Hoch

Die 36. Schwangerschaftswoche – in der 36. SSW lässt die Kurzatmigkeit nach

Nadine Scheiner
15 Jun 2022
7 min.
Mögen 0
Nicht mögen 0

Mit dem Start der 36. SSW, der bei 35+0 liegt, sind es nun noch fünf Wochen bis zum Entbindungstermin laut Mutterpass. Sicher denkt ihr jetzt immer häufiger über die Geburt nach und stellt euch die Frage, ob euer Baby schon in der Startposition liegt. Jetzt wird es für das Ungeborene immer schwieriger, sich selbst zu drehen.

sosiukin via stock.adobe.com

Das passiert in eurem Körper in der 36. Schwangerschaftswoche

Jede Woche nimmt euer Baby fleißig an Gewicht und auch an Größe zu. In der 36. Schwangerschaftswoche erreicht es ein Gewicht von rund 2.500 Gramm und eine Größe von rund 47 cm. Euer Baby ist komplett fertig ausgebildet. Jetzt geht es nun noch um die Feinheiten. Zudem wird sich der Fötus nun immer mehr nach unten ins Becken senken.

Aber was passiert nun eigentlich in der 36. Schwangerschaftswoche?

  • Das Immunsystem

Euer Baby wird im Fruchtwasser des Mutterleibs noch gut geschützt und ist bisher noch nicht mit den Viren und Bakterien von außen in Berührung gekommen. In den letzten Wochen hat sich die wertvolle Plazentaschranke allerdings immer mehr zurückgezogen. Dies bedeutet, dass nun die Antikörper der Mutter an das Baby weitergegeben werden. Dieser Vorgang ist die wichtigste Grundlage rund um den Nestschutz, den euer Baby einige Wochen nach der Geburt hat. Zusätzlich dazu bekommt es noch wertvolle Antikörper auf dem Weg durch den Geburtskanal sowie durch das Kolostrum nach der Geburt von euch mit. Nach der Geburt entwickelt sich dann das Immunsystem weiter.

  • Die Schlaf- und Wachphasen

Ihr spürt euer Baby jetzt vor allem mit sehr kräftigen Tritten und das vermutlich sogar zu bestimmten Tageszeiten und auch in der Nacht. Viele Babys haben ihren eigenen Rhythmus entwickelt. Dieser gibt zwar nicht unbedingt Aufschluss darüber, wie aktiv euer Baby nach der Geburt ist. Es gibt euch als werdende Mutter aber Sicherheit darüber, dass alles in Ordnung ist. Euer Baby träumt bereits ganz eifrig und daher wird es sich auch im Schlaf bewegen. Wenn ihr in der 36. Schwangerschaftswoche merkt, dass sich die Schlaf- und Wachphasen ändern, dann ist das nicht unbedingt ein Zeichen für die bevorstehende Geburt. Aber auch der Fötus merkt, dass etwas Aufregendes bevorsteht.

  • Bewegungen des Babys

Das Training der Muskeln erfolgt weiterhin durch die Bewegungen, auch wenn die Bewegungen nachlassen und vielleicht nicht mehr ganz so stark sind, wie noch vor einigen Wochen. Dies hängt damit zusammen, dass es Tag für Tag für den Fötus enger in der Gebärmutter wird. Dadurch werden auch die Bewegungen etwas träger. Das ist aber grundsätzlich kein Problem, denn die Muskeln werden auch nach der Geburt weiter durch das Baby trainiert. Stellt ihr aber fest, dass sich gar keine Bewegungen mehr zeigen, solltet ihr euch direkt an die Hebamme und das Krankenhaus wenden. Es muss sichergestellt werden, dass die Versorgung eures Babys weiterhin gut gewährleistet ist.

  • Die Organe

Die Organe des Fötus sind schon gut geübt und wissen, was sie zu tun haben. Euer Baby nimmt beim Training der Atmung jeden Tag eine Menge Fruchtwasser auf. Das Fruchtwasser muss durch den Magen- und Darmtrakt. Dadurch werden diese Organe trainiert. Auch die Nieren haben viel zu tun. Es passiert so viel, dass sich sogar Ablagerungen im Darm bilden. Diese Ablagerungen sind das Mekonium, das auch unter der Bezeichnung „Kindspech“ bekannt geworden ist.

Wusstet ihr schon: Jede Kontraktion der Gebärmutter sorgt dafür, dass euer Baby auf die Geburt vorbereitet wird. Denn wenn euer Bauch hart wird, dann betrifft dies auch die Gebärmutter und euer Baby spürt die Kontraktionen.

 

Das passiert mit euch in der 36. Schwangerschaftswoche

In der 36. SSW tut sich einiges in eurem Körper. Ihr werdet merken, dass einige Schwangerschaftsbeschwerden nachlassen und die nächsten Beschwerden zunehmen. Da ihr aber wisst, dass es nur noch einige Wochen bis zur Entbindung sind, lassen sich diese Beschwerden fast viel leichter ertragen.

  • Schwangerschaftsbeschwerden

Ihr werdet nun vermerkt Vorwehen und auch Senkwehen wahrnehmen und die Senkwehen wirken sich immer mehr auf das Baby aus. Der Fötus rutscht tiefer in das Becken hinein. Das merkt ihr sogar, denn die Kurzatmigkeit lässt nach und ihr könnt wieder tiefer einatmen. Wenn ihr bisher unter einem sehr starken Sodbrennen gelitten habt, lässt dieses möglicherweise auch nach. Dafür stellen sich andere Beschwerden ein. Der Druck auf das Becken erhöht sich und damit auch der Druck auf die Blase. Möglicherweise müsst ihr häufiger auf die Toilette. Es kann sich schwierig gestalten, länger zu sitzen oder in einer Position zu verharren. Möglicherweise stellen sich dann Schmerzen ein. Viele Frauen empfinden es als angenehm, sich zu bewegen. Kurze Spaziergänge in einem für euch angenehmen Abstand sind daher eine gute Idee.

  • Geschlechtsverkehr

Ihr verspürt den verstärkten Bedarf nach körperlicher Nähe mit dem Partner? Die Hormone spielen verrückt und das ist auch gut so. Der Wunsch, die Nähe des Partners zu genießen, ist ganz natürlich und ihr könnt euch darauf auch ruhig einlassen. Geschlechtsverkehr ist bis zum Ende der Schwangerschaft möglich, wenn ihr eine unauffällige Schwangerschaft habt. Dabei solltet ihr allerdings auch wissen, dass das in Sperma enthaltene Prostaglandin die Wehentätigkeiten anregen kann.

  • Wehentätigkeiten

Jetzt wird es immer ernster und vielleicht merkt ihr das auch. Es kann sein, dass eure Wehen von der Stärke her zunehmen. Gerade dann, wenn ihr sehr schlank seid, bemerkt ihr sicher schon länger die Kontraktionen. Diese können sich nun noch stärker anfühlen und einen Druck nach unten ausüben. Das ist ein typisches Anzeichen für die Senkwehen. Sie drücken euer Baby weiter in das Becken. Jetzt kommt es darauf an, dass die Lage stimmt. Normalerweise sollte das Baby nun die Beckenendlage eingenommen haben. Befindet es sich noch in Steißlage, kann es jetzt schwierig werden, es noch zu drehen. Von selbst wird es sich vermutlich nicht mehr drehen, da es einfach zu eng in der Gebärmutter ist. Setzen jetzt die Wehen ein und kommt euer Baby zur Welt, ist es rechnerisch noch immer eine Frühgeburt. Allerdings sind die Überlebenschancen sehr hoch, denn euer Baby ist in der Lage, die Temperatur zu halten und zu atmen.

  • Ausfluss und Schmerzen

Rückenschmerzen und Bauchschmerzen begleiten euch wahrscheinlich schon eine ganze Weile. Dennoch können sich diese Schmerzen jetzt verändern. Einige Frauen verspüren die Wehen im Rücken. Zum Ende der Schwangerschaft hin können sich die Rückenschmerzen daher verstärken. Vielleicht stellt sich Ausfluss ein. Nach und nach löst sich nun der Schleimpfropf. Es kann auch sein, dass er ganz abgeht. Das ist kein Grund zur Sorge, lediglich ein weiterer Schritt näher zu eurem Baby.

Wichtig:  Ihr habt häufiger Verstopfungen? Euer Verdauungsapparat braucht noch immer ein wenig Unterstützung. Hier könnt ihr auf verschiedene Weise nachhelfen. Verzichtet auf Lebensmittel mit einem stopfenden Effekt, wie Schokolade. Greift lieber zu Ballaststoffen und Gemüse. Eine große Hilfe für die Verdauung ist es zudem, wenn ihr ausreichend Flüssigkeit zu euch nehmt.

36. SSW
Victoria Rudakova via Shutterstock

Das ist noch wichtig zu beachten

Die Geburt klopft leise an die Tür und ihr solltet euch nun langsam mit der Frage beschäftigen, wie es danach weitergehen soll. Das Wochenbett dauert acht Wochen an. Diese acht Wochen gehörten dem Baby und der engsten Familie. Inzwischen hat es sich so eingebürgert, dass sich recht schnell die Verwandten ankündigen und zu Besuch kommen. Hier ist jeder Mensch anders. Hebammen verweisen gerne mit einem Spruch auf die notwendige Ruhe: „Das Wochenbett ist kein Wochenmarkt.“ Tatsächlich sollte nur das zugelassen werden, mit dem ihr euch auch wohl fühlt.

Es ist leichter, die eigenen Wünsche vor der Entbindung zu kommunizieren. Das Baby ist auch noch nach einigen Wochen süß anzusehen. Wer euch wirklich gerne mag, der wird es verstehen, dass ihr eure Ruhe möchtet, um als Familie anzukommen.

Hinweis: Bereitet das Wochenbett schon vor der Entbindung vor. Sorgt dafür, dass ihr genug Essen im Haus habt. Ihr könnt schon vorkochen und die Mahlzeiten einfrieren. Das nimmt auch den Druck von eurem Partner. Es ist immer Essen im Haus und ihr könnt euch ganz auf den neuen Erdenbürger konzentrieren. Vielleicht bieten sich auch Freunde oder Verwandte an, euch etwas zum Essen zu bringen. Das sollten dann aber nur sehr kurze Besuche sein.

Teilen:

Teilen:
Neue Artikel
Schwangerschaftswochen Übersicht – der schnelle Schwangerschaftskalender Die 1. – 4. Schwangerschaftswoche – in diesen SSW nimmt ein neues Leben seinen Anfang Die 5. – 8. Schwangerschaftswoche – der Herzschlag prägt die SSW Die 9. Schwangerschaftswoche – in der 9. SSW sind alle Organe angelegt Die 10. Schwangerschaftswoche – in der 10. SSW ist euer Baby fast schon fertig Die 11. Schwangerschaftswoche – in der 11. SSW dreht sich alles um die Sinne Die 12. Schwangerschaftswoche – in der 12. SSW fängt der Schluckauf an Die 13. Schwangerschaftswoche – in der 13. SSW nimmt das Wachstum Fahrt auf Die 14. Schwangerschaftswoche – in der 14. SSW zeigt sich das Lanugo-Haar Die 15. Schwangerschaftswoche – in der 15. SSW bemerkt euer Baby euren Herzschlag Die 16. Schwangerschaftswoche – in der 16. SSW zeigen sich manchmal die ersten Kindsbewegungen Die 17. Schwangerschaftswoche – in der 17. SSW nimmt die Fettschicht zu Die 18. Schwangerschaftswoche – in der 18. SSW wird viel geschlafen Die 19. Schwangerschaftswoche – in der 19. SSW beginnen die Kopfhaare zu wachsen Die 20. Schwangerschaftswoche – in der 20. SSW arbeitet es im Gehirn Die 21. Schwangerschaftswoche – in der 21. SSW ist endlich Halbzeit Die 22. Schwangerschaftswoche – in der 22. SSW bemerkt ihr den Schluckauf Die 23. Schwangerschaftswoche – in der 23. SSW wird das Gehör immer besser Die 24. Schwangerschaftswoche – in der 24. SSW erreicht das Baby die Größe von 30 cm Die 25. Schwangerschaftswoche – in der 25. SSW beginnt der siebte Monat