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Sonnenbrand bei Kindern

Nadine Scheiner
03 Jul 2019
4 min.
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Sommerzeit ist Sonnenzeit. Es gibt bestimmt kaum etwas Schöneres, als mit seiner Familie einen Sommertag am Wasser zu verbringen.

Ganz gleich, ob es sich dabei um das Meer, den nächstgelegenen Baggersee oder das Freibad um die Ecke handelt. Bei solchen Unternehmungen denken Mamas und Papas in der Regel schon selbst daran, die Sonnencreme einzupacken. Ein Sonnenbrand kann Kinder aber auch erwischen, wenn es draußen bewölkt oder sehr windig ist und die Sonnenstrahlung schlichtweg unterschätzt wurde. Nach einiger Zeit ist die Haut gerötet und fängt an zu brennen.

Wie man Sonnenbrand bei Kindern am besten vermeidet und diesen gegebenenfalls richtig behandelt, erfahrt ihr hier.

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Sonnenbrand bei Kindern vermeiden

Die oberste Regel lautet: Versucht zu vermeiden, dass euer Kind einen Sonnenbrand kriegt. Natürlich kann so etwas auch bei den verantwortungsbewusstesten Eltern passieren. Aber jeder Sonnenbrand ist einer zu viel. Eine Untersuchung der Warren Alpert Medical School der Brown University in Rhode Island hat ergeben, dass Kinder, die vor ihrem 20. Lebensjahr mehr als 5 mal einen Sonnenbrand hatten, deutlich anfälliger für Hautkrebs sind, der durch die ultraviolette Strahlung begünstigt wird.

Hinzu kommt, dass Kinderhaut viel zarter und durchlässiger ist als unsere Haut und ein Sonnenbrand deswegen als besonders unangenehm und schmerzhaft empfunden wird. Dies sollte man seinem Kind ersparen.

Der richtige Sonnenschutz für Kinder

Um einen Sonnenbrand bei Kindern bis zum Alter von 2 Jahre zu vermeiden, sollten diese überhaupt nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Bis zum Alter von 2 Jahren verfügt der Körper nämlich noch über keinen eigenen UV-Schutz und die Haut ist dünner und durchlässiger.

Auch im Schatten sollte der Körper mit einem Hemdchen und einem Sonnenhut bekleidet sein. Befindet sich das Kind im Kinderwagen, darf auch dieser nicht direkt in der Sonne stehen.

Ältere Kinder müssen mit Sonnencreme eingecremt werden. Der Sonnenschutz muss frei von Parfüm, Farb- und Konservierungsstoffen, dafür aber unbedingt wasserfest sein. Mineralische Filter, z. B. Zink- oder Titandioxid findet man häufig in Kinder-Sonnencremes. Diese legen sich wie ein Schutzfilm auf die Haut und reflektieren die UV-Strahlung zurück.

Sonnenschutz muss wie jede andere Creme dermatologisch getestet sein. Hat euer Kind eine Allergie, sollten die Inhaltsstoffe genau studiert werden. Am besten ist eine diesbezügliche Rücksprache mit dem Kinderarzt.

Der Lichtschutzfaktor richtet sich nach dem Hauttypen und muss mindestens 30 betragen. Bei helleren Hauttypen solltet ihr zum LSF 50+ greifen. Man nimmt pro Kind 10 Gramm Sonnencreme.

Insbesondere der Nasenrücken, die Ohren, die Stirn, Lippen und Fußrücken werden gerne mal vergessen. Verbringt ihr mit euren Kindern den ganzen Nachmittag in der Sonne, ist regelmäßiges Nachcremen wichtig.

Trotz der Sonnencreme sollten auch ältere Kinder einen Sonnenhut oder ein Käppi und ein Unterhemd, sowie eine Sonnenbrille mit CE-Zeichen tragen, wenn sie sich nicht gerade im Wasser aufhalten. Bunte und dunklere Kleidung sind zu bevorzugen, weil diese weniger UV-Strahlung durchlässt. Sonnenbrillen ohne CE-Zeichen sind zu vermeiden, da sie unter Umständen schädlicher sind, als gar keine Sonnenbrille zu tragen.

Zwischen 11 und 15 Uhr ist die Sonne übrigens am stärksten. Plant euren Ausflug also gegebenenfalls nach hinten raus etwas später. Nach dem Spaß in der Sonne könnt ihr eure Kinder mit einer erfrischenden After Sun-Lotion eincremen.

Was ist ein Sonnenbrand?

Wir alle wissen, wie ein Sonnenbrand aussieht und die meisten von uns wissen leider auch, wie er sich anfühlt. Doch was genau ist der Sonnenbrand eigentlich und wie genau entsteht er?

Der Sonnenbrand ist eine akute Entzündung der Epidermis, also der oberen Hautschichten, die in abgeschwächter Form durch gerötete Haut und in starker Form durch Blasenbildung erkennbar ist.

Helle Hauttypen sind anfälliger für einen Sonnenbrand. UV-Strahlung, insbesondere UV-B-Strahlung löst den Sonnenbrand aus. Die Strahlen dringen in die Hautschichten ein. Dabei verursachen oft UV-B Strahlen entzündliche Erweiterungen der Gefäße in der mittleren Hautschicht. Fälschlicherweise stellen sich viele Menschen vor, dass die Strahlung von oben kommt. Dabei wird die Strahlung in alle Richtungen reflektiert und gelangt so von allen Seiten an die Haut.

Man unterscheidet beim Sonnenbrand unterschiedliche Schweregrade, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Während ein leichter Sonnenbrand durch eine gerötete, juckende, brennende und spannende Haut gekennzeichnet ist, kann man einen schweren Sonnenbrand mit einer schweren Verbrennung vergleichen.

Sonnenbrand bei Kinder was tun
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Die verschiedenen Hauttypen

Grundsätzlich sind alle Kinder durch ihre empfindliche Haut anfällig für einen Sonnenbrand. Jedoch sind bestimmte Hauttypen besonders gefährdet.

  • Am meisten neigt Hauttyp I zu einem Sonnenbrand. Menschen des Hauttyps I haben rote oder rötlich-blonde Haare, eine helle Haut und Sommersprossen.
  • Hauttyp II hat blonde bis dunkelblonde Haare und eine helle Haut und ist ebenfalls gefährdet, wenn auch nicht so stark wie Typ I.
  • Unter den Hauttyp III fallen dunkelblonde und braunhaarige Menschen, dessen Hautfarbe etwas dunkler ist als bei Typ I und Typ II.
  • Hauttyp IV ist vergleichsweise am geringsten gefährdet. Personen des Hauttyps IV haben dunkelbraunes bis schwarzes Haar und dunklere Haut.

Sonnenbrand bei Kindern behandeln: Was hilft?

Es ist passiert und das Kind hat einen Sonnenbrand bekommen. Und jetzt?

Eltern sollten hier Ruhe bewahren. Auch wenn man gut aufpasst, kann so etwas mal vorkommen. Euer Kind muss jetzt erstmal raus aus der Sonne. Die betroffene Stelle muss gekühlt werden. Hier dürfen Eltern auf keinen Fall den Fehler machen, das Kind ins Wasser zu schicken, denn dort ist es wieder der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Was hilft, sind kalte Umschläge, spezielle Lotions und Sprays aus der Apotheke oder eine fetthaltige Creme. Die fetthaltige Creme darf jedoch keinen Alkohol enthalten, da die Haut sonst zusätzlich ausgetrocknet wird. Danach muss das Kind viel Wasser trinken.

Bei einem besonders starken Sonnenbrand mit Bläschenbildung oder Begleitsymptomen wie Fieber, Übelkeit und Kopfschmerzen sollte auf jeden Fall ein Kinderarzt aufgesucht werden. Bläschen dürfen nicht geöffnet werden.

Bis der Sonnenbrand abgeheilt ist, darf die Hautstelle nicht mehr der Sonne ausgesetzt werden.

Sonnenbrand Hausmittel

Es gibt zur Behandlung vom Sonnenbrand auch empfehlenswerte Hausmittel. Dazu gehören Quarkwickel. Quark kühlt und wirkt entzündungshemmend.

  • Auch Aloe Vera-Gel hat eine kühlende und entzündungshemmende Wirkung.
  • Ringelblumensalbe wirkt antibakteriell und hauterneuernd.
  • Das in Gerstenölgranulat Vitamin E hilft der Haut bei der Regeneration.
  • Sud aus Kopfsalatblättern auf die betroffene Stelle getupft, kühlt und sorgt für Feuchtigkeit.

Hausmittel sollten nur angewandt werden, wenn es sich um einen leichten Sonnenbrand ohne Bläschenbildung handelt.

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