Die Kindererziehung umfasst viele wichtige Bereiche des täglichen Lebens. Schließlich möchte man sein Kind so gut wie möglich auf sein späteres Leben vorbereiten. Zu diesen Lebensbereichen gehört natürlich auch der Umgang mit Geld. Einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld können Kinder nur erlernen, wenn sie Taschengeld bekommen und von den Eltern dementsprechend angeleitet werden. Wenn das Kind das Alter erreicht hat in dem es etwas Geld für sich beanspruchen darf, treten bei den meisten Eltern zunächst viele Fragen auf. Wie hoch darf das Taschengeld sein? In welchen Abständen soll das Kind Taschengeld erhalten? Wie lernt es einen verantwortungsvollen Umgang? All diese Fragen klärt der folgende Ratgeber
Taschengeld Ratgeber – Ab wann wie viel für mein Kind?
Taschengeld für Kinder zwischen 4 -9 Jahre
Für Kinder bis zum 9. Lebensjahr ist eine wöchentliche Auszahlung vom Taschengeld zu empfehlen, da es Kindern in diesem Alter noch schwer fällt über einen ganzen Monat hinweg ihr Taschengeld einzuteilen. Empfohlen wird für diese Altersklasse folgende Taschengeldhöhe:
- 4 bis 5 Jahre: 0,50 EUR
- 6 bis 7 Jahre: 1,50 bis 2,00 EUR
- 8 bis 9 Jahre: 2,00 bis 3,00 EUR
Taschengeld für Kinder zwischen 10 -18 Jahre
Ab einem Alter von 10 Jahren kann das Taschengeld dann monatlich ausgezahlt werden. So können Kinder lernen auch über einen längeren Zeitraum ihr Taschengeld einzuplanen. Empfohlen wird in diesem Altersbereich folgende Taschengeldhöhe:
- 10 bis 11 Jahre: 10,00 bis 13,00 EUR
- 12 bis 13 Jahre: 18,00 bis 22,00 EUR
- 14 bis 15 Jahre: 25,00 bis 30,00 EUR
- 16 bis 17 Jahre: 35,00 bis 45,00 EUR
- 18 Jahre: 70,00 EUR
Bei der empfohlenen Taschengeldhöhe handelt es sich nur um Richtwerte, ihr könnt natürlich selbst entscheiden wie viel Taschengeld ihr eurem Kind geben möchtet
Für was sollten Kinder ihr Taschengeld ausgeben?
Auch in diesem Bereich ist es wichtig, dass ihr mit eurem Kind in Ruhe beratschlagt, für welche Dinge das Taschengeld ausgegeben werden darf. Die Wünsche des Kindes stehen hier natürlich an erster Stelle. So kann das Taschengeld zum Beispiel für Spielzeug, Schokolade oder für ein Buch oder eine Zeitschrift ausgegeben werden. Schließlich besteht das Ziel vom Taschengeld darin, dass sich das Kind seine kleinen Wünsche erfüllt und gleichzeitig lernt mit Geld umzugehen. Des Weiteren kann das Kind sein Taschengeld auch für Freizeitaktivitäten wie für einen Zoo- oder Kinobesuch verwenden.
Kleidung, Essen und Schulbedarf sind Dinge die nicht über das Taschengeld abgedeckt werden. Diese Dinge solltet ihr als Eltern weiterhin selbst bezahlen, da diese Bereiche zu den Grundbedürfnissen gehören. Taschengeld darf von den Eltern nie instrumentalisiert werden. Das bedeutet, dass ihr mit Taschengeld-Entzug droht wenn euer Kind etwas angestellt hat oder das Taschengeld erhöht wenn es zum Beispiel besonders gute Leistungen in der Schule erbracht hat. Das wirkt sich nur negativ auf den richtigen Umgang mit Geld aus und ist daher nicht zu empfehlen.
Was tun beim fehlerhaften Umgang mit dem Taschengeld?
Da das Kind zu Beginn natürlich erst noch lernen muss, wie es mit seinem Geld umgehen soll, gehören kleine Pannen dazu. So kommt es häufig vor, dass sich das Kind von seinem Taschengeld zu viele Süßigkeiten gekauft hat und dadurch kein Geld mehr hat sich sein Lieblingsspielzeug zu kaufen.
Ihr könnt in diesem Fall eurem Kind nur tröstend zur Seite stehen und mit ihm darüber reden, wie es solche Pannen beim nächsten Mal vermeiden kann. Auf keinen Fall dürft ihr dann aus Mitleid eine Ausnahme machen und mehr Taschengeld geben. Dadurch würde das Kind nur lernen, dass es bei einem fehlerhaften Umgang mit seinem Taschengeld einfach einen Nachschub bekommt und dass ist definitiv der falsche Weg.
Wie Kinder zum Sparen animieren?
Kinder sind in der Regel sehr ungeduldig und möchten ein bestimmtes Spielzeug, eine Konsole oder ein neues Fahrrad am liebsten sofort haben. Hier könnt ihr ansetzen und euren Kindern beibringen, dass sie ihr Taschengeld nicht direkt komplett ausgeben. Optimal ist es sie dazu zu animieren, dass sie einen Teil von ihrem Taschengeld zur Seite legen, damit sie sich nach einer gewissen Zeit einen größeren Wunsch erfüllen können. Der Einstieg zum Sparen kann bei jüngeren Kindern durch die Anschaffung einer Spardose erfolgen. Wichtig ist nicht nur, dass sich das Kind seine Spardose selbst aussuchen darf, es sollte auch eigenständig darüber entscheiden wie viel Geld es in die Spardose hineinwerfen möchte.
Was tun wenn das Kind sein Geld verleiht oder Schulden macht?
Eltern machen sich oft große Sorgen, wenn das Kind seinen Klassenkameraden Geld leiht oder selbst Schulden macht. Zunächst solltet ihr eurem Kind vertrauen. Verleiht das Kind aber öfters sein Taschengeld und bekommt es nicht wieder zurück oder macht bei seinen Klassenkameraden zu hohe Schulden, ist es ratsam sich mit dem Kind zusammenzusetzen. Über ein ausführliches Gespräch kann dann zusammen eine Lösung für das Problem gesucht werden. Auch die Ideen des Kindes sind hier natürlich zu berücksichtigen. Schließlich kann es nur so Erfahrungen sammeln und lernen wie es solche Fehler in Zukunft vermeidet.
Fazit - Taschengeld
Es kann durchaus sinnvoll sein, wenn ihr mit eurem Kind auch mal zusammen shoppen geht, um zu zeigen wie das Preis-/Leistungsverhältnis der Waren miteinander verglichen wird oder dass man ruhig einen Fachverkäufer ansprechen kann, falls Fragen auftauchen oder ein bestimmter Artikel gesucht wird. Alles in allem ist wichtig, dass man mit seinem Kind in Kontakt bleibt und immer ein Auge auf das Taschengeld hat, um auftretende Fehler oder Probleme rechtzeitig zu besprechen und Lösungen zu finden.