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Shampoo Baby – Infos und Empfehlungen

Nadine Scheiner
15 Sep 2021
6 min.
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Baby Shampoo
Von Lighthunter - Shutterstock
  • Für den weichen Babyflaum im ersten Jahr reicht in der Regeln noch klares Wasser aus. Erst im zweiten Lebensjahr beginnt das Kopfhaar dann stärker zu wachsen und es wird eine spezielle Pflege benötigt.
  • Finger weg von Babyshampoo, welches die Buchstabenfolge PEG aufweist, denn hier wird der Augapfel quasi kurzzeitig betäubt, sodass keine Tränen entstehen. Allerdings können so die Fremdstoffe nicht aus den Augen gespült werden.
  • Es ist wichtig, dass ein Babyshampoo nicht in den Augen brennt, wenn es aus Versehen beim Waschen in diese gelangt. Aus diesem Grund sind viele der Produkte auch augenmild oder augenverträglich.

Wird Babyshampoo tatsächlich benötigt?

Ihr werdet euch sicherlich mit einem Blick auf das noch kahle Köpfchen eures Babys fragen, ob wirklich ein Babyshampoo notwendig ist. Denn bei den meisten Babys geht der Haarwuchs in den ersten Monaten oftmals nicht über einen feinen Flaum hinaus. Selbst dann wenn euer Sprössling bereits mit einem dichten Schopf auf die Welt gekommen ist, so ist von dieser Haarpracht eine Weile später kaum noch etwas zu sehen. Das ist keinesfalls ein Grund zur Beunruhigung, denn es ist völlig normal, dass in der ersten Zeit mehr Haare ausfallen, als nachwachsen. Erst allmählich pendelt sich der normale Zyklus von Wachsen, Ruhen und Ausfallen ein – in der Regel dauert das bis zum ersten Geburtstag. Spätestens im zweiten Lebensjahr dann beginnen die Haare kräftiger auf zu wachsen und bis dahin reicht es vollkommen aus, zumindest solange sich das Kind nicht beschmutzt, das Köpfchen mit klaren Wasser zu reinigen.

Die Frage nach dem geeigneten Babyshampoo

Aber irgendwann stellt sich dann die Frage nach dem geeigneten Babyshampoo. Wird ein Blick in das entsprechende Regal geworfen, dann tritt bereits Verunsicherung und Ratlosigkeit auf, denn jedes Label verspricht sanfte, seifefreie Pflege mit hautschonenden und milden Wirkstoffen, damit sie das Vertrauen der Eltern erhalten. Auf den meisten ist dann auch „dermatologisch getestet“, „Hautverträglich dermatologisch getestet“ oder „klinisch getestet“ zu lesen und wird empfohlen von „Deutsche Haut- und Allergiehilfe“ oder wird mit „in Kliniken bewährt“ beworben. In dem Fall denken so manche Eltern, dass dann ja gar nichts mehr schief gehen kann, denn dadurch wird das denken erleichtert und auch die Entscheidung fällt einfacher.

Jedoch gibt es hier ein grosses „Aber“, denn diese Aussagen haben oftmals nur wenig Aussagekraft oder sind nur als schlichte Selbstverständlichkeiten formuliert. Selbstverständlich ist es für die seriösen Hersteller eine Pflicht und Gewissensfrage, ihre kosmetischen Produkte und ganz besonders für Babys, auf ihre Verträglichkeit zu prüfen, bevor diese in den Handel kommen. Allerdings gibt es keine einheitlichen Standards und festgelegte Kriterien für diese Tests und so sagt „Dermatologisch getestet“ beispielsweise nur aus, dass zwar ein Test ausgeführt wurde, aber nicht wie dieser ausgefallen ist.

Labels dienen mehr dem Marketing

Somit dienen diese Labels eher dem Marketing, als das sie tatsächlich eine Garantie dafür sind, dass das Produkt hautverträglich ist. Jedoch machen sie deutlich, dass es bei einem Babyshampoo um die dünne, empfindliche Kopfhaut der Neugeborenen und Babys geht. Daher sind die meisten der Babyshampoos, die von Stiftung Warentest oder Ökotest getestet werden pH-hautneutral, was nicht verwechselt werden darf mit pH-neutral, denn das entspricht einem pH-Wert von 7! Die meisten der getesteten Babyshampoos weisen einen sauren pH-Wert von 5,5 auf, ebenso wie die Haut und dadurch wird der Säureschutzmantel nicht angegriffen.

