Hoch

Was macht eine Hebamme?

Nadine Scheiner
04 Sep 2018

Die Schwangerschaft und Geburt eines Kindes ist im Leben jede Frau ein großes und einmaliges Ereignis. Während der Schwangerschaft, der Entbindung und in der Zeit danach ist die Hebamme Euer wichtigster Ansprechpartner und Unterstützer. Jede Frau, die schwanger ist, ein Kind zur Welt bringt oder stillt, kann die Hilfe einer Hebamme in Anspruch nehmen.

Hebammen unterstützen Euch in allen Fragen zur Schwangerschaft, sie können die Geburt leiten, Euer neugeborenes Baby versorgen und Euch im Wochenbett betreuen. Sie erkennen Komplikationen und unternehmen die entsprechenden Schritte, um Schaden abzuwenden.

Inhaltsverzeichnis: 

  • Was tut eine Hebamme für Euch?
  • Wann braucht ihr eine Hebamme?
  • Wo überall arbeiten Hebammen?
  • Wo bekommt Ihr euer Baby?
  • Brauche ich eine Beleghebamme?

Was tut eine Hebamme für Euch?

Die Leistungen einer Hebamme sind vielfältig. Neben der Beratung rund um alle Themen zu Schwangerschaft, Entbindung, Wochenbett, Stillzeit und Umgang mit Eurem Neugeborenen übernimmt sie die Vorsorge, hilft bei Schwangerschaftsbeschwerden, bereitet mit Euch gemeinsam die Geburt vor, übernimmt die Geburtshilfe und die Wochenbettbetreuung für Mutter und Kind sowie die Stillberatung. Die Aufgaben einer Hebamme sind daher ganz besonders vielseitig:

  • Die Hebamme kann Eure Schwangerschaft feststellen und Euch einen Mutterpass ausstellen. Sie kann grundsätzlich auch alle Vorsorgeuntersuchungen übernehmen.
  • Darüber hinaus kann sie Bescheinigungen ausstellen, die ihr für den Arbeitgeber oder Eure Krankenkasse benötigt, damit ihr eure Schwangerschaft nachweisen könnt.
  • Die Hebamme kann Lage und Größe des Kindes ertasten und prüft, ob die Gebärmutter richtig wächst.
  • Sie hört die Herztöne des ungeborenen Kindes ab und führt Blutdruckmessungen durch. Die Ergebnisse rund um den Blutdruck trägt sie in den Mutterpass ein.
  • Sie nimmt Blut- und Urinuntersuchungen bei der künftigen Mutter vor und vermerkt die Ergebnisse. Sie wird euch an den Arzt verweisen, wenn es Auffälligkeiten gibt.
  • Die Hebamme beobachtet das Allgemeinbefinden von Mutter und Kind. Dabei achtet sie nicht nur auf euer körperliches, sondern auch auf euer seelisches Wohlbefinden.
  • Auf Wunsch veranlasst die Hebamme eine vorgeburtliche Diagnostik und weitere Maßnahmen, wie Ultraschalluntersuchungen.
  • Sie klärt Euch bei Komplikationen über Vor- und Nachteile bestimmter Vorgehensweisen während der Schwangerschaft und bei der Geburt auf.
  • Die Hebamme hat stets auch für soziale oder persönliche Belange ein offenes Ohr.
  • Sie berät Euch sachkundig bei der Wahl eines geeigneten Geburtsortes.
  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit fungiert die Hebamme als Ernährungsberaterin.
  • Sie kann nicht nur die Geburtsvorbereitung durchführen, sondern auch eine Geburtsbegleitung übernehmen.
  • Wenn während der Stillzeit Probleme und Fragen auftauchen, berät Euch die Hebamme fachkundig.
  • Die Hebamme überwacht die Entwicklung des Kindes nach der Geburt und führt Früherkennungsmaßnahmen durch.
  • Hebammen beraten Euch im Umgang mit Eurem Kind und bieten Rückbildungsgymnastik an.
  • Im Wochenbett ist sie an eurer Seite. Sie prüft den Verlauf es Wochenflusses und die Rückbildung der Gebärmutter. Die Nachsorge erfolgt normalerweise über acht Wochen.
  • Sie kontrolliert den Nabel des Neugeborenen und beobachtet den Gesundheitszustand.
  • Sie schaut auch, wie eure Bindung zum Kind ist. Wenn ihr ein Gefühl der Überforderung habt, ist sie eure Ansprechpartnerin – auch über die Nachsorge hinaus.
  • Einige Hebammen bieten auch weitere Kurse an, wie die Babymassage.

Ihr seht die Aufgaben sind ganz besonders vielseitig. Daher ist es gut, wenn ihr euch umfassend mit der Thematik beschäftigt.

Wann braucht Ihr eine Hebamme?

Die Hilfe einer Hebamme kann von Anbeginn der Schwangerschaft in Anspruch genommen werden. Viele Fragen treten auf und die körperlichen Veränderungen können auch mit Beschwerden verbunden sein. Eine Hebamme unterstützt Euch kompetent bei all diesen Fragen und Problemen. Eine Hebamme widmet sich jeder werdenden Mutter ganz persönlich.

Sie berät individuell bei Hausbesuchen, in der Hebammenpraxis oder im Geburtshaus. Ihr könnt Eure Hebamme auch telefonisch jederzeit erreichen. Eine Hebamme ist befähigt, im Rahmen der Vorsorge alle notwendigen Beobachtungen und Untersuchungen durchzuführen, die ein normaler Schwangerschaftsverlauf mit sich bringt.

Wo überall arbeiten Hebammen?

Hebammen können in einer Klinik oder einem Geburtshaus angestellt sein oder sie arbeiten freiberuflich in einer Praxis, in Geburtshäusern oder bei ihren Patientinnen zu Hause.

Hebammen leisten nicht nur Geburtshilfe, sondern sie begleiten die künftigen Mütter auch durch die gesamte Schwangerschaft und betreuen sie in der Regel acht Wochen nach der Geburt. Die acht nachgeburtlichen Wochen werden Wochenbettzeit genannt. Bei Bedarf hilft die Hebamme jungen Müttern während der gesamten Stillperiode. Dabei ist es unerheblich, ob Ihr in der Klinik oder ambulant entbunden habt. Die Betreuung durch eine Hebamme erfolgt auch nach einem Kaiserschnitt und sie steht Frauen zu, die ein Kind verloren haben.

Wo überall arbeiten Hebammen

Wo bekommt Ihr euer Baby?

Überwachung vonnöten ist, wird Eure Hebamme mit Euch gemeinsam eine entsprechende medizinische Einrichtung für die Geburt finden.

Manche Frauen entscheiden sich für eine Hausgeburt, die als besonders selbstbestimmte Form einer Geburt gilt. Solltet Ihr Euch für eine Hausgeburt entscheiden, sind zwei Hebammen zur Unterstützung angeraten. Ein alternativer Ort für die Geburt ist ein Geburtshaus.

Geburtshäuser werden von erfahrenen Hebammen geleitet. Die Entbindungsstation eines Krankenhauses kann ebenfalls ein guter Ort für die Geburt sein. Hier helfen nicht nur Hebammen bei der Geburt sondern bei Bedarf auch Ärzte und Intensivmediziner.

Interessant: Wusstet ihr, dass es den hebammengeführten Kreißsaal gibt? Er ist eine Mischung aus Geburtshaus und Kreißsaal, denn hier bestimmten die Hebammen, was passiert. Sie begleiten euch durch den Geburtsverlauf und entscheiden, wann die Gebärenden ärztliche Hilfe unter den Wehen brauchen. Das heißt, es ist nicht von Beginn an ein Arzt anwesend. Ihr werdet durch die Hebamme betreut. Für viele Frauen ist dies eine Alternative zum Geburtshaus oder auch der Hausgeburt.

Brauche ich eine Beleghebamme?

Ihr solltet euch die Frage stellen, ob ihr eine Beleghebamme in Anspruch nehmen möchtet. Was ist eine Beleghebamme? Wenn ihr eine Hebamme sucht, dann geht es vor allem um die Betreuung während und nach der Schwangerschaft. Doch unter der Geburt werdet ihr durch die Hebammen betreut, die dort arbeiten, wo ihr entbindet. Auch diese Betreuung ist umfassend. Die Geburt ist jedoch ein Moment, in dem ihr besonders verletzlich seid. Ihr habt Angst und seid voller Sorge. Es ist verständlich, wenn ihr dann eine vertraute Hebamme an eurer Seite haben möchtet.

Die Beleghebamme bietet euch diese Möglichkeit. Sie steht auch beim Geburtsverlauf zu eurer Verfügung. Ihr ruft sie an, wenn die Wehen einsetzen und sie kommt zur Klinik. Allerdings fallen dafür Kosten an, die von der Krankenkasse nicht übernommen werden.

 

Bildquelle: Shutterstock#200278673 | Urheber: Monkey Businesses Images

Mögen 0
Nicht mögen 0
Teilen:

Teilen: