Hoch

Kinder Sonnencreme – Warum Sonnenschutz für Kinderhaut wichtig ist

Nadine Scheiner
14 Sep 2021
5 min.
Mögen 0
Nicht mögen 0

Wer sich an warmen Sommertagen gern draußen aufhält – und wer tut das schon nicht – ist gut darin beraten, seine Haut durch die Verwendung von Sonnencreme vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Höchste Priorität genießt ein solcher Sonnenschutz bei Kindern, deren Haut besonders empfindlich ist und somit optimal geschützt werden sollte. Doch welche Sonnencreme eignet sich für Kinder eigentlich am besten? Und was sollte man Kauf unbedingt beachten? Unser nachfolgender Ratgeber-Artikel verrät es euch.

Das Wichtigste in Kürze

  • Da Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen eine dünnere Haut haben, ist die Verwendung einer speziellen Sonnencreme für Kids nicht nur an sehr heißen Tagen unverzichtbar.
  • Bei der Auswahl des passenden Sonnenschutzmittels spielt der Lichtschutzfaktor eine ausschlaggebende Rolle.
  • Dickflüssige Cremes und Lotionen sollten flüssigen Produkten wie Sprays ganz klar bevorzugt werden, da diese in der Regel einen deutlich zuverlässigeren Schutz vor UV-Strahlung bieten.
Kinder Sonnencreme
Von Tatevosian Yana - Shutterstock

Kinderhaut ist besonders anfällig für Schädigungen durch die Sonne

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass Schäden durch Sonneneinstrahlung vor allem im höheren Alter entstehen: Hier kommen einem unweigerlich die Bilder in den Kopf, bei denen ältere Menschen am Strand liegen und regelrecht in der Sonne “brutzeln”, obwohl ihre Haut eigentlich schon viel zu rot ist. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall: Unglaubliche 80% aller Schäden durch die Sonne entstehen während der Kindheit oder der Jugend.
Diese sehr frühen Schädigungen sind besonders gefährlich, da sie die Haut nicht nur nachhaltig schädigen, sondern sie auch früher altern lassen und sogar das Risiko für eine Erkrankung an Hautkrebs maßgeblich in die Höhe schießen lassen. Da gerade Kinder ihre Freizeit oft im Freien verbringen und das Risiko derartiger Schäden noch nicht selbstständig einschätzen können, ist ein guter Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor für Kinder besonders wichtig.

Dass Kinderhaut einen besonderen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung benötigt, liegt nicht nur an der Tatsache, dass sie im Vergleich zur Haut von Erwachsenen viel dünner ist: Sie produziert darüber hinaus auch noch zu wenig Melanin, wodurch ein ausreichender Eigenschutz nicht gewährleistet ist. Dieser baut sich erst ab dem 2. Lebensjahr nach und nach auf, sodass vor allem bei sehr jungen Kindern stets ein hochwertiges Sonnenschutzmittel zu Einsatz kommen sollte. Kinder, die über einen langen Zeitraum hinweg im Freien spielen oder im Freibad sind, bemerken einen Sonnenbrand in der Regel erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist – nämlich wenn er sich durch starkes Jucken und schuppende Haut bemerkbar macht. Da Kinderhaut derartige Schädigungen sehr schlecht reparieren kann, ist dies umso gefährlicher.

Sonnenschutz: Die wichtigsten Grundregeln für Kinder unter 2 Jahren

  • Euer Kind sollte in diesem Alter keinesfalls allein in der prallen Sonne spielen und dieser auch nicht ausgesetzt werden
  • Achtet im Idealfall darauf, dass euer Kind auch im Schatten stets vollständig bekleidet ist
  • Kopfbedeckungen in Form eines Hutes oder einer Mütze sind empfehlenswert
  • Bei Kindern unter einem Jahr solltet ihr keine Sonnencreme verwenden, da die Babyhaut hier noch sehr empfindlich ist

Sonnenschutz: Die wichtigsten Grundregeln für Kinder über 2 Jahren

  • Cremt euer Kind vor dem Sonnenkontakt mit einem Sonnenschutzmittel ein, auch wenn ihr euch im Schatten befindet
  • Achtet darauf, dass im Idealfall nur die Arme und die Beine der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind
  • Achtet in Sandalen auf Söckchen und schützt euer Kind zudem mit einer hochwertigen Sonnenbrille und einem Hut
  • Zwischen 11 und 15 Uhr sollten schattige Plätze aufgesucht werden, da die UV-Strahlung hier deutlich höher ausfällt

Sonnencreme für Kinder: Lichtschutzfaktor spielt eine wichtige Rolle

Bei der Wahl einer Sonnencreme für Kinder spielt der Lichtschutzfaktor der Creme eine ausschlaggebende Rolle: Dieser sollte mindestens bei 30, besser sogar bei 50 liegen. Doch was sagt der Lichtschutzfaktor überhaupt aus? Ein simples Beispiel: Die Eigenschutzzeit eines Kleinkindes liegt bei rund 5 Minuten. Entscheidet ihr euch nun für ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30, so wird dieser Wert mit der Eigenschutzzeit multipliziert: Euer Kind könnte sich also 150 Minuten in der Sonne aufhalten. Im Idealfall solltet ihr diese Zeitspanne jedoch nicht vollständig ausschöpfen, sondern zwischenzeitlich immer mal wieder schattige Plätze aufsuchen und die Auftragung wiederholen.

So findet ihr schnell das passende Sonnenschutzmittel für euer Kind

Bei der Wahl eines passenden Sonnenschutzmittels solltet ihr darauf achten, dass gerade bei sehr kleinen Kindern auf Produkte mit chemischen UV-Filtern verzichtet werden sollte, da deren Wirkung auf die empfindliche Babyhaut noch unerforscht ist – greift hier lieber zu Sonnenschutzmitteln mit natürlichen Mineralien. Ist euer Kind bereits älter, müsst ihr euch hierüber keine Gedanken machen, ein Griff zu speziellen Sonnenschutzmitteln für Kinder ist aber dennoch empfehlenswert: Derartige Produkte sind in der Regel dermatologisch getestet und besonders hautverträglich, da auf Duft- und Konservierungsstoffe verzichtet wird. Meiden solltet ihr hingegen Sprays und ähnliche dünnflüssige Mittel – auch wenn euer Kind diese aufgrund der relativ einfachen Anwendung eventuell bevorzugt. Die meisten dieser Produkte bieten nämlich einen zu schwachen Sonnenschutz, sodass dickflüssige Cremes und Lotionen klar zu bevorzugen sind.

Die häufigsten Fragen rund um Sonnenschutzmittel für Kinder

Warum sollte ich eine besondere Sonnencreme für Kinder verwenden?

Sonnencremes für Kinder sind speziell auf die höheren Anforderungen von Kinderhaut ausgerichtet und bieten dieser einen besonders wirksamen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung. Darüber hinaus ist die Haut von Kindern anders aufgebaut, als die von Erwachsenen, was sich vor allem an der verstärkten Durchlässigkeit erkennen lässt. Sonnencremes für Erwachsene, die oftmals chemische UV-Filter beinhalten, sollten daher nicht an die noch dünne Kinderhaut gelangen.

Worauf sollte man bei einer kindgerechten Sonnencreme achten?

Da Kinderhaut sehr anfällig ist, sollte die ausgewählte Sonnencreme keinerlei Farb- und Konservierungsstoffe enthalten, die die Haut schädigen oder eine allergische Reaktion herbeiführen können. Auch Duftstoffe, die leider bei einigen Produkten enthalten sind, sollten im Idealfall KEIN Bestandteil der Creme sein – ebenso wie Mikroplastik. Ob letzteres im Sonnenschutzmittel enthalten ist, könnt ihr leicht an Inhaltsangaben wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) erkennen.

Wie viel Sonnencreme muss man auftragen?

Achtet darauf, dass sämtliche freiliegenden Bereiche, also die Beine, die Arme, das Gesicht und der Nacken ausreichend mit dem Sonnenschutzmittel eingecremt werden – bei einem Ausflug an den Strand oder ins Freibad natürlich auch der Oberkörper. Seid beim Auftragen nicht sparsam, verwendet aber gleichzeitig auch nicht zu viel Creme – denn hierdurch wird deren Wirkung nicht verstärkt. Ebenfalls wichtig: Nach dem Schwimmen oder bei starkem Schwitzen sollte die Haut erneut eingecremt werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass die angegebene Schutzdauer durch ein mehrfaches Auftragen nicht verlängert wird.

Welche Sonnencreme ist die beste?

Welche Sonnencreme am besten für euer Kind geeignet ist, könnt ihr beispielsweise durch einen Vergleich von Tests in Erfahrung bringen: Im Internet lassen sich die Testergebnisse von renommierten Zeitschriften und Instituten, wie etwa der Fachzeitschrift Öko-Test oder der Stiftung Warentest einsehen.

Welche Sonnencreme empfiehlt sich bei Neurodermitis?

Wenn euer Kind Neurodermitis hat und sehr schnell zu trockener oder gereizter Haut neigt, solltet ihr bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels darauf achten, dass dieses frei von Parfum-, Farb- und Konservierungsstoffen ist – auch Nanopartikel, Parabene oder Paraffine haben in einem Produkt für Neurodermitis-Betroffene nichts zu suchen. Eine allergikerfreundliche Sonnencreme lässt sich sehr einfach am Siegel des Deutschen Allergie- und Asthmabundes auf der Packung erkennen.

Fazit

Wenn ihr eurem Kind vorzeitige Schädigungen der Haut durch UV-Strahlung ersparen möchtet, erweist sich der Griff zu einer hochwertigen Sonnencreme für Kinder mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor als unverzichtbar.
Ausgestattet mit einem solchen Sonnenschutz kann euer Nachwuchs bedenkenlos seinen Tag an der frischen Luft, am Strand oder im Freibad genießen, ohne danach unter den Folgen eines gefährlichen Sonnenbrandes leiden zu müssen.

Teilen:

Teilen: