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Babyernährung – Die 14 wichtigsten Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente

Nadine Scheiner
04 Sep 2018
6 min.
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Neben ausreichend Liebe und körperlicher Zuwendung braucht das neu-geborene Kind eine ausgewogene Ernährung, um gesund heranwachsen zu können. Die Grundlage für ein rundherum glückliches Kind bildet Ihr selbst, indem Ihr ebenfalls auf eine bewusste Ernährung achtet. Auf Fastfood, Tütensuppen, zu hohe Mengen an Kaffee oder Süßigkeiten und andere Stress-auslösende Faktoren solltet Ihr konsequent verzichten. Babys reagieren auf die Inhaltsstoffe besonders empfindlich.

Bis über das erste Lebensjahr hinaus benötigen Säuglinge Muttermilch und eure körperliche Nähe, die Sicherheit und Geborgenheit gibt. Ein Kind spürt intuitiv, wenn es etwas Neues ausprobieren möchte. Mit ausgestreckten Händen, Schreien und zappeligen Füßen schaut es auf den Teller von Mama und Papa, was es da so gibt. Lasst euer Kind ruhig mal von einer Tomate oder einem Pfirsich abbeißen. Der richtige Zeitpunkt dafür wäre frühestens der 6 Lebensmonat, wenn sich die ersten Milchzähne entwickeln. Ein Baby muss einen gesunden Appetit haben, weil es mehr Energie als ein Erwachsener verbraucht.

Baby Vitamine Nährstoffe
Von LeManna - Shutterstock

Wie heißen die 14 wichtigsten Vitamine und Spurenelemente der Babynahrung?

  • Eisen
  • Vitamin C
  • Kalzium
  •  Omega-3-Fettsäuren
  • Omega-6-Fettsäuren
  • Zink
  • Jod
  • Flour
  • Kalium
  • Natrium
  • Magnesium
  • Vitamin D (3)
  • Vitamin B2
  • Vitamin B12

Was bewirken die Nährstoffe im menschlichen Körper und in welcher Nahrung findet man sie?

Eisen

Fleisch-und Fischgerichte bieten für „groß und klein“ ein üppigen Eisengehalt. Vor allem sind Rindfleisch und Kalbfleisch zu empfehlen, dafür ist Wildfleisch für Ess-Anfänger nicht geeignet. An pflanzlicher Kost sind Nüsse, Gemüse-und Getreidesorten ausgezeichnete Energielieferanten. Genauso eignen sich Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen, Soja-Produkte wie Tofu, Miso oder Tamari. Achtung! Überreicht eurem Baby keine Nüsse im Original-Zustand, weil es dadurch sich schnell verschlucken kann.
Der Inhaltsstoff „Eisen“ bildet die Grundlage für den Sauerstofftransport im Blut, beschleunigt Blutbildung und Stoffwechsel für die Hirnfunktion.

Vitamin C:

Dieses wasserlösliche Vitamin erleichtert die Aufnahme von Eisen. Vitamin C kommt in Orangen, Birnen und Tomaten häufig vor.
Gerade in der Übergangszeit von der Muttermilch zur festen Beikost, empfiehlt es sich die Früchte zu Mus oder zu Saft zu verarbeiten. Dieser Vorgang erleichtert nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern beschleunigt auch die Aufspaltung der Nahrung. Paprika oder Kohl ist für euer Kind eher ungeeignet.

Kalzium

Typische Kalzium-Lieferanten für euer Baby sind Milch und Milcherzeugnisse wie Buttermilch, Quark und Joghurt. Neben Vollkorn bieten Karotten, Sesam, Kokosnuss und Mandeln in Form von Brei, ausreichende Mengen an Kalzium. Der Körper braucht den Nährstoff für Aufbau und Stabilisierung der Knochen, für Blutgerinnung sowie für Stoffwechselvorgänge beim Verdauungsprozess. Das Element ist für die Nervenimpuls-Übertragung von besonderer Bedeutung.

Omega-3-Fettsäuren

Hierbei handelt es sich um essentielle Fettsäuren, welche für den Zellstoffwechsel, die Eiweißsynthese, die Hormonproduktion sowie zur Stärkung des Immunsystems lebensnotwendig sind.

Omega-3-Fettsäuren kann der menschliche Organismus nicht eigenständig herstellen, diese müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Zum Beispiel befinden sich die Elemente in Rapsöl, Leinöl, Walnuss-Öl, Hanföl und in Mandeln. Es ist zu empfehlen, dass Ihr bereits während der Schwangerschaftsphase ausreichende Mengen an Omega-3-Fettsäuren aufnehmt. Für den Embryo kann das nur gut sein, damit werden die Netzhaut der Augen und das Gehirn gestärkt.

Omega-6-Fettsäuren

die ungesättigten Fettsäuren oder Linolsäuren fördern das Wachstum sowie die Heilung von Wunden. Die Elemente stehen oft mit den Omega-3-Fettsäuren im Verhältnis. Fisch, Öle, Nüsse, Fleisch und Margarine weisen einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren auf. Gerade bei frittierten Nahrungsmitteln solltet Ihr auf „Sparsamkeit“ achten.

Zink

Der Inhaltsstoff zählt zu den „Kraftpaketen“ und macht kleine Leute stark. Dieser fördert das Wachstum von Haut und Haaren, die Insulin-Speicherung, die Eiweißsynthese und stärkt das Immunsystem. Zink kommt in Austern, Haferflocken, Vollkorn-Getreide, Käse oder in Cashew vor. In der Übergangsphase von der Muttermilch zur festen Beikost, ist Cashew in Mus-Form effektvoller für die Verdauung.

Jod

Dieser Stoff ist für die Funktion der Schilddrüse nicht wegzudenken. Die Schilddrüse produziert und regelt Hormone für die Stoffwechselvorgänge. Die richtige Dosis an Jod kann auch als“ natürlicher Muntermacher“ bezeichnet werden. Falls Ihr bemerkt, dass euer Baby übermäßig apathisch und müde wirkt, könnt Ihr mit „Fischsalat“ darauf reagieren. Seefische wie Seelachs, Kabeljau oder Schellfisch liefern große Mengen an Jod. Alternativ könnt Ihr auch Hühnereier, Milch und Milchprodukte für Baby-Mahlzeiten verwenden. Jod wirkt außerdem Wachstums-und Entwicklungsstörungen, Konzentrationsmängel und Depressionen entgegen.

Flour

Flour ist der Stabilisator von Knochen und Zähnen. Der Inhaltsstoff ist vor allem in Wall-Nüssen und Fischen. Zum Beispiel verfügen Sardine, Rotbarsch und Sprotten über größere Mengen an Flour. Von der pflanzlichen Kost sind Spinat, Buchweizen, Mandel und Sellerie beispielhafte Energielieferanten.

Kalium

Der lebenswichtige Mineralstoff reguliert den körpereigenen Wasserhaushalt und unterstützt die Reizweiterleitung des Nervensystems. Lebensmittel mit hohem Kalium-Anteil sind Kartoffeln, Petersilie, Spinat, Nüsse, Früchte, Feigen, Avokado, Bananen, Aprikosen, Trauben und Pfirsiche. Wenn Ihr Gemüse aufwärmt, sollte es nicht gekocht werden. Wichtige Inhaltsstoffe wie Kalium gehen ins verdampfende Kochwasser verloren.

Natrium

Wie Kalium reguliert der Inhaltsstoff Natrium den Wasserhaushalt im Körper. Ebenso wirkt dieser sowohl beim Säure-Basen-Haushalt als auch beim Blutdruck ausgleichend. Bei Förderung der Nerven-Übertragung sind Kalium und Natrium „im Team“ tätig. Wichtige Natrium-Lieferanten sind Mineralwasser, Käse, Salami, Wiener Würstchen, Hühnereiweiß, Getreidekörner und Milcherzeugnisse.

Magnesium

Für Stoffwechsel, Knochenbau und Nervensystem ist das Element Magnesium unverzichtbar. Erdnüsse, Mandeln, Datteln, Feigen, Linsen, Vollkorn-Erzeugnisse, Kokosnuss, Schrimps, Schwein-und Lammfleisch verfügen über einen höheren Magnesium-Anteil. Kakao ist ebenfalls wichtiger Magnesium-Lieferant und für Babys nicht geeignet.

Vitamin D(3)

Der Inhaltsstoff gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und beugt Rachitis bei Babys und älteren Kindern vor. Zudem stärkt es die Synthese von Kalzium und Phosphat. Es verhindert die Entwicklung von krankhaften Zellgeweben und wirkt dem Alterungsprozess entgegen.

Um ausreichende Mengen an Vitamin D aufnehmen zu können, reicht die Nahrung nicht aus. Ein „Sonnenbad“ tut es auch, die UV-Strahlung regt die haut-eigene Bildung von Vitamin D an. Für Babys eignet sich nur ein Spaziergang bei schwacher Sonne, zum Beispiel am Morgen oder am späten Nachmittag. Die Stärke der UV-Strahlung variiert je nach Jahreszeit. Daher werden im 1.Lebensjahr eher Tabletten (Vigantoltabletten) mit reichlicher Aufnahme von Flüssigkeit empfohlen.

Vitamin B2

Der Wirkstoff ist auch als Riboflavin bekannt und spielt bei der Umwandlung von Nahrung in Energie eine wichtige Rolle. Weiterhin stärkt Vitamin B2 die Sehkraft, sorgt für Energiezufuhr, aktiviert und erhält die roten Blutkörperchen. Daher könnt ihr eurem Baby Obst, Nüsse in Form von Mus, Milcherzeugnisse geben. Riboflavin ist resistent gegen Hitzeeinwirkung, aber reagiert auf Licht hochgradig empfindlich. Daher müssen Lebensmittel licht-geschützt gelagert werden.

Vitamin B12

Gute Energielieferanten sind hauptsächlich tierische Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Milch und Eier. Das wasserlösliche Vitamin unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen, ebenso das Wachstum, den Herz-Kreislauf und das Nervensystem.

 

Babyernährung
Von LeManna - Shutterstock

Was ist bei der Zuführung von Babynahrung noch zu beachten?

Beobachtet genau, was euer Baby tut und wie es auf die angebotenen Nahrungsmittel reagiert. Schmatzt es, so braucht es Muttermilch und fängt an zu saugen. Zappelt es und lacht, ist es neugierig und möchte zum Beispiel etwas Neues essen.
Behält es die aufgenommene Nahrung im Mund, schmeckt es gut. Wird das Essen ausgespuckt, war es nicht das Richtige. Dreht es sich weg und weint, möchte es seine Ruhe haben. In den ersten 6-8 Lebensmonaten sind Babys in der Regel ausschließlich auf Muttermilch angewiesen. Die Milch ist deshalb etwas Besonderes, weil darin alle lebensnotwendigen Nährstoffe vorhanden sind. So nach und nach könnt Ihr eurem Kind Brei-Kost und im 10. Lebensmonat feste Beikost in die Hand geben. Wenn es zugreifen und das Stück Apfel, Gurke oder Anderes in der kleinen Hand behält, ist das ein weiterer Grund, sich zu freuen und ein paar anerkennende Wort zu sagen und es liebevoll zu streicheln. Wenn es etwas länger dauert, ist das kein Grund zur Sorge. Habt etwas Geduld, das Essverhalten bei Babys und Kleinkindern entwickelt sich unterschiedlich.

Anti-Stress-Tipps

Die Lebensweise wie auch die Ernährung der Mutter hat schon vor der Embryo-Phase massiven Einfluss auf den Gesundheitszustand des Kindes. Falls Ihr bereits ein Baby geboren habt, ist das kein Problem. Wird der Alltag zur Belastung, macht einfach eine Selbstanalyse und zeichnet auf ein Blatt Papier eine Tabelle mit 2 Spalten auf. In die rechte Spalte könnt Ihr eintragen, was euch nicht gut-tut. Führt in der linken Spalte alle Punkte auf, die euch bereits zu Wohlbefinden verhelfen.

Als Erstes sollte auf „Stress-Macher“ wie künstliche Nahrungsmittel, Alkohol, Zigaretten und Bewegungsmangel verzichtet werden. Gönnt euch einen gemeinsamen Abend unter Freunden oder Bekannten, singt, musiziert und lacht. Laufsport und Gymnastik tuen es auch, dadurch wird die Produktion von Endorphinen angeregt. „Wenn ihr glücklich seid, ist es euer Baby auch“.

Fazit - Babyernährung

Damit euer Baby gesund heranwächst, ist eine ausgewogene Ernährung für euch und euer Kind lebensnotwendig. Die 14 wichtigsten Vitamine und Spurenelemente sind für die Entwicklung sowie für den Erhalt des menschlichen Körpers unverzichtbar. Daher solltet Ihr euer Baby niemals einseitig ernähren. Achtet gleichermaßen auf die Nahrungsmittel-Mengen, „die Dosis macht es“. Schaut genau hin, wie es auf das Essen reagiert und seid geduldig, wenn der Lernprozess noch etwas länger dauert. Dafür freut euch um so mehr, wenn euer Baby bald selbstständig isst.

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