Die auftretenden Komplikationen und Beschwerden sind von der Schwangerschaftswoche und dem Entwicklungsstatus des Babys abhängig. Die „typischen“ Folgen treten sowohl bei der körperlichen als auch geistigen Entwicklung auf, wobei die geistigen Entwicklungen oft besser ausgeglichen werden können. Hingegen körperliche Entwicklungsstörungen einer besonderen Behandlung brauchen, um nicht zu einer Langzeitfolge zu werden.
Entwicklungsstörungen des Atmungssystems
Zweifellos ist eine der häufigsten Folgen einer Frühgeburt beim Baby, dass es Probleme mit seinem Atmungssystem hat. Dabei ist es sogar möglich, dass das Baby aufgrund seiner unausgereiften Lunge unter dem sogenannten Atemnotsyndrom leiden kann. Ihr solltet euch daher in diesem Fall am besten mit Erkrankungen wie Apnoe oder bronchopulmonaler Dysplasie auseinandersetzen.
Die Einschränkungen, die das Baby durch die Störung der Lungenfunktion hat, kann sich nicht nur auf die Atmung selbst auswirken, es kann auch Probleme beim Saugen an der Brust der Mutter haben, wodurch die Nahrungsaufnahme erschwert wird. In diesem Fall ist es möglich, dass euer Arzt Maßnahmen einleitet, um die richtige und nötige Ernährung zu sichern.
Eine auftretende Gelbsucht
Auch Gelbsucht ist bei Frühchen besonders häufig. Das heißt, die Haut des Babys hat eine ausgeprägte gelbliche Farbe. Dies liegt vor allem daran, dass betroffene Frühchen einen sehr hohen Bilirubinspiegel im Blut haben. Dies ist jedoch nicht schwerwiegend oder erfordert spezielle Behandlungen.
Untergewicht, weil Fettpölsterchen fehlen
Die Tatsache, dass das Baby zu früh auf die Welt kommt, bringt natürlich auch ein geringeres Gewicht mit sich. Konkret kommt es in der Regel vor, dass es 2,5 Kilo nicht überschreitet. Daher ist in den ersten Wochen besonders auf die Gewichtszunahme zu achten, sodass euer Baby auch kleine Fettpolster ansetzen kann.
Unterkühlung aufgrund einer fehlenden Selbstregulierung
Wusstet ihr, dass euer Baby erst ab SSW 36 seine Körpertemperatur regulieren kann? Das heißt Babys, die früher geboren werden, können auch unter einer Unterkühlung leiden und werden daher oft in Inkubationskästen oder Wärmebetten behandelt. Erst wenn euer Baby in der Lage ist, seine Temperatur zu kontrollieren, kommt es ohne Hilfe aus.
Infektionen, weil das Immunsystem nicht aktiv ist
Kommt es zu einer verfrühten Geburt, sind auch Infektionen nicht ausgeschlossen, da das Immunsystem noch nicht aktiv oder ausreichend stark ist. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Infektion zu erkranken, ist bei Frühchen viel größer als bei einem Baby, das zum Geburtstermin geboren wird.
Andere Folgen einer Frühgeburt
Obwohl die bereits genannten Beschwerden und Erkrankungen zu den häufigsten Folgen einer verkürzten Schwangerschaft gehören, gibt es weitere mögliche Folgen, von denen ihr zumindest gehört habt.
Mögliche Folgen:
- Ein schwaches Gewebe, sodass Haut und Blutgefäße noch nicht komplett ausgereift sind. Dies kann zu einer intraventrikulären Blutung führen.
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie die sogenannte systemische Hypotonie.
- Wachstumsstörungen der Blutgefäße in der Netzhaut kann zu Sehstörungen führen. Es kann zu einer Frühgeborenenretinopathie kommen.
Ihr solltet auch wissen, dass es bei Frühchen auch nach Jahren noch zu Beschwerden kommen kann, die auf die Frühgeburt eures Babys zurückzuführen sind. Gemeint sind Folgeerkrankungen wie Taubheit, Seitenblindheit, Epilepsie, häufige Otitis-Probleme und sogar motorische Schwierigkeiten. Diese Einschränkungen werden oft erst viele Jahre später wahrgenommen oder treten im höheren Alter auf.