Hoch

Gehörschutz Baby – Ohren vor Lautstärke schützen

Nadine Scheiner
29 Sep 2021
6 min.
Mögen 0
Nicht mögen 0
Gehörschutz Baby
Von Biehler Michael - Shutterstock
  • Ein Gehörschutz für Babys und Kleinkinder schützt vor Lärm, denn Kinder oft schlimmer empfinden als Erwachsene. Laute Einkaufszentren, große Menschenmengen oder Geschwister sorgen für ein lautes Umfeld, das sowohl körperlich als auch psychisch zu einer Belastung für die Kinder werden kann.
  • Einen Gehörschutz für Kinder gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Wichtig beim Kauf ist, auf eine gute Passform zu achten und dass der Schutz zwar fest anliegt, jedoch nicht auf den Kopf drückt, was möglicherweise zu unangenehmen Druckstellen führen kann.
  • Bei richtiger Anwendung sind die Ohrenschützer eine Entlastung für die Kinder. Wichtig dafür ist, dass sie immer griffbereit sind und auf die Signale der Kinder geachtet werden, die in solchen Situationen oft anfangen unruhig zu werden oder selbst anfangen zu schreien.

Schädlicher Lautstärke

Ab einer Lautstärke von 80 Dezibel werden Geräusche für ein Baby zu einem Problem, vor allem wenn das Kind den Geräuschen länger als acht Stunden am Stück ausgesetzt ist. 80 Dezibel entsprechen etwa der Geräuschkulisse einer stark befahrenen Straße. Alle drei zusätzliche Dezibel halbiert sich die Zeit, wann Lärm anfängt ernsthafte Gehörschäden bei Babys zu verursachen. Ein Lastwagen hat etwa um die 90 Dezibel und schon nach rund einer Stunde Lkw-Lärm kann ein Baby ernsthafte Hörschäden davon tragen. Ab 110 Dezibel kann der Geräuschpegel unmittelbare Schäden auf die Hörfähigkeit des Babys haben. Wie laut und wie oft sich sogar Erwachsene dieser Lautstärke aussetzen wird oft unterschätzt. Schon so manches Küchengerät kann 110 Dezibel übersteigen, daher gehören Geräusche zu einer der größten Gefahren für Kinder in den ersten Monaten. Aber auch in den ersten Lebensjahren können laute Geräusche wie zu laute Musik schwerwiegende Auswirkungen auf das Hörvermögen haben.

Gehörschutz Baby - Schutz vor zu viel Lärm

Die größten Gefahren für Babys lauern in der unmittelbaren Umgebung, oft ist es sogar das Spielzeug, das zu Hörschäden führen kann. Staubsauger, Küchenmaschine, Radio oder der Rasenmäher sollten die ersten Monate bzw. Jahre von Kinderohren ferngehalten werden. Wenn einem Baby Musik vorgespielt wird, dann immer nur ganz leise, und sobald ihr auf die Straße geht, solltet ihr den Geräuschpegel einschätzen können und vor allem auch das Kind mit Ohrenschützer vor zu lauten Geräuschen schützen. Neben dem Verkehrslärm sind vor allem stark besuchte Supermärkte ein Risiko, vor allem, auch wenn im Hintergrund ständig Musik läuft. Erwachsene mögen das als angenehm empfinden, einem Baby kann das aber schnell viel zu laut werden. Große Vorsicht ist bei Veranstaltungen geboten, die ihr mit einem Baby, dass nur wenige Monate alte ist, nicht oder nur mit gutem Gehörschutz besuchen solltet. Nicht zu unterschätzen ist auch der Lärm, den ältere Geschwister im Haus machen. Spielen, Musik oder andere Aktivitäten verursachen oft laute Geräusche, die sich negativ auf das Gehör auswirken können. Ohrenschützer sollten auch immer zu Silvester bereitliegen, denn ein Feuerwerk kann problemlos bis zu 150 Dezibel erreichen. Nicht nur die ersten Monate, sondern die ersten Jahre sollte das Kind geschützt werden. Kinder die früh an die Ohrenschützer gewöhnt werden, habe später auch keine Probleme damit sie zu tragen und können die optischen Eindrücke ohne den Lärm genießen.

