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Surfboard Kinder – Diese Boards sind geeignet

Nadine Scheiner
27 Aug 2021
8 min.
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Der Surfsport ist nach wie vor ein sehr beliebter Sport und wird sowohl von Klein als auch von Groß mit viel Leidenschaft betrieben. Wenn Eltern ihrem Kind zum ersten Mal ein Surfboard kaufen möchten, müssen sie noch weitere wichtige Kriterien beachten, die das Surfboard erfüllen soll, damit es den Ansprüchen vom Kind gerecht werden kann. Wer dies beherzigt und sich ausreichend Zeit nimmt sollte ohne Probleme ein kindgerechtes Modell aus der großen Auswahl an Surfboards für sein Kind finden können. Der folgende Ratgeber führt alles Wissenswerte zu dieser Thematik ausführlich auf.

Surfboard Kinder
Von Denis Moskvinov - Shutterstock

Wie ist ein Surfboard aufgebaut?

Ein Surfboard ist folgendermaßen aufgebaut: Es besteht aus Nose, Rocker, Rail, Tail, Deck, Bottom, Stringer, Lesh und Finnen.

Nose

Bei der Nose handelt es sich um die Spitze vom Surfboard. Grundsätzlich bietet eine runde Nose mehr Angleitfähigkeit und Stabilität. Eine breite Nose erleichtert den sogenannten Take-Off und ist somit für Einsteiger und Kinder zu empfehlen. Surfboards mit einer spitzen Nase weisen eine gute Manövrierfähigkeit auf und eignen sich daher eher für Fortgeschrittene.

Rocker

Beim Rocker handelt es sich um die Rocker Scoop Linie. Damit ist der Radius von der Mitte des Boards bis zur Nose bzw. bis zum Tail gemeint. Je nachdem wie die Stärke der Aufbiegung vom Nose Rocker und Tail Rocker aus der Seitenansicht ausfällt, weist das Surfboard andere Fahreigenschaften auf. Grundsätzlich gilt hier: Je flacher diese Linie, desto schneller ist das Surfboard. Und je ausgeprägter, desto wendiger und langsamer ist das Surfboard.

Rail

Die Kanten von einem Surfboard heißen Rail. Auch sie haben einen Einfluss auf die Fahreigenschaften. Runde und dicke Kanten verbessern die Auflage bei langsamen, kraftlosen und kleinen Wellen. Scharfe und kantige Rails sorgen sorgen für mehr Halt in der Welle.

Tail

Das Tail ist das hintere Ende vom Surfboard. Hier gibt es viele verschiedene Bauformen. Zu den Basisformen gehören Pin und Square Tails. Dann gibt es noch Fish Tails, Swallow Tails, Diamond Tails, Round Tails etc. Je nachdem für welche Tailart man sich entscheidet, wird das Strömungsverhalten beeinflusst.

Deck, Bottom und Stringer

Das Deck ist die Oberfläche und der Bottom ist die Seite, die auf dem Wasser aufliegt. Durch die Mitte des Boards zieht sich ein Streifen aus Holz, welcher als Stringer bezeichnet wird. Der Stringer kann unterschiedlich dick sein, und beeinflusst so je nach Dicke die Resistenz des Surfboards. Die Finnen befinden sich an der Unterseite vom Tail. Je nach Modell variiert die Anzahl. Maximal können es pro Surfbrett bis zu 5 Stück sein. Je nachdem wie viele vorhanden sind, beeinflussen sie die Manövrierfähigkeit und Stabilität. Inzwischen gibt es hier verschiedene Finnen-Systeme wie zum Beispiel herausnehmbare Finnen, um den Transport und die Lagerung zu vereinfachen. Dann gibt es auch Finnen, die fest im Board einlaminiert sind.

Lesh

Die Lesh gehört zwar nicht direkt zum Surfboard, da man auch ohne sie surfen kann, trotzdem ist sie eine wichtige Sicherheitsvorkehrung, die Leben retten kann. Die Lesh ist eine Art Leine, die eine Verbindung zwischen dem Surfboard und dem Surfer herstellt. Eine Seite dieser Leine ist am Leash Plug und zwar am hinteren Ende vom Board befestigt. Die andere Seite wird mittels Klettverschluss am Fußgelenk angebracht. Alles in allem sorgt diese Leine dafür, dass das Board nicht unerreichbar weit weg von einem gespült wird, wenn man vom Board fällt. Beim Kauf sollte man unbedingt darauf achten, dass die Lesh eine hohe Qualität aufweist. Des Weiteren muss sie auf die Länge vom Surfbrett und die Körpergröße angepasst werden. Im Segment der Kinder Surfboards ist im Lieferumfang der meisten Modelle bereits eine Lesh enthalten.

Wie werden Surfboard-Maße umgerechnet?

Die Maße von einem Surfboard werden immer in Fuß und Zoll angegeben. Diese Messwerte werden folgendermaßen umgerechnet:

  • 1 Foot/Fuß ergibt 30,49 Zentimeter
  • 1 Inch/Zoll ergibt 2,54 Zentimeter

Welche Arten von Surfboards gibt es?

Bevor man sich mit dem Kauf eines Kinder Surfboards auseinandersetzt, sollte man sich zunächst die vielen verschiedenen Arten an Surfboards anschauen. So kann man direkt herausfiltern welche Arten für ein Kind in Frage kommen und welche nicht. Die folgende Auswahl stellt die 7 verschiedenen Surfboard-Typen ausführlich vor.

Typ 1: Das Shortboard

Eins vorweg: Das Shortboard eignet sich aufgrund seines Aufbaus eher für Profi-Surfer, sprich für Surfer mit viel Erfahrung. Bei den Tails hat man beim Shortboard die Wahl zwischen einem gerade geschnittenen Heck (Squaretail), einem Heck in Fischflossenform (Swallowtail), und dem spitz zulaufendem Heck (Pintail). Gemeinsam haben alle Shortboards, dass sie aufgrund ihres geringen Volumens einen geringen Auftrieb haben, wodurch sie nicht nur wenig Stabilität bieten, sie machen dem Surfer auch das Anpaddeln schwierig. Für Kinder sind Shortboards also nicht zu empfehlen. All diese Eigenschaften bringen aber für erfahrene Surfer viele Vorteile mit sich. Diese Surfboards sind nämlich bestens für große und steile Wellen geeignet, da sie aufgrund ihrer Drehfreudigkeit schnelle und kraftvolle Manöver ermöglichen. Die Länge beträgt hier zwischen 4’9´´ und 7, die Breite 17´´ bis 19´ ´ und die Dicke 2´´ bis 3´´.

Typ 2: Das Funboard

Das Funboard ist schlanker als das Malibu-Surfboard und eignet sich daher bestens für Surfer, die schon ein wenig Erfahrung gesammelt haben und sich nun ein Surfboard wünschen, welches besser zu manövrieren ist und agiler. Des Weiteren zeichnet sich dieses Board durch sein geringes Volumen auf, wodurch es im Vergleich zum Shortboard leicht anzubandeln ist. Wer sich ein gutes Verhältnis zwischen Angleitfreude und Stabilität wünscht ist mit diesem Board besten beraten. Vereinzelt eignet es sich sogar für Einsteiger, die sich schon zu Beginn viel zutrauen. In der längeren Variante eignet sich das Funboard auch für Einsteiger mit einem geringen Gewicht und somit auch für größere Kinder. Die Maße belaufen sich hier auf eine Länge von 6´8´´ bis 7´6´´ , einer Breite von 21-22´´ und einer Dicke von 2½“ bis 3½“.

Typ 3: Mini-Malibu

Das Mini-Malibu ist das perfekte Surfboard für Einsteiger und aufgrund der Größenverhältnisse auch für Kinder geeignet, die bereits einen Wellenreitkurs in der Surfschule absolviert haben. Sie zeichnen sich durch ihr großes Volumen, dem geringen Rocker und der runden Nose aus, wodurch sie sehr leicht anzupaddeln sind. Des Weiteren zeichnen sie sich durch ihre große Standfestigkeit aus, so dass sie auch kleine Anfängerfehler problemlos verzeihen. Da sie eine große Wellenausbeute bieten, stellen sich mit einem Mini-Malibu auch schnell die ersten Erfolgserlebnisse ein. Von den Maßen her sind sie etwas kürzer als Longboards, so um die 7´6´´ und verfügen über ein bis drei Finnen.

Typ 4: Malibu

Der große Bruder vom Mini-Malibu ist das Malibu-Surfboard. Sie sind nicht nur länger als Mini-Malibus sondern auch als Funboards. Des Weiteren weisen sie eine breite und runde Spitze (Nose) auf und ein vergleichbar hohes Volumen. Sie gleiten aufgrund dessen besser und sind leichter anzupaddeln. Fehler verzeihen sie so ebenfalls eher und weisen eine hohe Stabilität auf. Geeignet sind diese Surfboards für Fortgeschrittene Surfer und so auch für ältere Kinder. Als Einstiegsboard ist diese Variante aber nicht so manövrierfreudig und drehfreudig wie ein Fun- oder Shortboard.

Typ 5: Fish, Retro Fish

Dieses Surfboard kann man aufgrund seiner Eigenschaften als sogenannten Zwischenschritt zwischen dem Funboard und dem Shortboard bezeichnen. Vom Volumen und der Größe liegt es genau zwischen diesen beiden Board-Varianten. Trotzdem zeichnet es sich durch eine Besonderheit und zwar dem Swallowtail aus. Dabei handelt es sich um ein Heck mit Spitzen, welches optisch an eine Schwanzflosse vom Fisch erinnert, wodurch das Surfboard seinen Namen erhielt. Aufgrund dieser Bauweise ist ein Fish-Surfboard auch bestens für schwierige Umgebungen wie Fluss-Spots oder kleinen, unregelmäßigen Wellen bestens geeignet, da das Swallowtaill für ausreichend Geschwindigkeit sorgt. Die abgewandelte Variante mit dem Namen Retro Fish ist etwas kürzer in der Länge und besitzt ein höheres Volumen, wodurch eine gute Wellenausbeute unterstützt wird. Für Einsteiger und so auch für Kinder sind diese beiden Board-Varianten leider nicht zu empfehlen.

Typ 6: Longboard

Die Grenzen zwischen einem Malibu und einem Longboard sind fließend. Im direkten Vergleich ist das Longboard etwas länger als das Malibu-Board. Es ist bestens für kleine bis mittlere Wellen geeignet, die regelmäßig hereinkommen und sich langsam aufbauen. Dank des großen Volumens ist für viel Auftrieb gesorgt, so dass nahezu jede Welle mitgenommen werden kann. Leider ist auch dieses Board nicht für Kinder und Einsteiger geeignet, da Turns und Manöver mit diesem Surfboard nicht einfach erlernbar sind. Nicht zu unterschätzen ist außerdem das hohe Sicherheitsrisiko, welches mit einem Longboard einhergeht. Aufgrund seiner Größe bietet es nämlich eine große Angriffsfläche für Wind, so dass es zu einem richtigen Geschoss werden kann, falls der Surfer über das Brett die Kontrolle verliert. Schon aus diesem Grund eignet es sich nur für erfahrene Surfer.

Typ 7: Soft-Surfboards: Das beste Einstiegsmodell für Anfänger und Kinder

Eine weitere Unterform unter den Surfboards ist das Softboard. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, bestehen diese Boards aus weichem Schaum und besitzen eine angenehm weiche und flexible Oberfläche. Die Finnen sind weniger scharf, wodurch das Verletzungsrisiko verringert wird. Alles in allem sorgt das Material für eine angenehme Dämpfung und die biegsamen Finnen verhindern Schnittverletzungen. Hinzu kommt, dass Softboards trotzdem sehr unempfindlich und dazu noch preiswert sind. Trotz der weichen Bauweise überzeugen sie mit einem guten Fahrverhalten, so dass sie auch in anspruchsvollen Wellen zum Einsatz kommen können. Es gibt jedoch ein kleines aber zu verschmerzendes Manko bei diesen Surfboards. Sie sind im Vergleich zu Modellen aus Polyester oder Epoxy etwas schwerer, wodurch sich der Transport etwas schwieriger gestaltet.

Welches Surfboard eignet sich für Kinder und Anfänger?

Für Anfänger und so auch für Kinder sind am besten, natürlich in Relation zur Körpergröße, Surfboards mit folgenden Eigenschaften geeignet: Sie sollten lang, breit und dick sein. Wie bereits kurz erwähnt ist das Mini-Malibu ein perfektes Kinderboard. In Surfschulen kommt es als Softboard-Variante zum Einsatz. Durch die Länge von 7´6´´ bis 8´ und dem guten Volumen und der angemessenen Breite sowie durch die runde Nose haben diese Surfboards einen sehr hohen Auftrieb, wodurch sie zusammen mit der Größe stabil im Wasser liegen. So lässt es sich auch wunderbar einfach und recht schnell Anpaddeln. Das garantiert zudem eine hohe Wellenausbeute, so dass Kinder mit diesem Surfboard langsam und sicher ein Gefühl für die Wellen entwickeln können, ihr Gleichgewicht schulen können und leichte Turns und Take-Offs in kleinen bis mittelgroßen Wellen trainieren können. Geeignet sind Mini-Malibus aber nicht nur für Kinder sondern auch für Surfer, die bereits erste Erfahrungen gesammelt haben. Die Körpergröße spielt natürlich auch immer eine wichtige Rolle bei der Suche nach einem geeigneten Surfboard genauso wie das Gewicht. Für die Berechnung der Größe für ein Einsteiger-Surfboard gilt folgende Faustformel:

Körpergröße plus mindestens 30 cm (je nach Gewicht) ergibt die Größe vom Surfboard.

Welche Hersteller verkaufen Softboards?

TriBord

Ein sehr bekannter und beliebter Hersteller in diesem Segment ist TriBord. Der Hersteller hat seinen Sitz in Hendaye, welches direkt in der Atlantikküste liegt und somit mit direktem Kontakt zum Wasser. Das Angebot des Herstellers bietet eine große Auswahl an Surf, Bodyboard und Zubehör- Artikel und eine eine vielseitige Produktpalette aus weiteren Wasser- , Segel-, Surf und Tauchsportarten. Eins der zu empfehlenden Surfboards des Herstellers für Kinder ist zum Beispiel das Schaumstoff 100 Soft 6′ inklusive Leash und Finnen. Es eignet sich für Kinder bis zu einem Gewicht von 25 Kilogramm.

BIC

Die Surfboards von BIC zeichnen sich durch ihre stabile Dura-Tec-Bauweise aus, wodurch sie zu einem perfekten Board sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene werden. Zu empfehlen ist hier insbesondere die G-Board Serie des Herstellers, da diese die bereits beschriebenen Softboards beinhaltet, die für Kinder und Neulinge sehr zu empfehlen sind, da sie sehr weich sind und eine geringe Verletzungsgefahr aufweisen. Für etwas ältere Kinder und junge Erwachsene eignet sich zum Beispiel auch das BIC Surf 6’7″. Es ist für junge Surfer bis zu einem Körpergewicht von 50 kg und für Fortgeschrittene Surfer bis zu 70 Kilogramm ausgelegt. Es besteht zu 100 Prozent aus hochwertigem Polyethylen.

NSP

Eine weitere sehr bekannte Marke, die auch Surfboards für Kinder verkauft ist NSP Boards. Das Portfolio des Herstellers umfasst moderne und sehr hochwertige Epoxy-Boards, die inzwischen auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen. Sie sind kaum schwerer als herkömmliche Polyester-Boards und überzeugen außerdem durch ihre Robustheit und Langlebigkeit. Dabei wurden die Shapes in Hawaii über Jahre hinweg weiter entwickelt. Das NSP 6’6“ Classic Fish Surfboard eignet sich zum Beispiel für junge Surfer bis zu einem Körpergewicht von 50 Kilogramm.

Fazit - Surfboard Kinder

Unabhängig davon, ob es das erste Surfboard für das Kind sein soll oder ein Erwachsenen-Modell: Vor dem Kauf eines bestimmten Boards sollte man sich zunächst ausführlich informieren und unbedingt auf Qualität und Verarbeitung achten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte ein etwas höherpreisiges Markenmodell bevorzugen. So kann man sich nicht nur sicher sein, dass es eine hochwertige Verarbeitung aufweist, sondern auch dass es alle relevanten Sicherheitsstandards erfüllt.

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