Im Laufe der Zeit hat sich in vielen Familien ein wahres Sammelsurium der verschiedensten Fieberthermometern angesammelt, aber welches ist jetzt geeignet, um bei einem Baby oder einem Kleinkind die Temperatur zu messen?
In aller Kürze, es wird stets empfohlen ein digitales Kontaktthermometer zur Messung im Po zu nutzen. Oder, was einfacher und bequemer ist, ein Ohrthermometer.
Körperkerntemperatur vs. Oberflächentemperatur
In der Regel ist mit der Körpertemperatur die Körperkerntemperatur gemeint, bei der es sich also um die Temperatur der lebenswichtigen Inneren Organe gemeint ist. Bei gesunden Menschen liegt diese normalerweise zwischen 26,5 und 37,4 Grad Celsius. Dieser Körperkerntemperatur kommt der rektale Wert am nächsten. Ebenso liefert die Wärmestrahlung des Trommelfells ein gutes Ergebnis. (Deutlich) niedriger liegt die Temperatur unter der Zunge und auf der Hautoberfläche beispielsweise der Stirn. Zudem ist die Temperatur der Hautoberfläche stark abhängig von der Umgebungstemperatur. Das bedeutet, dass das Messergebnis stets davon abhängt, wo ihr die Temperatur messt.
Das digitale Kontaktthermometer
Diese digitalen Kontaktthermometer sind preiswert, vielfältig verwendbar, gut ablesbar und auch leicht zu reinigen. Um es kurz auszudrücken, diese Fieberthermometer sind ein Allrounder für die ganze Familie, aber auch nicht jedermanns Sache, denn der beste Ort für die Messung ist der Po.
Die Messung im Po (rektal)
Bei der rektalen Fiebermessung im Po handelt es sich, um die genaueste Methode die Temperatur zu messen, – ganz besonders bei Babys. Dabei wird die Körperkerntemperatur direkt gemessen und eben nicht die Hauttemperatur. Dabei wird das Baby in Rückenlage gebracht, die Beinchen angehoben und dann das Fieberthermometer ein bis zwei Zentimeter in den Po eingeführt. Damit das Fieberthermometer besser gleitet, könnt ihr die Messspitze beispielsweise mit etwas Babycreme oder auch Vaseline einfetten. Vergesst aber nicht, dass Thermometer vor und nach jeder Messung gründlich zu reinigen.
Die Messung unter der Zunge (oral)
Diese Art der Messung ist eher für Kinder ab circa vier Jahren geeignet. Damit eine verlässliche Messung durchgeführt werden kann, muss das Fieberthermometer lange genug in einer der beiden Wärmetaschen links oder rechts hinter der Zunge liegen. Dabei sollte der Mund geschlossen bleiben und damit für Babys und Kleinkinder ungeeignet. Dazu kommt, dass die Messung zu lange dauert und auch zu ungenau und zu gefährlich ist.
Die Messung unter der Achsel (axillar)
Das Kind sollte mehrere Minuten ruhig liegen für die axillare Messung und während der Messung darf das Fieberthermometer in dieser Zeit nicht verrutschen. Das angezeigte Messergebnis ist relativ ungenau und liegt auch deutlich unter der Körperkerntemperatur. Auch diese Art der Messung ist für Babys und Kleinkinder ungeeignet.
Das Schnullerthermometer
Diese Fieberthermometer sind grundsätzlich eine prima Idee, denn anstatt euer Baby mit der unangenehmen Messung im Po zu belasten, wird ihm einfach das Schnullerthermometer in den Mund gesteckt. Der eingebaute Messsensor, der im Mundstück verbaut ist, misst dabei die Temperatur. Doch mit einer Messdauer von ein bis drei Minuten dauer es recht lange die Temperatur zu messen und dazu kommt, dass das Messergebnis sehr ungenau ist. Der Grund dafür ist der schlechte Übergang zum Temperatursensor, der sich im Inneren des Schnullergummis befindet. Im Ökotest Test aus Januar 2016 sind sogar beide Schnullertemperatur durchgefallen: Das Gesamturteil 1x befriedigend und 1 x ungenügend. Zudem akzeptiert auch nicht jedes Baby einen „fremden“ Schnuller.
Das Ohrthermometer
Dieses Fieberthermometer misst per Infrarottechnik die Wärme im Gehörgang, die vom Trommelfell und dem umliegenden Gewebe ausgestrahlt wird. Bei richtiger Anwendung ist diese Messmethode sehr genau, da das Trommelfell und der Hypothalamus, in dem sich das Temperaturkontrollzentrum befindet, über die Blutversorgung eng miteinander verbunden sind. Es existieren zum Alter, ab dem das Fieber mit einem Ohrthermometer gemessen werden kann, unterschiedliche Angaben. In der Regel wird empfohlen diese Fieberthermometer ab einem Alter von circa drei bis sechs Monaten zu verwenden. Der Grund ist, dass der Gehörgang vorher noch zu eng ist und das macht es schwer, den Sensor richtig einzuführen.
Tipp: Wenn ihr nicht ganz sicher seit, dann messt die Temperatur eures Babys mehrmals parallel im Po, und ist die Temperaturdifferenz konstant und fällt nur gering aus, dann könnt ihr das Ohrthermometer guten Gewissens anwenden.
Das Stirnthermometer
Ein Infrarotsensor ermittelt die Temperatur der Stirn und errechnet unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur die Körpertemperatur. Alles was ihr machen müsst, ist, das Stirnthermometer sanft über die Stirn zu rollen oder aber im Abstand von wenigen Zentimetern vor der Stirn hin- und herzubewegen. Das ist sehr hygienisch und gut anzuwenden, wenn das Baby gerade schläft – aber die Messmethode ist eher ungenau.
Das kombinierte Ohr-/Stirnthermometer
Diese lassen sich durch einen kleinen Aufsatz zum Ohr- und Stirnthermometer umrüsten. Hier liefert die Anwendung im Ohr in der Regel etwas genauere Messwerte, als die auf der Stirn.