Folgeschäden durch Lärmbelastung

Die Folgen der Lärmbelastung sind nicht zu unterschätzen. Lärm bedeutet für die Kinder in erster Linie eine Gefahr, wodurch sie automatisch gestresst werden. Zu laute Geräusche überfordern Kinder häufig und sie reagieren gereizt. Sie werden schneller ungeduldig und fangen an zu schreien. Mit einem Kapselgehörschutz sorgt ihr dafür, dass eurer Baby von den Umgebungsgeräuschen abgeschottet wird und es sich beruhigen bzw. entspannen kann. Dies bedeutet natürlich nicht, dass ihr die Kleinkinder vor jeglichem lauten Geräusch schützen müsst – im Gegenteil. Nur ein konstant lauter Geräuschpegel kann bei einem Kind, das nur wenige Monate oder Jahre alte ist, nachhaltige Gehörschäden verursachen. Dies kann sogar soweit gehen, dass die Hörfähigkeit als Erwachsene deutlich schlechter wird. Das führt wiederum zu einer schlechten Grundlage im Alter. Je früher und je stärker das Hörvermögen von einem Kleinkind geschädigt ist, umso früher ist im Alter auch das Tragen von einem Hörgerät notwendig.

Gehörschutz für unterschiedliche Altersgruppen

Den Gehörschutz gibt es von unterschiedlichen Herstellern angepasst für unterschiedliche Altersgruppen. Von Alpine gibt es beispielsweise das Modell Muffy, das keine festen Bügel über den Kopf hat, sondern ein sanftes Gummiband. Das Modell Muffy von Alpine ist ein Kapselgehörschutz, der auf die Ohren aufgesetzt wird. Der Kapselgehörschutz Muffy schirmt zuverlässig Geräusche ab und kann ab drei Monaten verwendet werden. Das Modell Muffy von Alpine kann auch für die ersten Jahre verwendet werden. Ab dem 36. Monat solltet ihr allerdings eine Alternative in Erwägung ziehen. Neben dem Modell Muffy von Alpine gibt es auch den Gehörschutz mit einem festen Bügel. Er ist vorwiegend für ältere Kinder geeignet. Muffy von Alpine gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Für ältere Kinder gibt es das Modell von Alpine auch mit einem Überkopfgummiband. Das Modell Muffy für Babys kann auch über der Stirn mit dem Gummiband fixiert werden. Der Vorteil vom Kapselgehörschutz von Alpine ist, dass ihr damit bis ins Jugendalter eure Kinder vor unnötiger Lärmbelastung schützen können.

Richtige Verwendung für Ohrenschützer

Egal ob ihr euch für das Modell Muffy von Alpine entscheidet oder für eine andere Variante von Kapselgehörschutz, wichtig ist immer die richtige Verwendung. Beim Aufsetzen auf den Kopf des Babys müsst ihr darauf achten, dass die Ohrenschützer richtig aufliegen. Das Ohr vom Baby muss vollständig vom Ohrenschützer umhüllt sein. Der Kapselgehörschutz sollte nicht direkt auf dem Ohr aufliegen, was zu einem unangenehmen Druck führen kann, sondern um das Ohr liegen. Alle paar Monate solltet ihr auch kontrollieren, ob der Kapselgehörschutz noch die passende Größe hat. Bei den Ohrenschützern muss bei manchen Modellen auch die passende Größe von Gummiband bzw. Bügel eingestellt werden. Bei einem Gummiband solltet ihr die ersten Monate immer wieder kontrollieren, ob es nicht zu stark auf den Kopf des Babys drückt. Bei einem Gehörschutz mit einem Stirnband habt ihr den Vorteil, dass ihr noch deutlich flexibler die Ohrenschützer verstellen können. Das ist vor allem in den ersten Jahren, wo die Babys stark wachsen sehr wichtig. Keinesfalls dürfen Druckstellen zu sehen sein. Alle paar Monate müsst ihr auch die Ohrenschützer in der Größe nachstellen, bis das Baby zu groß geworden ist, und ihr es gegen ein Junior-Modell, dass ihr die weiteren Jahre verwenden könnt, austauschen. Nach der Verwendung von einem Gehörschutz ist es wichtig, dass vor allem die Kapseln regelmäßig gereinigt werden. Dafür sollte kein aggressives Reinigungsmittel verwendet werden, sondern lediglich warmes Wasser und ein weiches Tuch.

