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Kokosöl – 10 Dinge die man damit machen kann

Nadine Scheiner
29 Oct 2018
5 min.
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In einigen Ländern und Kulturen gehört Kokosöl seit Jahrtausenden zur täglichen Ernährung und Körperpflege. Etwa 35 Prozent einer reifen Kokosnuss entsprechen dem leicht verdaulichen Öl, das aus gesundheitlicher Sicht die Blutfette reguliert und antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Wie vielseitig Kokosnussöl im Alltag zu verwenden ist und welche Wirksamkeit das erstaunliche Naturprodukt entfaltet, darüber könnt Ihr Euch hier ausführlicher informieren.

Kokosol-Hautwunder
Shutterstock

Wozu kann Kokosöl verwendet werden?

In den vergangenen Jahren ist das tropische Pflanzenöl in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Reich an gesättigten Fettsäuren, enthält es daneben viele Inhaltsstoffe, die sich als förderlich für die Darm- oder Zahngesundheit von Mensch und Tier erweisen.

Innerlich angewendet, sollte das Superfood nur in Maßen genossen werden. Denn ein 90 prozentiger Anteil an gesättigten Fettsäuren führt in der Regel zu einem erhöhten Cholesterinwert. Um so erstaunlicher ist es, dass die Kokosnuss dort, wo sie den Menschen als Grundnahrungsmittel dient, keine Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten. Deshalb gehen Forscher von einer regulierenden Wirkung auf den Blutfettstoffwechsel aus.

Im äußeren Gebrauch erweist sich das Kokosöl als Alleskönner in der Körperpflege. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung ist auf einen hohen Gehalt an Laurinsäure zurückzuführen. Dieser Bestandteil unterstützt vor allem die Heilungsprozesse von Haut und Schleimhaut.

Die englische Ärztin Mary Newport veröffentlichte, dass sie die Alzheimer-Erkrankung ihres Mann durch Kokosöl heilen konnte. Diese Annahme ließ sich nicht wiederlegen. Wissenschaftler vermuten in diesem Fall, dass Kokosöl als Teil einer speziellen Diät den Verlauf der irreversiblen Schädigung verzögern kann.

01. Zum Kochen und Backen

Auslöser für das Interesse an dem Pflanzenöl ist der von Dave Asprey erfundene Bulletproof Coffee. Dazu wird normaler Kaffee mit etwas Butter und Kokosöl versetzt, was Euch dabei helfen soll, konzentrierter, energiegeladener und leistungsfähiger durch den Alltag zu kommen. Zu dem sättigt die Kaffeespezialität. Von einer gewichtsreduzierenden Wirkung konnte sich der Erfinder selbst überzeugen, denn er nahm insgesamt 45 Kilogramm ab. Doch es wird heute davon ausgegangen, dass der Spezialtrunk sehr ungesund ist.

02. Die Zahnpflege

Kokosöl schützt die Zähne und pflegt die Schleimhaut. Es ist bei kleinen Verletzungen im Mund- und Rachenraum behilflich. Wie eine 2012 veranlasste Studie zeigt, greift verdautes Kokosnussöl als einziges Naturprodukt alle säurebildenden Bakterien an. Dabei erweist sich das Öl als natürliches Antibiotikum, dass die gesunde Mundflora stabilisiert und Karieserreger wie Streptokokken zurückdrängt.

03. Das Hautwunder

Kokosnussöl wirkt lindernd bei Sonnenbrand, denn es kühlt die gereizte Haut. Verwendet das Öl direkt nach dem Duschen auf der nassen Haut. Anstelle von Rasierschaum lässt sich Kokosöl als pflegende Alternative einsetzen. Hautirritationen verschwinden beim Rasieren wie von Zauberhand. Auch wasserfeste Wimperntusche und Make up lassen sich sanft und einfach mithilfe des Pflanzenöls entfernen. Nehmt dazu ein kleine Menge an Kokosnussöl in Eure Hände, bis es sich erwärmt hat. Wenn es zu schmelzen beginnt, könnt Ihr es auf einen Wattebausch geben und mit dem Abschminken wie gewohnt fortfahren.

Kokosöl ist feuchtigkeitsspendend und enthält viel Vitamin E. Betroffene mit Neurodermitis berichten davon, dass ihnen das Naturprodukt behilflich war. Nach dem Duschen in den Achseln aufgetragen, lässt das reine Kokosöl erst gar keinen unangenehmen Geruch entstehen. Besonders hilfreich ist das natürliche Deo nach einer Achselrasur, da es antibakteriell und entzündungshemmend wirkt.

04. Wohltuend als Badezusatz

Im Badewasser verwendet, duftet der ganze Raum nach Kokos. Vor allem am Ende eines anstrengenden Arbeitstages ist ein Öl-Bad pure Entspannung und Wohltat. Gebt dazu einen Esslöffel Kokosöl in das Badewasser. Die pflegenden Eigenschaften des Naturproduktes sorgen dafür, dass sich die Haut wunderbar gepflegt anfühlt und Ihr ein zusätzliches Eincremen vermeiden könnt.

05. Beeindruckende Ergebnisse in der Haarpflege

Eine Schuppenbildung der Kopfhaut lässt sich durch ein selbst hergestelltes Shampoo mit Kokosöl beseitigen. Dazu werden 3 Esslöffel geriebene Kernseife mit 1 Esslöffel Kokosöl gemischt, 1 Esslöffel Apfelessig und 3 Esslöffel Wasser hinzu gegeben und alles zusammen in einem Wasserbad so lange erhitzt, bis eine homogene Masse entstanden ist. Kühl gelagert ist Euer Shampoo bis zu 8 Wochen haltbar.

Als Haarkur verwendet, kann das Kokosnussöl auch mit Hilfe eines Kamms in die Haare eingebracht werden. Die Packung bleibt über Nacht mit einem Tuch abgedeckt und wird am nächsten Morgen mit Eurem Kokos-Shampoo ausgespült. Da das pflanzliche Öl das Haar mit Feuchtigkeit versorgt, wird es sich nach dem Waschen besonders weich anfühlen und glänzend aussehen.

Unterstützt werden kann die Haarpackung durch ein Pflege-Spray. Der Conditioner ist auf nassem oder trockenem Haar anwendbar. Dazu werden 2 Teelöffel Kokosöl in eine Sprühflasche gegeben und mit warmen Wasser übergossen. Bei krausem Haar oder zur Pflege der Spitzen genügt es, eine winzige Menge des erwärmten Öls direkt in die Haare zu kneten. Vorsicht! Wenn Ihr mehr verwendet, müsst Ihr mit einem Nachfetten des Haares rechnen.

Kokosol-haarpflege
Shutterstock

06. Die empfindliche Babyhaut mit Kokosöl verwöhnen

Empfehlenswert ist eine Anwendung des Öls bei Milchschorf von Babys. Die betroffene Stelle wird dazu sanft mit Kokosöleingerieben. Nach einer Einwirkzeit von 10 Minuten kann es mit einem Waschlappen und Warmwasser entfernt werden. Das Pflanzenöl eignet sich auch bei Bedarf für den wunden Po eines Babys.

07. Abnehmen mit dem natürlichen Lebensmittel

Als der neuseeländische Wissenschaftler Dr. Ian Prior im Jahr 1960 Polynesien erreichte, traf er auf das Volk der Pukapuka. Von der Fitness und Gesundheit der Insulaner war der Forscher fasziniert. Neben perfekter Figur und gesunden Zähnen wiesen die Einheimischen bis ins hohe Alter keinerlei Krankheiten auf. Sie ernährten sich vorwiegend aus natürlichen Produkten in Verbindung mit Mus und Öl der Kokosnuss.

2009 wurde den Probandinnen einer 12 wöchigen Studie täglich 30 ml Kokosöl verabreicht. Viele von ihnen hatten am Ende der Untersuchung einen Teil des gefährlichen Bauchfettes verloren. Für den positiven Effekt sollen Substanzen wie die mittelkettigen Fettsäuren (MCT) verantwortlich sein. Doch um genaue Aussagen treffen zu können, war die Studie nicht ausreichend in ihrem Umfang und ihrer Untersuchungsdauer. Außerdem blieb das sportliche Verhalten der teilnehmenden Frauen unberücksichtigt.

08. Das Lederpflegemittel

Auf Glattleder verwendet, glänzen die mit Kokosöl behandelten Schuhe genauso wie Eure Haare. Doch hier beugt das reine Naturprodukt einer Rissbildung im Schuhleder vor. Die Anwendung solltet nur auf gründlich gereinigten Schuhen erfolgen. Herkömmlich ist das Kokosnussöl hart. Beim Einreiben der Schuhe wird es zunehmend weicher, so dass es rasch einziehen kann. Nach 10 Minuten Einwirkzeit kann das überschüssige Öl mit einem weichen Tuch abgenommen und der Schuh poliert werden. Als Pflegemittel für Glattleder eignet sich das Öl auch für Möbel, Taschen und Bekleidung.

09. Die optimale Holzpflege

Geölte Möbel und Gegenstände wie eine Salatschüssel oder ein Brettchen aus Holz können durch Kokosöl einen frischen Glanz erhalten. Sogar eine Imprägnierung bewirkt die Anwendung. Doch es ist ratsam, das Öl zunächst an einer unauffälligen Stelle des Holzes auszuprobieren. Vor dem Auftragen des Kokosnussöls sollte die zu behandelnde Oberfläche staubfrei und trocken sein. Unter kreisenden Bewegungen wird das flüssige Öl besonders sparsam auf das Holz aufgebracht. Nachdem das Kokosöl einige Zeit einwirken konnte, sollte die Oberfläche mit einem weichen Baumwolltuch poliert werden.

10. Ideal für Haustiere

Im Inneren angewendet, dient das Kokosnussöl bei Haustieren als Nahrungsergänzung. Mischt Ihr täglich einen Teelöffel Kokosöl unter das Futter Eurer vierbeinigen Freunde, ist es bei der Regulation ihres Verdauungstraktes oder bei der Bekämpfung von Parasiten behilflich. Es kann sowohl als duftende Fellpflege, sowie zur Prophylaxe von Flöhen oder Zecken eingesetzt werden.

Fazit - Kokosöl

Achtet darauf, dass das verwendete Kokosöl nativ ist und bei der Herstellung schonend gepresst wurde. Nur bei einer Pressung mit niedriger Temperatur und bestenfalls in Bio-Qualität bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe des Pflanzenöls erhalten und können ihre einzigartige Wirkung entfalten.

Das Naturprodukt ist ein wahrer Alleskönner! Die vielfältige Verwendung von Kokosöl zeigt, dass sich daraus künftig weitere Möglichkeiten des Einsatzes entwickeln lassen. Vielleicht sogar zur medizinischen Nutzung als natürliches Antibiotikum. Vor allem in der Pflege von Haut, Haar und Zähnen liegt ein beeindruckendes Potential für Euer Wohlbefinden. Probiert es einfach aus!

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