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Windelfrei – 10 Punkte um Dein Kind zu unterstützen

Nadine Scheiner
07 Sep 2018
4 min.
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Gehört ihr auch zu den Eltern, die es nicht abwarten können, ihren Sprössling endlich windelfrei zu erleben? Wenn das so ist, dann solltet ihr euch in Geduld üben. Denn beschleunigen oder gar erzwingen kann man das „Trockenwerden“ nicht. Erst wenn Kinder eine entsprechende körperliche und geistige Entwicklung erreicht haben und die Schließmuskeln von Blase und Darm beherrschen, werden sie windelfrei. In der Regel ist das die Zeit zwischen dem 18. und dem 30. Monat. Was ihr natürlich machen könnt, ist euer Kind in dieser Lernphase zu unterstützen.

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EvgeniiAnd - Shutterstock

Das Töpfchen oder die große Toilette?

Lasst die Kinder selbst entscheiden, wo sie ihr Geschäft verrichten wollen. Manche finden die Toilettenschüssel toll und wollen sie auch benutzen. In diesem Fall solltet ihr einen hübschen Toilettenbrillenaufsatz kaufen und diesen bei Bedarf auf die normale Toilette setzen. Eventuell kann ein kleiner Hocker dem Kind helfen, selbstständig auf dem Aufsatz Platz zu nehmen.

Wie soll ich mein Kind ermutigen, windelfrei zu werden?

Generell gilt: Lob ist viel effektiver als Schimpfen oder gar Drohen. Zeigt dem Kind niemals, dass sein „Geschäft“ etwas ist, wovor man sich ekelt. Auch wenn es toll wäre, wenn das Kind so früh wie möglich windelfrei wird: dass ab und an etwas in die Hose geht, ist vollkommen natürlich.

Rechnet damit, dass am Anfang noch viele „Pannen“ passieren. Vor allem jüngere Kinder vergessen beim Spielen alles um sich herum, ja auch das Töpfchen. Das sollte kein Drama auslösen. Versucht dem „Vorfall“ so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken. Vergesst nicht, das Kind zu loben, wenn es auf dem Töpfchen war und alles gut geklappt hat. Kleinere Belohnungen, beispielsweise Sticker, können für das Kind sehr motivierend sein. Größere Belohnungen dagegen sind nicht zu empfehlen.

Woran erkenne ich, dass mein Kind muss?

Ihr könnt euer Kind dabei unterstützen, windelfrei zu werden, indem ihr auf seine Signale achtet.

  • Ist das Kind plötzlich ruhig?
  • Zieht es GrimassenVerkriecht es sich in eine ruhige Ecke?
  • Lässt es euch wissen, dass es Bauchweh hat?
  • Drückt es und krümmt es sich dabei?
  • Wird es unruhig und hüpft von einem Bein auf das andere?

Wie konsequent muss ich sein?

Das Kind windelfrei zu bekommen ist ein großes Projekt, bei dem neben Eltern auch Großeltern sowie Erzieher der Kinderkrippe mitwirken sollten. Experten empfehlen allen Beteiligten, konsequent zu bleiben und keinen Schritt zurückzumachen. Dies kann schnell passieren, etwa wenn ihr einen Stadtbummel plant, euer Kind aber nicht windelfrei ist und ihr sicher gehen wollt, dass unterwegs keine „Panne“ passieren wird. Schnell ist die Windel wieder angezogen und das Kind darf in alte Verhaltensmuster zurückfallen.

Eine Erkrankung mit Durchfall darf natürlich eine Ausnahme bilden.

Routinen einführen

Ihr könnt das Kind dabei unterstützen, windelfrei zu werden, indem ihr Routinen einführt. Ermuntert das Kind vor dem Mittagsschlaf, vor dem Zubettgehen oder bevor es aus dem Haus geht, sein Geschäft zu erledigen.

Wieviel Zuwendung braucht mein Kind?

Um endlich windelfrei zu werden, braucht das Kind viel Zuwendung und positive Emotionen, ansonsten ist es wenig motiviert, bei diesem Spiel mitzumachen.

Wie wäre es, wenn ihr den Toilettengang mit einem lustigen Spiel verbindet? Oder vielleicht einem witzigen Lied? Schenkt eurem Kind viel Aufmerksamkeit und lasst es vielleicht mitentscheiden, welches Unterhöschen es anziehen darf. Kinder werden schneller windelfrei, wenn sie dabei positive Unterstützung erfahren.

Windelfrei nachts?

Schlaf ist ein wichtiges Grundbedürfnis, das nicht zu kurz kommen darf. Auch dann nicht, wenn das Kind gerade dabei ist, windelfrei zu werden. Für die Nacht kann es vorsichtshalber eine Windel tragen und es ist schön, wenn diese am Morgen trocken ist. Wenn nicht, dann ist es kein Weltuntergang. Gönnt euch und euren Kindern die nächtliche Ruhe.

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denis kalinichenko - Shutterstock

Die richtige Kleidung

Wenn das Kind windelfrei aus dem Haus geht, dann sollte es so angezogen sein, dass es schnell die Hose herunterziehen kann. Dies dürfte bei einem Schneeanzug ein wenig schwierig werden. Anfangs könnt ihr ruhig eine Windel mitnehmen, solltet ihr im Notfall keine Toilette finden.

Wie oft soll ich mein Kind fragen, ob es muss?

Nicht zu oft. Das Kind wird nicht schneller windelfrei, nur weil es alle fünf Minuten gefragt wird, ob es aufs Töpfchen muss. Der Toilettengang sollte auf gar keinen Fall zum Zentralthema werden.

Ein Kind massiv unter Druck zu setzen, nur weil man es endlich windelfrei erleben möchte, ist wenig erfolgversprechend. Dies kann sogar die Bereitschaft des Kindes reduzieren, sich an die neu aufgestellten Regeln zu halten.

Fazit - Windelfrei

Viele Eltern wollen, dass ihr Kind so früh wie möglich windelfrei wird. Ein einfaches Rezept dafür gibt es nicht. Wenn das Kind Interesse zeigt und Bereitschaft signalisiert, sich von den Windeln zu verabschieden, dann ist es auf dem besten Weg, windelfrei zu werden.

Die Eltern sollten es bei diesem Lernprozess liebevoll unterstützen und nicht unter Druck setzen. Eine positive Zuwendung mit viel Fingerspitzengefühl wird das Kind vor Stress bewahren und bald die ersehnten Ergebnisse liefern.

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