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Au-pair: Was sollten Familien beachten

Nadine Scheiner
07 Sep 2018
4 min.
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Ihr seid auf der Suche nach einem Au-pair für Eure Familie? Dann solltet Ihr die folgenden Tipps beachten, um keine unschönen Überraschungen zu erleben und einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.

Im folgenden Artikel erfahrt ihr, wie ihr das Vertragliche mit dem neuen Au-pair regelt und so für einen ungestörten Tagesablauf sorgt.

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Maria Sbytova - Shutterstock

Warum einen Au-pair beschäftigen?

Es gibt viele Gründe, weshalb ihr als berufstätige Eltern einen Au-pair einstellen möchtet. Häufig schließen die Kindergärten zu früh, in der Schule fallen Stunden aus, ihr müsst mal wieder länger arbeiten und eure Eltern wohnen auch nicht gerade um die Ecke, um euch zu helfen. Solche Tage kommen gerade bei jungen Eltern regelmäßig vor, sodass ihr eine gute Lösung braucht, um alles bewältigen zu können. Habt ihr deshalb schon einmal darüber nachgedacht, einen Au-pair zu beschäftigen?

Bei Au-pairs handelt es sich in der Regel um junge Menschen um die 20, die mit bei euch im Haus leben, aus anderen Ländern stammen und an Deutschlands Kultur und Leben interessiert sind. Sie haben bereits Kinder betreut, sind aber dennoch kein Ersatz für eine Tagesmutter, die ausschließlich zur Betreuung von Kindern engagiert wird.

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VGstockstudio - Shutterstock

Korrekten Vertrag mit Au-pair schließen

Deutschlandweit steigen die Zahlen für Au-pair-Vermittlungen. Es hat sich gezeigt, dass im Jahr 2015 circa 11.000 junge Leute als Au-pair bei deutschen Familien beschäftigt waren. Eine gute Lösung, denn der Vertrag mit einem Au-pair beruht auf Gegenseitigkeit, da für die Haushalts- und Betreuungshilfe Kost und Logis frei sind.

Im besten Fall wird ein Au-pair zu einem Teil der Familie und freundet sich mit allen Mitgliedern an. Es werden gemeinsame Abende und Urlaube verbracht, auch auf Familienfesten sind die junge Frau oder der junge Mann herzlich willkommen. Deshalb solltet ihr euch klar darüber sein, ob ihr überhaupt dazu bereit seid, einem fremden Menschen einen derartigen Einblick in eure Privatsphäre zu gewähren.

Arbeitszeiten und Entlohnung festlegen

Ihr könnt einen Au-pair nur bei euch aufnehmen, wenn ihr genügend Platz habt und ihm ein Zimmer zur Verfügung stellen könnt. Darüber hinaus müsst ihr ihm ein monatliches Taschengeld von 260 Euro zahlen und außerdem einen Deutschkurs bezuschussen. Durch den Au-pair steigen eure monatlichen Kosten um circa 500 Euro. Zahlen müsst ihr auch seine Kranken- und Haftpflichtversicherung sowie Monatskarten für den Bus oder die Bahn.

Des Weiteren hat Euer Au-pair einen Anspruch auf jeweils zwei Urlaubstage monatlich und einen freien Tag je Woche. Dafür betreut euer Au-pair nicht nur eure Kinder, sondern steht euch im Haushalt, beim Kochen und Putzen, zur Seite. Dabei sind jedoch höchstens 30 Arbeitsstunden pro Woche erlaubt.

Daher ist ein Au-pair für euch ideal geeignet, wenn ihr nicht mehr als fünf Stunden Unterstützung pro Tag benötigt, sodass eure Kinder stets bestens versorgt sind, wenn sie vom Kindergarten abgeholt werden müssen oder krank sind.

Geeignete Au-pair-Vermittlung finden

Auf der Suche nach einer seriösen Vermittlung solltet ihr darauf achten, ob die jeweilige Agentur Mitglied im Bundes- oder Weltdachverband ist. Auch das Siegel der Gütegemeinschaft Au-pair ist ein Hinweis auf eine seriöse Agentur.

Habt ihr eine geeignete Vermittlung gefunden, müsst ihr zunächst einen umfangreichen Fragebogen beantworten. Auf dieser Basis findet die Agentur geeignete Menschen. Au-pairs müssen andererseits Sprachkenntnisse und Erfahrung in der Kinderbetreuung nachweisen und bereiten sich circa ein Jahr auf ihre Zeit als Au-pair in einem anderen Land vor.

Nicht-EU-Au-pairs benötigen zur Einreise nach Deutschland ein Visum. Abhängig vom Aufenthaltstitel müsst ihr dieses drei Monate gültige Visum bei der Ausländerbehörde vorlegen und umwandeln lassen. Anschließend darf euer Au-pair für maximal ein Jahr bei euch bleiben.

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Photographee.eu - Shutterstock

Au-pair zu Beginn richtig kennenlernen

Gerade zu Beginn solltet ihr euch viel Zeit nehmen, um den Au-pair mit eurem Haus vertraut zu machen und ihm alles zu zeigen. Redet viel miteinander, denn nur so wissen die junge Dame oder der junge Herr, was zu tun ist. Kommuniziert so oft wie möglich, um eine gemeinsame Basis zu finden.

Sorgen darum, dass ein Fremder bei euch im Haushalt lebt, solltet ihr euch nicht machen, denn Au-pairs finden in der Regel schnell eigene Freunde und sind auch sonst selbstständig. Auch die Gefahr, dass euer Kind schlechter sprechen lernt, wenn ein ausländischer Au-pair im Haushalt lebt, ist nicht gegeben. Außerdem müssen alle Au-pairs an einem Deutschkurs teilnehmen und lernen die Sprache schnell besser kennen.

In der Regel verstehen sich Au-pairs schon nach kurzer Zeit sehr gut mit ihrer Gastfamilie und halten auch den Kontakt mit ihr, wenn sie längst schon wieder zu Hause sind. Oft hält die Freundschaft sogar ein Leben lang.

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