbereichen sollten Eltern darauf achten, dass der Tragekomfort des Helms natürlich passt. Auch hier sind einige unterschiedliche Bereiche zu berücksichtigen, welche sich auf folgende beziehen:

Passform

Die Passform ist deswegen wichtig da sie gewährleistet, dass der Helm optimal auf dem Kopf sitzt. Es ist wichtig, dass der Helm den Kopf fest und lückenlos umschließt. Je bequemer ein Helm ist, desto häufiger wird er von Kindern getragen. Es ist wichtig, dass der Helm während des Reitens weder in die Augen rutscht noch juckt noch stark drückt.

Verschluss

Helme mit verstellbaren und flexiblen Verschlusssystemen ermöglichen es gerade Kindern einen langen und angenehmen Tragekomfort zu schaffen. Die neusten Modelle für Kinder haben ein sogenanntes Verstellrad am hinteren Bereich des Helms, welches eigenhändig je nach Bedürfnis verstellt werden kann. Wichtig bei der Beriemung ist, dass auf eine Dreipunkt -Beriemung als Standard geachtet wird. Des Weiteren sollte eine Nackenberiemung vorhanden sein, die die Stabilität im Nacken gewährleistet.

Belüftung und Polsterung

Für einen hohen Tragekomfort sollten ausreichende Belüftungsschlitze im Helm vorhanden sein. Diese sorgen dafür, dass das Kind unter dem Helm während der Sommerzeit nicht schwitzt. Gerade moderne Helmformen besitzen diese Belüftungsschlitze in ausreichendem Maße. Natürlich ist auf die Polsterung im Helm besonders wichtig. Diese sollte herausnehmbar sein und perfekt in der Waschmaschine durchhalten.

Die Optik ist ebenfalls ein Bereich der gerade bei Kindern berücksichtigt werden sollte. Denn es wird immer wieder angeführt, dass Kinder ihren Reithelm nicht tragen, da diese optisch nicht Ihren Vorstellungen entspricht. Deswegen sollte das Kind beim Aussuchen unbedingt dabei sein und sich den Helm aussuchen, welches Ihnen wirklich zusagt. Gerade moderne Helmvarianten bieten für Kinder besonders moderne und schöne Farben, welche gerne benutzt werden. Zu guter Letzt spielt selbstverständlich auch der Preis eine enorme Rolle. Wer auf die oberen Kriterien achtet kann bereits einen Reithelm ab 15 € bekommen.

Gibt es für Kinder eine Helmpflicht

Beim Reiten gibt es keinen bundesweiten Standard der alle Reiter zum Tragen eines Reithelms verpflichtet. Auf Reiterhöfen oder privaten Geländen unterliegen Jugendliche und noch unerfahrene Reiter einer Helmpflicht nach einer Verordnung zum Tragen von Reitbekleidung. Trotzdem gibt es Bereiche in denen Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene der Helmpflicht verpflichtet sind. Diese Bereiche beziehen sich auf:

Reitturniere

Jugendliche sowie Reiter der Prüfungsstufe E und A unterliegen der LPO zufolge einer Helmpflicht.

Reitschulen

Reitschulen verpflichten ihre Schüler zum Tragen eines Reithelme, schon aus versicherungstechnisch relevanten Gründen.

Keine Helmpflicht besteht bei privaten Reitern in einer Reithalle oder beim Ausritt. Zusätzlich wird die Helmpflicht bei Turnieren erst gelockert wenn die Volljährigkeit erreicht ist und die Prüfungsklasse L absolviert wurde.

Woher wissen Eltern dass der Reithelm optimal sitzt

Beim Anpassen eines Reithelmes ist es wichtig die Reitkappe waagerecht auf den Kopf zu setzen, sodass die Stirn geschützt ist. Wichtig dabei ist die Sichtfelder des Kindes nicht zu beeinträchtigen. Dass der Reithelm nicht zu hoch sitzt erkennen Eltern daran, dass die Ohren genau im Dreieck der seitlichen Beriemung liegen. Sollten Sie sich für einen größenverstellbaren Helm entschieden haben, drehen sie so lange am Einstellungsrad bis dieses Kriterium erfüllt ist. Um zu prüfen ob der Reithelm richtig ordentlich auf dem Kinderkopf sitzt ist es wichtig, dass das Kind mit dem Reithelm auf dem Kopf den Kopf schnell hin und her bewegt. Wackelt der Helm in diesem Fall nicht, sitzt dieser optimal.

Gebrauchte Reithelme kaufen- Vorteile und Nachteile

Viele Eltern überlegen wegen der Kostenfrage ob sie ihren Kindern gebrauchte Reithelme kaufen. In diesem Fall gibt es selbstverständlich Vorteil und Nachteile die bedacht werden sollten. Diese beziehen sich auf:

Vorteile:
  • umweltbewusste Wiederverwendung
  • preisgünstiger

Nachteile:

  • Abnutzungsspuren
  • keine Garantie
  • veraltete Modelle mit fehlenden Sicherheiten

Fazit

Kinderhelme für den Reitsport haben viele Kriterien die beim Kauf berücksichtigt werden sollten. Wichtig ist es immer den Helm mit dem Kind zusammen auszusuchen, um so eine ordentliche Auswahl zu treffen. Kinder die den Reithelm nicht ansprechend finden werden diesen auch nicht tragen. Eltern sollten bei sehr jungen Kindern vor allem darauf achten einen verstellbaren Helm zu kaufen. Ist das nicht der Fall, kann es dazu kommen, dass der Helm in regelmäßigen Abständen bis zum 12. Lebensjahr gewechselt werden muss.

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