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Quetschies – Süßer Snack oder Zuckerbombe

Nadine Scheiner
17 Sep 2021
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Quetschies
Von Anna Nahabed - Shutterstock
  • Quetschies sind kleine Beutel, die mit Fruchtmus gefüllt sind, und sind gesund für Kinder, wenn sie sie in kleinen Mengen erhalten. Sie sind allerdings kein Ersatz für Obst, selbst wenn für die Beutel Bio-Produkte verarbeitet wurden. Ein Quetschie sollte wie eine Süßigkeit betrachtet werden, die Kinder gelegentlich bekommen.
  • Beim Kauf von einem Quetschie sollte immer auf eine hohe Qualität geachtet werden. Es sollten möglichst Bio-Zutaten verwendet werden und der Gehalt an Zucker sollte so gering wie möglich sein. Neben reinen Obstbeuteln sind Quetschies mit Gemüse oder Getreide eine Alternative, die weniger Zucker enthält.
  • Quetschies sind ideal für unterwegs. Sie dürfen sogar im Handgepäck im Flugzeug als Nahrung für ein Baby mitgenommen werden. In diesem Fall darf sogar die Menge von 100 Millilitern überschritten werden. Gerne greifen auch Erwachsene zu einem Quetschie, denn gelegentlich ist auch für sie das Fruchtmus eine gesunde Alternative, wenn es nicht zu viel Zucker enthält.

Was sind Quetschies?

Quetschies sind kleine Beutel meist aus beschichtetem Kunststoff, die mit Fruchtpürees gefüllt sind. Oben ist eine Öffnung, ebenfalls meist aus Kunststoff, die mit einem Schraubverschluss verschlossen wird. Um an das Püree zu gelangen, wird der Verschluss geöffnet und der Inhalt durch Saugen oder Drücken in den Mund befördert. Daher sind die Beutel zum Quetschen vor allem bei kleinen Kindern so beliebt, da sie eigenständig und ohne Löffel an den Inhalt gelangen können.

Wie werden die Fruchtpürees hergestellt?

Die Herstellung der Fruchtpürees ist vergleichbar mit dem Verfahren, wie andere Pürees hergestellt werden. Ausgewählte Obstsorten werden fein zu einem Brei zerkleinert. Kerne werden, je nach Obstsorte, vorher entfernt oder gemeinsam mit der Frucht püriert, was häufig bei Beeren der Fall ist. Anschließend wird das Fruchtpüree durch ein feines Sieb passiert und in die Beutel abgefüllt. Je nach Produkt werden dem Fruchtpüree vorher noch Aromen oder Zucker zugesetzt.

Wie werden die Fruchtpürees haltbar gemacht?

Die Beutel werden nach dem Abfüllen noch einmal sehr hoch erhitzt. Dies schadet Vitaminen und anderen Inhaltsstoffen nicht. Mikroorganismen, wie Hefen, Schimmelpilze oder andere Bakterien, die dafür sorgen können, dass die Produkte verderben, werden allerdings abgetötet.

Wie lange sind die Produkte haltbar?

Durch die thermische Konservierung sind die Produkte ohne Probleme mehrere Monate haltbar. Sogar Hitze vertragen sie verhältnismäßig gut, sie sollten allerdings nicht in der prallen Sonne liegen. Ist ein Quetschie erst einmal geöffnet, muss er innerhalb kürzester Zeit verbraucht werden. Am besten wird ein Beutel innerhalb eines Tages verbraucht. Eine Aufbewahrung über mehrere Tage ist meist nicht empfehlenswert.

Woraus werden Quetschies hergestellt?

Die ersten Quetschbeutel waren vorwiegend aus Fruchtpüree, mittlerweile gibt es aber auch weitere Zutaten wie verschiedenes Gemüse. Daneben finden sich in den Beuteln oft auch noch weitere Zusätze wie Aromen oder Fruchtsaftkonzentrate. Nicht selten ist in den Beuteln auch zusätzlicher Zucker zugesetzt. Bedingt ist eine kleine Menge raffinierter Zucker durchaus bei der Verdauung von Fruchtzucker förderlich. Zu viel zusätzlicher Zucker sollte jedoch nicht zugesetzt werden. Bio-Quetschbeutel sind hingegen oft frei von Zusatzstoffen, hier kommt tatsächlich nur das Püree in den Beutel.

Quetschies mit Obst

Hauptbestandteil der Quetschbeutel ist in der Regel Obst. Es werden beispielsweise süße Erdbeeren mit etwas säuerlichen Äpfeln kombiniert, wodurch ein fruchtig süßer Mix entsteht, der bei den Kindern sehr beliebt ist. Grundsätzlich sind für die Produkte alle Obstsorten denkbar, die Hersteller beschränken sich aber auf gängige Obstsorten. Dazu gehören beispielsweise verschiedene Beeren wie Himbeeren, Brombeeren oder Erdbeeren, Äpfel, Bananen sowie Früchte mit einem eher geringen Fruchtsäuregehalt.

Quetschies mit Obst und Gemüse

Neben Fruchtbeuteln ausschließlich mit Obst, wird immer häufiger auch verschiedenes Gemüse verwendet. Das Gemüse mit seinen Ballaststoffen ist ein sehr guter Ausgleich zum Fruchtzucker.

Ab welchem Alter sind die Fruchtpürees geeignet?

Ein Quetschie ist vergleichbar mit einem Obstbrei in Gläsern. In beiden Fällen ist das Fruchtmus nicht für ein Baby geeignet. Zum einen kann ein Baby mit dem Quetschie noch nicht umgehen, zum anderen ist der Gehalt an Fruchtsäure oft sehr hoch, was die Zähne von einem Baby angreifen kann. Etwa ab dem sechsten bis zwölften Lebensmonat kann einem Baby Fruchtmus gegeben werden. In der Regel bekommen Kinder ein Quetschie aber erst viel später, weil es dazu gedacht ist, dass sie selbst den Inhalt auslutschen. Solange Kinder zahnen, ist die Kunststofföffnung oft zu hart für den empfindlichen Mundraum.

Wie viele Beutel sind pro Tag gesund?

Ein Quetschie hat in der Regel einen sehr hohen Anteil an Zucker. Dabei handelt es sich bei einem Bio-Produkt nicht um künstlichen Zucker, sondern um natürlichen Fruchtzucker. Selbst wenn Obst als gesund gilt, kann zu viel Fruchtzucker den Zähnen von einem Baby schaden. Die Milchzähne von Kindern reagieren empfindlich auf zu viel Zucker, weshalb ein Quetschie einem Kind gelegentlich gegeben werden kann, als tägliche Mahlzeit ist es jedoch nicht geeignet.

Ist das Fruchtmus schädlich?

Wie jedes Lebensmittel gilt auch bei einem Quetschie, solange es im vernünftigen Maß gegessen wird, spricht nichts dagegen. Ihr solltet allerdings bedenken, dass in einem Beutel eine große Menge Obst enthalten ist. Würde diese Menge vor den Kindern auf dem Teller liegen, können sie es so oft gar nicht essen. Daher ist es sinnvoller lieber Produkte zu wählen, mit einem geringen Inhalt.

Auf den Zuckergehalt achten!

Wenn Ihr ein Quetschie für Kinder kauft, dann solltet ihr darauf achten, wie hoch der Zuckergehalt ist. Dieser sollte möglichst gering sein, weshalb Produkte, die mit Gemüse kombiniert wurden, meist die bessere Wahl sind. Ideal ist es, wenn für das Fruchtmus Bio-Gemüse verwendet wurde und natürlich auf künstliche Zusätze wie Aromen oder Konservierungsstoffe verzichtet wurde.

Kann man die Fruchtbeutel selber machen?

Ihr könnt ein Quetschie für Kinder auch selbst machen. Wichtig dafür ist, Bio-Produkte zu verwenden. Das Fruchtmus wird ganz normal zubereitet und anschließend in ein Quetschie, das wiederbefüllbar ist, abgefüllt. Ein Quetschbeutel aus dem Handel, der bereits geleert wurde, ist in der Regel dafür nicht geeignet. Es gibt aber eigene Quetschiebeutel, die gut zu reinigen sind.

Worauf ist bei selbst gemachten Quetschbeuteln besonders zu achten?

Vor allem beim Quetschbeutel, der wiederverwendet wird, sollte auf Sauberkeit geachtet werden. Nach der Verwendung sollten die Beutel möglichst rasch gereinigt werden. Wer selbst ein Quetschie für Kinder macht, der sollte bedenken, dass die Haltbarkeit von diesen Produkten extrem kurz ist. Im Haushalt gibt es nicht die Möglichkeit die Beutel gleichermaßen zu sterilisieren, wie es die Industrie kann. Gekühlt sind ist das Mus einige Tage haltbar, ohne Kühlung sollte es innerhalb eines Tages verzehrt werden.

Selbstgemachte Quetschies nicht nur mit Obst und Gemüse?

Ein selbstgemachtes Quetschie für Kinder könnt ihr unterschiedlich zusammenstellen. Ihr könnt sogar flüssige Smoothies abfüllen oder den Brei mit Getreideflocken ergänzen bzw. Getreideflocken mit pürieren. Der Vorteil von einem selbst gemachten Quetschie ist, dass auch ein Mus für ein Baby unterwegs sicher und platzsparend zu transportieren ist. Ihr könnt selbst bestimmen, was hinein kommt und könnt Bio-Produkte, die gesund sind, wählen oder nicht ausschließlich Obst mit viel Fruchtzucker verwenden.

Welche Vorteile hat das Fruchtmus im Beutel?

Kinder haben die Quetschbeutel deshalb so gerne, weil er ein idealer Snack für zwischendurch ist. Der Fruchtzucker ist in geringen Mengen gesund und gibt neue Energie. Eltern sollten daher darauf achten, dass Kinder nicht unmittelbar vor Schlafenszeiten noch ein Fruchtmus essen, denn der Zucker kann dafür sorgen, dass zu viel Energie vorhanden ist und die Kinder nicht schlafen können.

Quetschbeutel auch als Handgepäck im Flugzeug erlaubt!

Einen großen Pluspunkt haben die Beutel auf Reisen. Sie gelten beispielsweise als Nahrung für ein Baby und können im Flugzeug als Handgepäck mitgenommen werden. Die Beutel sind sicherer als die Gläschen für ein Baby, da sie nicht zu Bruch gehen können.

Quetschbeutel als fruchtiger Snack auch für Erwachsene!

Nicht nur Kinder mögen Quetschies, auch Erwachsene mögen die Fruchtbeutel. Für sie sind kleinere Mengen ebenfalls gesund, vor allem, weil viele Erwachsene zu wenig Obst essen. Damit es aber gesund bleibt, sollte drauf geachtet werden, wie viel Zucker enthalten ist und ob Bio-Produkte verwendet wurden.

Fazit - Quetschies

Ein Quetschie kann in kleinen Mengen für Kinder gesund sein und vor allem unterwegs sind die Beutel ideal. Die unterschiedlichen Fruchtvarianten sorgen für Abwechslung und sind oft aus Bio-Obst hergestellt. Für ein Baby mit wenigen Monaten sind die Beutel nicht zum Lutschen geeignet, sie können aber ebenfalls eine gute Möglichkeit sein selbst gemachtes Püree unterwegs mitzunehmen.

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