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Judoanzug Kinder – So findet ihr die passenden

Nadine Scheiner
02 Sep 2021
8 min.
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Judoanzug Kinder
Von NeonShot - Shutterstock
  • Üblicherweise besteht ein Judoanzug aus drei Komponenten: der Jacke (jap. Uwagi), der Hose (jap. Zubon) und dem Gürtel (jap. Obi). Alles drei zusammen ergibt den Judo-Anzug (jap. Keiko-Gi oder Dogi).
  • Die Jacke ist aus dem stärksten und schwersten Stoff gearbeitet und ist in der Regel komplett aus Baumwolle und in der Judo-typischen Reiskornwebung gewebt.
  • Das klassische Design des Judoanzugs leitet sich aus der traditionellen japanischen Unterwäsche ab, die unter dem Kimono getragen wurde. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass in der Regel unter dem Judoanzug auf den japanischen Judoturnieren keinerlei Unterwäsche getragen wird.

Der Judoanzug

Bei Judo handelt es sich um eine alte asiatische Kampfsportart und diese erfreut sich auch hierzulande einer großen Beliebtheit. Es gibt heute zahlreiche Judoklubs, die bereits von Kindern besucht werden. Dort werden Wettkämpfe ausgetragen, trainiert und Disziplin sowie Ausdauer gelernt. Doch beginnt euer Kind mit dem Judo-Kampfsport, dann benötigt es dazu auch dir richtige Kleidung und einen Gürtel. Selbst als absoluter Anfänger kommt euer Kind nicht ohne den weißen Gürtel aus. Doch dann mit fortgeschrittenen Können und den bestandenen Gürtelprüfungen kommt dann zumindest noch der weiß-gelbe oder gelbe Gürtel hinzu, und wenn das Kind beim Sport bleibt, dann gibt auch noch höhere Gürtelfarben. Beim Judo-Sport werden ähnliche Anzüge verwendet, wie in den anderen Budo-Kampfsportarten, aber dennoch gibt es einige Unterschiede im Schnitt und auch im Stoff.

Der Ursprung und der Name der Budo-Kampfanzüge

In allen Kampfsportarten, die aus Japan stammen, werden ähnliche Anzüge verwendet und diese unterscheiden sich für den Laien kaum voneinander. Zusammenfassend werden die japanischen Kampfsportarten als „Budo“ bezeichnet und daher werdet ihr bei der Suche nach einem Kinder Judoanzug auch oftmals auf den Begriff Budo-Anzug treffen. Dabei kann es sich um einen Anzug für Judo handeln, aber auch für Aikido oder Karate. Da all diese Sportarten ihren Ursprung in Japan haben, wird bei ihrer Ausübung auch eine einheitliche Kleidung getragen und diese geht auf die traditionelle japanische Kleidung zurück.

In Japan werden die Judoanzüge als Dogi bezeichnet und international wird eher der Begriff „Keikogi“ verwendet und das bedeutet im japanischen soviel wie „Trainingsanzug“ und bezieht sich nicht speziell auf die Kampfsportarten. Gern wird auch abgekürzt mit einfach „Gi“ und damit ein Unterschied zwischen den Sportarten gemacht werden kann, wird einfach der Name der entsprechenden Sportart davor gesetzt, also für Judo „Judogi“.

Die Bekleidungsteile des Judogi

Ein Judoanzug, ganz egal ob für Kinder oder Erwachsene setzt sich stets aus drei Teilen zusammen: dem Oberteil, der Hose und dem Gürtel. Der Gürtel ist zwingend, denn mit ihm wird das Oberteil geschlossen und zeigt zudem auch die Gradierung seines Trägers an. Ohne Gürtel ist ein Training oder ein Wettkampf nicht erlaubt, denn viele der Würfe sind darauf angewiesen, richtig in das Oberteil greifen zu können. Das Oberteil wird als „Uwagi“ bezeichnet, die Hose als „Zubon“ und der Gürtel als „Obi“. Wenn ihr euch im Handel umseht, dann werdet ihr sehr schnell feststellen, dass die Judoanzüge in den meisten Fällen stets aus den drei Teilen bestehen, wobei der Gürtel stets weiß ist. Teilweise kann es jedoch auch sein, dass der weiße Gürtel, also der Anfängergürtel nicht dabei ist. Denn besonders bei Kindern, die öfters einen neuen Judoanzug benötigen, da sie aus dem alten herausgewachsen sind, ist nicht jedes Mal ein neuer Gürtel notwendig, besonders kein weißer. Denn zumeist hat das Kind dann schon einen gelben, orangen oder grünen Gürtel erworben, durch den der Fortschritt des Trägers angezeigt wird.

Das Oberteil „Uwagi“

Wie bei allen Kampfsportarten wird das Oberteil des Judoanzuges wie eine Jacke angezogen und dann mit dem Gürtel zugebunden. Dabei liegt das linke Seitenteil des Uwagi stets über dem rechten Teil. Im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten ist das Oberteil beim Judo besonders großen Belastungen ausgesetzt und daher ist es nicht empfehlenswert, ein Oberteil aus einer anderen Budo-Kampfsportart zu wählen, das mit einer Schnürung versehen ist. Über eine solche Schnürung in der Taille verfügen zumeist Karate- oder Jiu Jitsu-Anzüge. Doch eine solche Schnürung würde beim Judo, wo die meisten Techniken damit arbeiten, den Gegner bzw. die Gegnerin am Oberteil zu ziehen und damit Kraft auszuüben, schnell reißen.
Eben aus diesem selben Grund ist das Oberteil eines Judoanzugs aus einem schweren, dicken Stoff gemacht. Dann so kann es die Belastungen aushalten, da es reißfest ist und damit ein möglichst guter Griff ermöglicht werden kann, ist das Material rau. Viele Hersteller geben deshalb auch die Dicke des Gewebes genau an. Dabei müsst ihr beachten, dass hier mit den englischen Maßeinheiten Unzen pro Yard gearbeitet wird. Für einen normalen Kampfsportanzug sind 8 bis 16 Unzen normal, doch im Judo wird ein höherer Wert bevorzugt. Aber es gibt keine genauen Vorgaben, zumindest jetzt noch nicht und so muss jeder für sich selbst zwischen der Reißfestigkeit und dem Tragekomfort entscheiden. So ist eine besonders dicke Jacke eher unangenehm zu tragen, da sie sehr steif ist, aber im Vergleich dazu reißt eine leichtere schneller.

Die Hose „Zubon“

Im Judo ist die Hose ebenso wie das Oberteil aus Baumwolle gefertigt und ist lang. Für den Judosport ist eine kurze Hose nicht empfehlenswert, denn so werden schmerzhafte Schürfwunden an den Beinen riskiert. Da im Judo viel am Boden auf den Matten gekämpft wird, sind zumindest die Knie, aber besser auch die Schienbeine vor dem gefürchteten Mattenbrand geschützt mit einer langen Hose. Doch das bedeutet für die Hosen, dass auch sie sehr hohen Belastungen ausgesetzt sind und aus diesem Grund sind oftmals im Kniebereich extra Stoffschichten eingenäht, damit die Widerstandsfähigkeit erhöht wird. Aber diese Verstärkungen im Kniebereich sind nicht bei allen Judoanzügen vorhanden.

Zudem werdet ihr drei verschieden Arten von Schnitten bei den Hosen finden. Der üblichste ist ein gerader Schnitt, doch daneben gibt auch noch noch Hosen im Karottenschnitt. Bei dieser Hose verengt sich die Hose nach unten hin. Diese ist vor allem bei den Kampfsportarten beliebt, wo viel mit Tritten gearbeitet wird, denn so wird ein verheddern verhindert. Doch für den Judosport ist das nicht nötig, auch wenn diese Art Hosen keine Behinderung darstellt. Bei der dritten Form handelt es sich um eine Dreiviertelform, und wie der Name schon sagt, ist hier die Hose etwas kürzer und endet meist schon in der Mitte des Unterschenkels. Diese Form wird von manchen Judosportlern bevorzugt, aber nötig ist sie nicht. Ein Tipp, wenn es um den Kauf eines Kinder Judoanzugs geht: Hier sind längere Hosen empfehlenswert, denn so können sie noch eine Weile hinauswachsen. Der Grund ist, dass die Schnürung der Hosen es erlaubt sie flexibel auf den Hüftumfang einzustellen. Somit kann die Hose lange getragen werden, selbst wenn die Beinlänge bereits einer Dreiviertelhose ähnelt, da das Kind gewachsen ist.

Die Farbe des Judoanzuges: Hose und Oberteil

Im Handel werden die unterschiedlichsten Farben für Judoanzüge angeboten, jedoch bringt das keinen Unterschied im Können des Trägers zur Geltung, wie das beim Gürtel der Fall ist. In der Regel ist der Judoanzug weiß, aber auch blau kann hin und wieder gefunden werden. Welche Farbe ihr wählt, ist ganz euch überlassen. Diese unterschiedlichen Farben sind eigentlich nur im Wettkampf von Bedeutung, damit die Gegner besser auseinandergehalten werden können – eben ähnlich wie beim Fußball mit den Trikots. Doch wenn es darum geht, nicht aus der Masse herauszustechen, dann ist ein weißer Judoanzug das Beste. Teilweise sind auch Judoanzüge zu finden, die mit Aufnähern auf den Schultern, am Hosenbund oder den Jackenkanten beispielsweise versehen sind. Auch diese unerheblich und sind zumeist nur Eigenwerbung des Herstellers.

Die richtige Größe beim Judoanzug wählen

Wenn ihr eurem Kind einen Judoanzug kaufen möchtet, dann müsst ihr vor allem darauf achten, dass dieser richtig sitzt! Das heißt, die Ärmel sollten keinesfalls über die Handgelenke reichen und auch die Hosenbeine sollten nicht über die Knöchel gehen. Sind beide zu lang, dann kann es zu schweren Verletzungen der Finger und Zehen kommen, wenn sich diese im Eifer des Kampfes in dem Stoff verfangen. Sind die Ärmel und/oder die Hosenbeine zu lang, dann müsst ihr diese auf die passende Länge einkürzen und das funktioniert ganz einfach.

Was die Größenangaben angeht, so bestehen diese bei den Judoanzügen zumeist aus Zentimeter-Angaben. Das Beste ist es, zur Wahl der richtigen Größe, nach der vorigen Berücksichtigung des Anzug-spezifischen Einlaufverhaltens, die Körpergröße des Kindes zu ermitteln und diese dann auf die nächste Zehnerstelle aufzurunden. Also beispielsweise, das Kind ist 122 groß – Anzuggröße 130!

Dabei handelt es sich um die sicherste Methode, denn ein etwas zu großer Anzug lässt sich in der Regel „einschrumpfen“. Doch ist der Anzug zu klein, dann ist er zu klein.

Diese Fragen entscheiden häufig beim Kauf eines Judoanzuges:

  • Welche Größe wird benötigt?
  • Wie viel darf der Judoanzug kosten?
  • Soll der Judoanzug für das Training sein oder auch für den Wettkampf geeignet sein?
  • Welche Farbe soll der Judoanzug haben? (Blau oder weiß?)
  • Für wen ist der Judogi?

Judoanzug Hersteller

Adidas

Adidas ist einer der größten Hersteller von Sportartikel weltweit und setzt die höchsten Qualitätsstandards. Der Hersteller beschreitet immer wieder neue Wege und nicht umsonst sind die Judoanzüge von Adidas in den meistern Judokadern der Welt zu finden. Nicht nur die erstklassige Material- und Verarbeitungsqualität zeichnet sich ein Judoanzug von Adidas aus, sondern der Hersteller ist einer der wenigen, der bei seinen Judoanzügen nicht nur auf reine Baumwolle setzt, sondern auch noch einen gewissen Anteil an Kunstfasern einwebt. Damit wird eine enorme Strapazierfähigkeit erreicht in Verbindung mit einem angenehm leichten Tragekomfort. Somit kann mit diesen Anzügen eigentlich nichts falsch gemacht werden – aber entsprechend fallen auch die Preise aus.

Danrho

Dieser Hersteller ist die Nummer eins bei vielen Hobbysportlern, wenn es darum geht, hohe Qualität zu einem günstigen Preis zu erhalten. Danrho stellt ausschließlich Gis her und hier ist die größte Sparte selbstverständlich die Judoanzüge. Die Judoanzüge des Herstellers überzeugen durch ihr klassisches Design, 100 % Baumwolle und den angemessenen Preisen. Einen guten Danrho Judoanzug könnt ihr bereits für unter 100 Euro erwerben. Das ist ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das vor allem für die Hobby-Judokas ohne großartige Wettkampfambitionen sehr attraktiv ist.

Ju-Sports

Hier handelt es sich um eine Eigenmarke des gleichnamigen Internet-Händlers. Besonders die Kinder Judoanzüge von Ju-Sports sind besonders beliebt, denn sie warten mit netten Details auf, wie beispielsweise Bestickungen. Auch wenn Ju-Sports noch relativ jung ist, so hat sich die Marke bereits im Judosport ebenso wie Adidas und Danrho etabliert. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der Hersteller legt größten Wert auf eine solide Qualität. Für Hobbysportler ist es letztendlich eine Frage des Geschmacks, aber für den Wettkampfsportler sind die Ju-Sports-Judoanzüge leider mehrheitlich ungeeignet, den sie entsprechen nicht den besonderen Spezifikationen für Judoturniere.

Die Pflege eines Judoanzuges

Wenn es darum geht, einen Judogi, also einen Judoanzug zu waschen, dann muss auf ein paar Dinge geachtet werden. Zuerst wäre da, dass der Judoanzug garantiert beim ersten Waschen etwas einläuft. Daher beim Kauf in der Größentabelle darauf achten, ob sich die Größe auf einen gewaschenen oder ungewaschenen Judoanzug bezieht.

Zudem ist es von dem jeweiligen Anzug abhängig, wie viel er einläuft, aber das könnt ihr der Produktbeschreibung entnehmen. In der Regel beläuft sich der Wert zwischen drei und 10 cm. Generell ist es empfehlenswert, den Anzug bei den ersten fünf bis 10 Mal bei 30 Grad zu waschen und danach auf der Leine zu trocknen. So kann ein zu starkes Einlaufen verhindert werden. Ist der Judoanzug dann in dem normalen Trainingsbetrieb, dann kann die normale eingenähte Waschanleitung befolgt werden und hier sind in der Regel 60 Grad angegeben, um eine gute Hygiene zu gewährleisten. Zudem sollte auf Weichspüler verzichtet werden, denn diese schwächen das Material auf die Dauer und der Gegner findet einen deutlichen festeren Griff. Auch im Trockner wird der Judoanzug weicher, als auf der Leine!

FAQ - Judoanzüge für Kinder

Wie oft sollte ein Judoanzug gewaschen werden?

Grundsätzlich sollte der Judoanzug gewaschen werden, wenn er nach dem Training durchgeschwitzt ist. Also nach jedem Training!

Existiert eine Größentabelle für Judoanzüge?

In der Regel macht eine Größentabelle keinen Sinn, denn die Anzüge der einzelnen Hersteller fallen ganz unterschiedlich aus.

Was kostet ein Judoanzug?

Es gibt ein Einsteigermodell bereits ab 20 Euro für das Judotraining. Die Judoanzüge, die für den Wettkampf geeignet sind und über eine bessere, dickere und festere Qualität verfügen, sind entsprechend teurer. Hier gehen die Preise dann schon über 100 Euro.

Welcher Kinder Judoanzug überzeugt von Qualität und Preis?

Für die „Kleinsten“ und die jugendlichen Judokas gibt es ganz besondere Anforderungen an die Qualität aber auch an den Preis.

Welcher Judogürtel wird benötigt?

Wird ein Judoanzug gekauft, dann sollte man sich über den passenden Gürtel informieren. Besonders die Farbe, die den aktuellen Grad des Kämpfers widerspiegelt, aber auch die Breite und die Länge sowie das Material müssen beim Kauf des Gürtels beachtet werden. Ein Anfänger- bzw. Einsteigergürtel ist stets weiß.

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