Eben das scheint auch einer der Gründe zu sein, warum Babyshampoos auch oftmals für Erwachsene empfohlen werden, die über eine sensible, gereizte Kopfhaut verfügen oder eben für die tägliche Haarwäsche. Als besonders sanft geltende Wirkstoffe gelten:

  • Kamille
  • Calendula
  • Panthenol
  • Mandel
  • Olive
  • Allantoin

Diese sollen die Kopfhaut zusätzlich schützen, pflegen, beruhigen und vor dem Austrocknen schützen.

Babyshampoos im Test bei Ökotest

Ökotest hat insgesamt 14 Produkte getestet und 13 davon haben die Testnote „sehr gut“ erhalten. Lediglich ein einziges Produkt der Traditionsmarke im Babypflege-Bereich, ein Babyshampoo von Penaten, musste sich mit einem „gut“ begnügen. Fast alle Produkte, die getestet wurden, enthielten keine kritischen oder umstrittenen Inhaltsstoffe wie aggressive Konservierungsmittel oder Tenside, PEG-/PEG-Derivate sowie künstliche Duftstoffe.

Keine Tränen mehr beim Haarewaschen

Der einzige der auf die PEG-/PEG-Drivate setzt, ist Johnson & Johnson mit seinem Penaten Babyshampoo und eben dafür musste ein sanfter Punktabzug in Kauf genommen werden. Der Hersteller wirb mit dem Siegel „Keine Tränen“ mehr, wohinter sich nach den Angaben des Herstellers „ein internes und sehr striktes Verfahren“ verbirgt, womit die Augenmilde von Kosmetik, die wieder ausgewaschen wird, überprüft wird. Laut Johnson&Johnson hat dieses Siegel weltweit eine große Akzeptanz erhalten und würde den Eltern bei der Orientierung helfen, wenn es um den Einkauf von Babyshampoo ginge.

Aber was ihr als Eltern nicht wisst, ist dass diese PEG-basierte und keinesfalls milde Substanz Sodium Laureth Sulfate dafür sorgt, dass das Babyshampoo nicht brennt, wenn es in die Augen gelangt. Denn kurzzeitig wird davon quasi der Augapfel betäubt und dadurch wird verhindert, dass sich Tränen bilden. Aber Tränen sind eine ganz natürliche und auch sehr sinnvolle Reaktion des Körpers, denn sie spülen das Auge automatisch aus.

Tränen lügen nicht – Babyshampoo darf nicht brennen

Es ist wichtig, dass ein Babyshampoo nicht brennt, wenn es beim Waschen versehentlich in die Augen gelangt. Aus diesem Grund werden in den Tests auch viele der Produkte als augenmild oder augenverträglich ausgelobt oder versprechen: keine Tränen mehr. Damit das erreicht wird, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten:

  • Der pH-Wert ist auf den der Tränenflüssigkeit eingestellt: 7,2 – 7,5 – der Effekt hier, dass das Auge zwar tränt für kurze Zeit, aber nicht brennt. Aber der Nachteil, dass Haar wird aufgeraut, denn die Haut hat einen sauren pH-Wert von 5,5 bis 6,5.
  • Der Einsatz von Laurethen: Hier gibt es „keine Tränen mehr“. Hier wird der Augapfel kurzzeitig betäubt und die Tränenbildung wird unterdrückt. Der Nachteil ist, dass die Fremdstoffe nicht ausgespült werden ohne die Tränen.

Die meisten Anbieter sind jetzt dazu übergegangen, die Babyshampoos mit milden seifenfreien waschaktiven Substanzen zu versehen, die sowohl die Haut als auch die Augen schonen.

Beruhigende Testergebnisse

Fassen wir zusammen, Ökotest hat in seinem neuesten Test 14 Babyshampoos getestet und hat kaum etwas zu beanstanden. 13 Produkte gingen mit „sehr gut“ aus dem Test und lediglich eines musste sich mit „gut“ begnügen.

Die bewerteten Babyshampoos stammten von den Discountern ebenso wie von den bekannten und namhaften Kosmetik-Anbietern sowie Naturkosmetik-Herstellern. Somit könnt ihr beim Griff auf ein Babyshampoo ruhig auch zu einem günstigeren Produkt greifen. Wichtig ist nur, dass ihr ganz genau hinseht und den Labels der Hersteller nicht blind vertraut. Verlässlicher sind die Aussagen und Tests von Ökotest und Stiftung Warentest – aber als verantwortungsvolle Eltern ist es wichtig, dass ihr auch einen Blick auf das Kleingedruckte werft. Sollte ein Produkt die Buchstabenfolge PEG aufweisen, dann lieber die Finger von dem Produkt lassen.

Silikone in Babyshampoo

Der Begriff Silikone wird im Zusammenhang mit Shampoos immer wieder genannt und ist in aller Munde. Silikone sind nicht biologisch abbaubar und aus diesem Grund sehr umstritten. Zwar ist es noch nicht von der Wissenschaft bewiesen, dass sie dem Haar schaden, aber dennoch werden sie von den Fachleuten verdächtigt, ein Auslöser für Allergien zu sein. Aus diesem Grund haben Silikone in einem Babyshampoo absolut nichts verloren.

Dazu kommt, dass Kinderhaar diesen Stoff auch gar nicht benötigt, denn sie legen sich wie eine dünne Schicht um das Haar und dichten Risse ab, wie beispielsweise Spliss. Doch solche Probleme hat das Baby zum Glück noch nicht, sondern die noch sehr jungen Haare glänzen von ganz allein. Aber selbst bei Erwachsenen kann der Glanz durch die Silikonschicht bei längerer Anwendung zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Denn die Haare werden mit jeder Wäsche durch die angelagerten Stoffe schwerer und lassen dann die Frisur platt hinunterhängen. Also besser die Finger davon lassen und nicht nur beim Baby, sondern auch für eure eigene Haarpflege.

Fragen und Antworten - Babyshampoo

Was kann man von Hersteller-Labels halten?

Jeder Hersteller verspricht das Blaue vom Himmel um sein Produkt an die Eltern zu bringen. So wird hautschonende Pflege mit unbedenklichen Inhaltsstoffen mit mehr oder weniger fantasievollen Labels bestätigt und die meisten der selbstentworfenen Gütesiegel warten auch mit vertrauenserweckenden Aussagen auf, wie beispielsweise „dermatologisch getestet“ oder „in Kliniken bewährt“. Sicherlich müssen die Hersteller ihre Produkte prüfen und testen, aber es gibt keine einheitlichen Standards dafür und so solltet ihr euch lieber an die unabhängigen Tests halten.

Wird überhaupt ein Babyshampoo benötigt?

Der zarte Flaum, der zu Beginn noch auf dem Köpfchen eures Sprösslings sprießt, benötigt keinesfalls ein Babyshampoo, sondern hier ist es ausreichend es mit klaren Wasser abzuwaschen. Erst ab dem zweiten Lebensjahr etwa wächst das Kopfhaar und dann wird spätestens eine spezielle Pflege benötigt. Damit das Haar nicht gleich zum Desaster wird, nutzt ihr eben ein mildes Babyshampoo, das weder die Haare noch die Augen reizt.

Welche sanft wirkenden Inhaltsstoffe gibt es?

Als sanft wirkend gelten Kamille, Panthenol, Olive, Mandel, Calendula oder Allantion. Diese Wirkstoffe pflegen die Kopfhaut, schützen sie vor dem austrocknen und beruhigen diese.

Was tun, wenn es beim Kämmen ziept?

Zumindest bei langen Haaren geht es kaum ohne ziepen, denn durch das Waschen wird das Haar aufgeraut. Dadurch wird der Widerstand beim Kämmen erhöht und ist das Ziepen zu stark, dann hilft eine entsprechende Haarspülung weiter.

Sollen Shampoo und Spülung genutzt werden?

Es gibt durchaus Babyshampoos, die zeigen, dass die Haare auch ohne viel Schaum ordentlich sauber werden können und lange geschmeidig bleiben. Das ist vor allem bei langen Haar wichtig, denn sonst kann sich das Haare kämmen nach dem Waschen zu einer echten Tortur herausstellen. Aus diesem Grund sollte ein Baby-/bzw. Kindershampoo einen zusätzlichen Prüfpunkt aufzeigen: Das vermeiden von Ziepen.  Testergebnisse zeigten hier drei Produkte auf, die Shampoo und Spülung kombinieren: Avon Kinds 2 in 1, Garnier Ultra Beauty Kinder Shampoo & Balsam sowie Schauma Kids Melonen Duft Shampoo & Balsam.

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