Gehörschutz Baby - Tipps für den Kauf

Wenn Ihr Ohrenschützer gegen den Lärm kauft, ist es vor allem wichtig, dass Ihr auf die Angabe der Jahre achtet. Der Gehörschutz Muffy von Alpine ist beispielsweise bis drei Jahre geeignet. Das Modell Muffy Smile wiederum von Alpine ist für Kinder ab zwei Jahre und kann bis zur Sekundarschule genutzt werden. Nicht nur die Angabe der Monate ist wichtig, beim Kauf von einem Kapselgehörschutz müssen Sie auch auf das CE-Zeichen achten. Dies gibt an, dass der Gehörschutz den gesetzlichen Normen entspricht und in Deutschland verkauft werden darf. Einige Hersteller lassen ihre Ohrenschützer zusätzlich noch vom TÜV oder anderen Prüfeinrichtungen testen. Grundsätzlich solltet ihr bei allen Siegeln, die nicht von offiziellen Stellen vergeben werden, immer genau darauf achten, wie der Gehörschutz für das Baby getestet wurde, und ob es sich dabei auch um relevante Testeigenschaften handelt. Eine Auszeichnung für gutes Design ist vermutlich vernachlässigbar, wenn der Kapselgehörschutz nicht ausreichend Geräusche abschirmt. Beim Kauf von einem Gehörschutz für Babys solltet ihr auch darauf achten, dass er einfach zu reinigen ist und, dass die Teile, die direkt auf der Haut aufliegen auch aus weichen und hautfreundlichen Materialien ist. Ein Baby, das nur wenige Monate alt ist, dessen Haut reagiert sehr empfindlich. Diese Empfindlichkeit bleibt auch die ersten Jahre bestehen, da sich auch die Haut erst auf die Belastungen der Umwelt einstellen muss.

FAQ - Gehörschutz Baby

Ab welchem Alter sollte ein Gehörschutz für Babys verwendet werden?

Die ersten Monate solltet ihr eure Kinder vor Lärm schützen, denn einen geeigneten Kapselgehörschutz gibt es erst ab einem Alter von drei Monaten. Obwohl es Modelle gibt, die nur einen geringen Druck auf den Kopf ausüben, sind die Fontanellen unter drei Monaten noch zu empfindlich um die Ohrenschützer zu tragen.

Wo kann ein Schutz für die Ohren gekauft werden?

Im stationären Handel ist das Angebot an Ohrenschützern für Babys und Kleinkinder gering. Shops im Internet bieten hier eine größere Auswahl und dort ist angegeben, für welche Altersgruppe der Gehörschutz geeignet ist. Beim Alter gibt es eine Obergrenze, denn wie aus Bekleidung können die Kinder auch aus dem Gehörschutz herauswachsen.

Welcher Gehörschutz ist für Kinder geeignet?

Es gibt unterschiedliche Modelle an Schutz für die Ohren der Kinder. Ideal ist ein Kapselgehörschutz, der einen Bügel hat und wie Kopfhörer aufgesetzt wird. Ungeeignet, vor allem für ein Baby sind Ohrenstöpsel. Sie sind einerseits nicht sicher anzubringen und bieten viel zu wenig Schutz vor lauten Geräuschen.

Fazit Gehörschutz Baby

Wie der gesamte Körper des Kindes befindet er sich in den ersten Lebensjahren im Entwicklungsstadium, bis alle Bereiche vollständig ausgebildet sind. Das gilt auch für das Gehör, das einige Jahre benötigt, bis es nicht mehr so empfindlich auf Lärm reagiert. Eltern ist dies oft nicht bewusst, dass ein Geräuschpegel, denn sie nicht für störend empfinden, für das Kind oft zu einer extremen Belastung werden kann, die sogar dem Körper Schaden zufügen kann. Im Schnitt erleiden sogar acht von zehn Kindern in den ersten Lebensjahren durch zu viel Umgebungslärm einen nachhaltigen Hörschaden davon. Nicht immer können sich Eltern von Situationen fernhalten, in denen es für die Kleinsten zu laut ist, aber sie können mit dem geeigneten Gehörschutz das Baby vor Schäden schützen.
Teilen:

Teilen: